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Im zweiten Band von Kick-Ass (die Rezension zum ersten Band findet sich
hier) sind die Zeiten schwer geworden für Dave Lizewski. Als Kick-Ass war er berühmt, beliebt, gefürchtet. Doch als Dave ist er weiterhin ein ganz normaler Nerd, ein Loser, den man ungestraft verachten kann. Als dann auch noch Red Mist, ein weiterer Selfmade-Superheld in New York erscheint, reicht es ihm. Dieser Nachahmer macht ihm doch tatsächlich seinen Ruhm streitig, und so muss Kick-Ass wieder aktiv werden, um seinen Platz als Nummer Eins zu behaupten. Doch Red Mist scheint ganz nett zu sein, und so gibt es schnell ein Superhelden-Team auf den Straßen. Das soll sich noch vergrößern, denn Big Daddy und Hit Girl erscheinen ebenfalls wieder auf der Bildfläche. Doch während Kick-Ass und Red Mist sich die Kleinganoven vornehmen, haben sich Big Daddy und Hit Girl der Mafia verschrieben. Als diese beiden Kick-Ass und Red Mist in ihr Team gegen die Mafia eingliedern wollen, geht alles schief und mehr als eine Person zeigt ihr wahres, überraschendes Gesicht.
Der zweite erschienene Band von "Kick-Ass" vereint die Orginalhefte fünf bis acht in einem fortlaufenden Band. Hier läuft zum ersten Mal die Handlung der Comics in eine andere Richtung als die des Kinofilms. Und zwar in eine Richtung, die rockt, in der Blut, Körperteile und Waffen nur so durcheinander wirbeln.
Aber der Reihe nach: Dave alias Kick-Ass fürchtet um seinen Rang als erster Superheld bei MySpace, daher tritt er wieder in Aktion. Doch während im ersten Band seine verschiedenen Rettungsaktionen noch mehr oder weniger harmlos waren - zumindest die geplanten - sieht das jetzt anders aus. Er legt sich ungewollt mit der Mafia an und muss wirklich kämpfen. Big Daddy und Hit Girl erhalten mehr Raum, vor allem die Kindheitserinnerungen von Hit Girl bringen einem die beiden ein ganzes Stück näher, auch wenn Big Daddy noch mit einer großen Überraschung für alle Beteiligten aufwarten kann.
Für Comicfans ist dieser Band wieder ein Fest. So viele ironische Anspielungen, versteckte Bezüge und deutliche Seitenhiebe finden sich selten innerhalb des Genres. Und gegen Ende, wenn Kokain und ein Flammenwerfer eine bedeutende Rolle spielen, entspinnt sich ein Feuerwerk auf den Seiten. Doch die letzten Panels halten noch ein Extra in petto, eine Fortsetzung scheint nicht nur möglich, sondern sogar sehr wahrscheinlich ...
Auch der zweite Band von "Kick-Ass" ist gefüllt mit Bezügen zu den verschiedensten Comics und Superhelden-Universen, die davon leben, dass übermenschliche Fähigkeiten etwas Besonderes aus einem Menschen machen. In "Kick-Ass" gibt es nichts Übermenschliches, nur Blut, Gewalt, eine gewisse Menge an Langweile gepaart mit Einfallsreichtum. Dann noch Waffen, Kostüme und eine Fanseite, fertig ist der moderne Superheld, der dafür sorgt, dass die reale Welt ein Stück näher an die Utopie jedes Comicfans heran kommt. Und wenn am Ende Kostümierte zum Alltagsbild gehören, dann scheint die Welt tatsächlich ein kleines bisschen besser zu sein. Je nachdem, auf welcher Seite man steht.