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John Sinclair wurde von dem Kelch des Feuers in die Hölle gerissen, wo er bereits von dem Höllenfürsten Asmodis und seiner Tochter Asmodina erwartet wird. Nun soll der Sohn des Lichts endlich bezahlen für all die Niederlagen, die er der Hölle in den letzten Jahren beigebracht hat. Währenddessen versuchen Johns Freunde Suko, Myxin und Kara verzweifelt, den Geisterjäger aus den Fängen Asmodinas zu befreien. Ihre letzte Hoffnung scheint das französische Medium Madame Tanith zu sein, das über seine Kristallkugel in Kontakt mit dem Totenreich getreten ist. Doch unbeobachtet von alledem tritt am anderen Ende der Welt, in der Nähe Feuerland, ein gänzlich anderer Plan in seine entscheidende Phase: Solo Morasso, der Anführer der Mordliga und mittlerweile im Besitz von John Sinclairs mächtigsten Waffen, holt zum alles entscheidenden Schlag gegen Asmodina aus.
"Im Zentrum des Schreckens" ist der zweite Teil der legendären Zweihunderter-Trilogie aus der "John Sinclair"-Heftromanserie, der nun bei WortArt und Lübbe Audio als Folge 61 der Sinclair-Hörspielreihe erschienen ist. Wie schon bei der noch bekannteren Hunderter-Trilogie um die Vernichtung des Schwarzen Tods (Folgen 24 bis 26 der Hörspielreihe) werden auch diesmal – so viel ist gewiss – große Veränderungen die Welt des Geisterjägers erschüttern.
Das Hörspiel weicht in manchen Punkten von der Romanvorlage ab. So wurden verschiedene Szenen mit für die Rahmenhandlung unwichtigen Figuren herausgekürzt, so etwa der Mafiaboss Logan Costello, der bereits in der vorangegangenen Folge glänzen konnte. Dafür hat Regisseur Oliver Döring eine nette Szene eingefügt, in der sich – die nunmehr zur Vampirin gewordene – Lady X am Blut Morassos labt. Dieses kleine, mit schaudernder Erotik unterlegte Intermezzo zeigt sehr schön die Ähnlichkeit der beiden Charaktere.
Die Darstellung der Hölle als Ort unmenschlicher Folter ist in jedem Medium problematisch, da Menschenunvorstellbares hierfür vorstellbar gemacht werden will. Der überdimensionierte Galgenbaum und der Blutsee sind sicher Geschmackssache, aber Oliver Döring hätte hier zweifelsohne stärker von der Vorlage abweichen dürfen, um die Hölle etwas zeitgemäßer darzustellen. Schön dagegen ist John Sinclairs erstes Treffen mit Asmodis geworden, und der Sinclair-Fan freut sich auch über den kleinen Hinweis auf die erstarkenden Großen Alten, die in Zukunft eine hoffentlich wichtige Rolle in der Hörspielserie spielen werden.
Das Titelbild ist mit dem Cover der Romanvorlage identisch, wobei es sich hier um eines der schwächeren Sinclair-Bilder aus der Feder von Stammzeichner Vicente Ballestar handelt. Gerade der Höllenstrudel wirkt doch sehr psychedelisch, was durch Sinclairs Schlaghose noch unterstrichen wird.
"Im Zentrum des Schreckens" ist eine gute Fortsetzung von "Ich stieß das Tor zur Hölle auf", wenngleich die Folge nicht an die Qualität ihres Vorgängers heranreicht. Da dies jedoch ein häufiges Problem bei Mittelteilen von Trilogien ist, sei an dieser Stelle ein Auge zugedrückt. Der Sinclair-Fan wird aber dennoch mit Begeisterung zuhören, steht doch als nächstes das packende Finale an, wenn es heißt: "Bring mir den Kopf von Asmodina".
Zur Hörprobe bei Lübbe Audio: "Im Zentrum des Schreckens"