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Scarlett ist eine junge Frau, die nicht viel über ihre Vergangenheit weiß, da sie als Kind gefunden wurde und bei einer alten Frau im Dorf aufgewachsen ist, die sie wie ihre eigene Tochter aufgenommen hat. Trotzdem hat Scarlett ihren Weg und das Glück gefunden: Sie ist verliebt in Benedict. Allerdings soll dieses Glück nur von kurzer Dauer sein, da ihr Dorf von Kämpfern angegriffen wird, die auf der Suche nach einem Fremden sind. Scarlett argwöhnt, dass nur sie das sein kann. Zu ihrem Unglück stirbt bei diesem Angriff Benedict. In einem Traum, von dem sie sich nicht einmal sicher ist, ob es wirklich einer war, trifft die junge Frau auf den Tod. Er sagt ihr, dass sie seine Tochter sei und dass es ihre Aufgabe ist, das Böse zu bekämpfen. Sie soll die Macht besitzen, im Schattenreich zu wandeln. Und tatsächlich: Scarlett wird auf ihren Reisen beschützt und merkt, dass sie nach ihren Tod im Schattenreich erwacht und nur wenig später wieder unter den Lebenden weilt.
Scarlett nimmt ihre Aufgabe allein schon deswegen an, weil sie Rache üben und Benedict wiedersehen will. Allerdings bleibt ihr auch kaum eine andere Möglichkeit als die Stadt zu verlassen, da die Dorfbewohner sie wegschicken. Schließlich ist sie es, nach der die Kämpfer gesucht haben. Nach und nach erfährt die junge Frau immer mehr Dinge über die Schattenwelt und über ihre eigene Macht. Ihr Weg führt sie nach Venedig, wo sie den Fürsten bekämpfen soll, der sich gegen den Tod gestellt und ein mächtiger Nekromant geworden ist.
Ja oder nein?Doch wie wird sich Scarlett entscheiden? Das liegt ganz allein in der Hand des Spielers. Man kann mit allen Personen, die man trifft, reden und sich für verschiedene Antworten entscheiden. Man kann einen aggressiven Charakter spielen, der gegen alle kämpft, oder einen freundlichen, der versucht, vielen zu helfen. Gegen manche Menschen kann man kämpfen, muss es aber nicht. Man bekommt verschiedene Aufgaben, bei manchen kann man entscheiden, ob man sie annehmen will, andere landen automatisch in der Liste der Aufträge.
Freies VenedigGrundsätzlich handelt es sich bei "Venetica" um eine freie Spielwelt, aber an manchen Stellen, gerade zu Anfang, kommt man doch erst weiter, wenn man ein paar grundsätzliche Aufgaben erfüllt hat. Das ist sinnvoll, um zu garantieren, dass der Charakter zum Beispiel Kleidung besitzt. Von Anfang an kann man sich aber die Aufträge heraussuchen, die einem liegen. Außerdem kann man durch die Antworten und Taten seines Charakters auf sehr individuelle Weise handeln. Was eine andere Entscheidung für eine Änderung gebraucht hätte, findet man erst heraus, wenn man das Spiel ein weiteres Mal spielt (oder einen älteren Spielstand nutzt, den man abgespeichert hat). Durch die offene Welt ist eine wirklich spannende Umgebung entstanden, die dem Spieler viele Freiheiten lässt.
BedienungScarlett zu lenken ist sehr einfach, dazu benutzt man den linken Stick. Mit dem rechten steuert man die Kamera. Auch das Kämpfen ist nicht sehr kompliziert, in der Hauptsache schlägt man mit X mit dem Schwert zu und rollt sich ab, wenn der Gegner blockt. Nach und nach erwirbt man allerdings weitere Fähigkeiten und Gegenstände. Diese kann man zum Einsatz individuell auf die Cursortasten und den Kreis legen. Viel schwieriger wird die Bedienung nicht und ist somit auch für Anfänger geeignet oder Leute, denen aufwändige Kämpfe mit Mega-Tasten-Combos nicht liegen. Obwohl man zugeben muss, dass es manchmal wirklich seltsam ist, dass Scarlett nicht springen kann und sich von kleinen Steinen oder etwas ähnlichem den Weg versperren lässt.
