Gesamt |
|
Aufmachung | |
Brutalität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Untot ist das vierte Buch der sechzehnbändigen Reihe "Necroscope" von Brian Lumley aus dem Jahr 1988.
Genua, Italien, am ersten Freitag im September 1977, 23:00. Alec Kyle und Carl Quint sind auf dem Weg in die Kneipe Frankies Franchise. Dort treffen sie sich mit dem KGB-Mann Felix Krakovic. KGB und INTESP haben sich zur Zusammenarbeit entschlossen, denn ein neuer Vampir bedroht die Welt und ein Zweifrontenkrieg ist erforderlich. Kyle und Quint müssen zu diesem Zweck nach Rumänien, um den Kreuzhügel aufzusuchen, in dem die Überreste der Vampire Thibor Freenczy, Boris Dragosani und Max Batus zu finden sind. Denn es ist Thibor, der vor hat, diesem Hügel zu entfliehen. Durchführen will Thibor das mit Hilfe von Yulian Bodescu. Dem Jungen wurde schon im Mutterleib die Saat des Bösen eingepflanzt, und zwar von Thibor selber.
Doch dann gibt es da auch noch Harry Keogh. Zwar hat dieser seinen eigenen Leib verloren, doch konnte er sich in seinem Sohn einnisten. Sobald sein Sohn ihn los lässt, er also schläft, kann Harry sich des Möbius-Kontinuums bedienen und mit seinem Geist durch Zeit und Raum reisen, um die Geister der Zeiten zu befragen - denn Harry ist ein Totenhorcher. Zu diesen Geistern gehören auch die der Vampire unter dem Kreuzhügel, die nur allzu redselig sind, da sie von anderen Geistern gemieden werden, denn selbst im Tod sind sie abgrundtief böse. Doch genau in ihnen liegt der Schlüssel, um Yulian Bodescu auszuschalten; nur sie können Harry verraten, wie man einen Vampir endgültig tötet.
Wird Harry Erfolg haben und an die Informationen kommen, um sie seinen lebenden Freunden Kyle und Quint zukommen zu lassen?
Da Brian Lumley Vampire als übernatürliches Element nicht reichen, wird auch hier wieder das Augenmerk auf die ESP-Begabungen von normalen Menschen gerichtet, welche nicht weniger übernatürlich sind.
Hiermit legt Brian Lumley neue Maßstäbe für seine Vampirgeschichten, was nicht allein an den ESP-Fähigkeiten der Menschen liegt, sondern auch an seiner Idee des Vampir-Parasiten, welche mir persönlich allerdings überhaupt nicht zusagt. - Denn ich kann mich nicht damit anfreunden, dass Vampire entstehen, wenn etwas Fremdes sich in einem Menschen immer breiter macht, sodass dieser nur noch als Hülle dient.
Ansonsten verdient Brian Lumley wohl wirklich den Ruhm, den seine sechzehn Bände eingeheimst haben. Das Buch ist gut geschrieben, auch wenn es sich schwierig gestaltet, den vierten Band in vollen Ausmaßen zu verstehen, wenn man die vorangegangenen Bände nicht gelesen hat; dies heißt jedoch nicht, dass das Buch unlesbar ist, doch einige Einblicke werden dem Leser verwehrt. Aber bei 175 Seiten, die ein sehr abruptes Ende finden, kann man nicht erwarten, dass Brian Lumley die gesamte Vorgeschichte wiederholt, sonst könnte er wohl kaum Neues unterbringen.
Ansonsten finde ich das Cover recht gut gelungen, denn das Gesicht, welches dem Betrachter entgegenblickt, hat kaum noch etwas Menschliches und spiegelt das Wesen dieser Wamphyri, wie Vampire hier genannt werden, wieder: unmenschlich und zum Fürchten.
Alles in allem kann man wohl sagen, dass Freunde der Necroscope-Reihe oder des gruseligen Ideenguts vermutlich nicht enttäuscht sein werden, doch als Einstieg in diese Reihe ist "Untot" nicht wirklich zu gebrauchen.