Individuelle ScarlettEs ist möglich, Scarlett nach den eigenen Wünschen anzupassen. So kann man ihre Fähigkeiten und Eigenschaften danach anpassen und stärken, wie man selbst gerne spielt. Bevorzugt man den Kampf? Oder doch das Zaubern? Je nach den eigenen Vorlieben steigert man ihre Werte.
Was ist das denn... ?... fragt man sich bei der Grafik im Spiel leider viel zu oft. Grundsätzlich ist anzumerken, dass sie an sich schon stark zu wünschen übrig lässt. Auf der PS3 ist man wirklich besseres gewöhnt. Haare sind statisch, die Mundbewegungen der Charaktere sind alles andere als synchron zum Text und immer wieder passiert es, dass Körperteile durch Gras, Bücher, Möbel und andere Dinge hindurch fahren. Grashalme sehen zweidimensional und wie aus Papier geschnitten aus. Das alles zeigt deutlich, dass das Spiel nicht für die Playstation erdacht wurde.
Hör hinDie gesamte Sprachausgabe des Spiels ist auf Deutsch, sowohl gesprochener als auch geschriebener Text. Durch die Stimmen wird das Spiel viel stärker emotional aufgeladen, als es die eher statischen Gesichtszüge könnten.
HilfestellungEs ist sehr einfach, in dem Spiel den Überblick zu behalten, da man zahlreiche Hilfestellungen bekommt. So befindet sich oben rechts im Bild permanent eine kleine Karte, die die unmittelbare Umgebung anzeigt. Per Knopfdruck kann man eine große Karte aufrufen, auf der man seinen eigenen Standpunkt, bestimmte Wegpunkte und, wenn man es markiert hat, das aktuelle Ziel sehen kann. Auch auf dem Spielbildschirm behält man immer den Überblick über seine Energie, die Tageszeit und vieles mehr.
Außerdem kann man sein Inventar aufrufen. Hier sieht man, was man zurzeit besitzt und kann einstellen, welche Knopfbelegung man möchte. Man kann Texte lesen, seine Fähigkeiten einsehen und ggf. verbessern, seine Aufgaben einsehen und vieles mehr. Das Inventar ist übersichtlich aufgebaut und man behält immer den Überblick.
Käfer im GetriebeLeider ist "Venetica" nicht frei von Bugs. Wie viele im Laufe der Zeit noch auftauchen, kann natürlich nicht genau gesagt werden, beim recht umfangreichen Test ist Scarlett einmal mitten auf einer Leiter steckengeblieben und man konnte nichts weiter tun als den letzten Spielstand aufrufen, um aus der Falle zu entkommen.
Außerdem gab es immer wieder Sprachausfälle, bei denen man froh war, dass man wenigstens noch die Untertitel lesen konnte. Der Wunsch nach einem Patch ist dementsprechend groß!
FazitDie größte Stärke des Spiels ist die (fast) absolute Freiheit, die man hat. Man kann sich immer individuell entscheiden, was man machen möchte. Welches Haus will man zuerst aufsuchen? Will man Dinge besorgen, Menschen retten, auf die Suche gehen? Die Vielzahl an Aufgaben ist groß und dadurch, dass man sich auch in seinem Tun immer wieder neu und anders entscheiden kann, ist auch der Wiederspielwert groß. Leider hat "Venetica" große Schwächen in der Grafik und der Technik, so dass hier Abzüge gemacht werden müssen. Es bleibt zu hoffen, dass in der Zukunft Patches angeboten werden, die diese Probleme lösen. Außerdem muss man leider sagen, dass das Spiel für eine PS3-Version nicht fein genug ausgearbeitet wurde. Im Preisvergleich mit der PC-Version kann man nur den Kopf schütteln.