Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Als Julian zu einer Party mit einem merkwürdigen Federschmuck auf dem Kopf erscheint, stutzen zunächst die anderen Zeitdetektive. Schnell klärt er auf, dass er sich als indianischer Herrscher Montezuma II. verkleidet hat. Der Name sagt Kim und Leon zwar etwas, aber so ganz wollen sie ihrem Freund die anderen Dinge nicht glauben, die er über die mittelamerikanischen Indianer erzählt. Von blutigen Menschenopfern ist da die Rede, ebenso wie von einem Herz aus purem Gold, das dem Herrscher des Aztekenreiches seine Macht garantiert haben soll. Nun haben die Freunde glücklicherweise eine Möglichkeit, all dies zu überprüfen - den magischen Raum Tempus. Mit dessen Hilfe begeben sie sich gemeinsam mit der ägyptischen Katze Kija auf die Reise in die Zeit der alten Azteken. Als sie jedoch in der Hauptstadt Tenochtitlan ankommen, werden sie zunächst gefangen genommen und sollen zur Hochzeit Montezumas mit einer mixtekischen Prinzessin geopfert werden. Jetzt ist erst einmal schnelles Handeln gefragt, um dem sicheren Tod zu entkommen. Und so erscheint den Dreien ein sklavisches Leben unter diesen Umständen besser. Anstatt selber als Opfer zu dienen müssen sie nun Brennmaterial für die Feuerschalen im Tempel schleppen. Dabei kommen sie einigen Hohepriestern und sogar dem Herrscher persönlich sehr nahe. Sogar einen Blick auf das goldene Herz können sie werfen. Doch schon bald fließt echtes Blut über dieses bedeutende Artefakt, und kurz darauf ist es ganz verschwunden. Als dann die Bewohner der Stadt unter einigen Unglücken zu leiden haben, beginnt die Macht Montezumas zu bröckeln. Zu dumm nur, dass es genügend Menschen gibt, die einen Vorteil aus Montezumas Untergang ziehen können. Zeit für die Detektive, den Geschehnissen auf den Grund zu gehen und ihren Aufenthalt im alten Aztekenreich zu verlängern.
Nahezu uneingeschränkte Herrscher im Alten Mexiko vor Kolumbus waren die Azteken. Ihr König Montezuma ist sicher die bekannteste Persönlichkeit. Leider ist auf Grund der Bücherverbrennung christlicher Missionare kaum etwas vom Schrifttum dieses alten indianischen Volkes erhalten geblieben, so dass sich allerhand Spielraum für Interpretationen bietet. So ist der Federschmuck, der in der Geschichte neben dem Herzstein oft erwähnt wird, seit Jahrhunderten in Gelehrtenkreisen Gegenstand heftigster Diskussionen. Zur Zeit wird eine Verbindung zu Montezuma ausgeschlossen - genau diese wird in "Montezuma und der Zorn der Götter" jedoch behauptet. Dies tut der Geschichte aber keinen Abbruch. Der Autor verbindet sehr viele Details aus dem Leben der Azteken zu einem anschaulichen Bild. Der Leser kann diese alte indianische Metropole in ihrer Blüte betrachten. Denn einige Jahre später wurde diese Zivilisation vollständig durch die Europäer vernichtet. Die vielen fast unaussprechlichen Worte der aztekischen Sprache werden dann gemeinsam mit vielen anderen interessanten Details im Glossar am Ende des Buches erläutert. Doch macht die Verwendung dieser fremdartig klingenden Worte genau den Reiz aus, sich beim Lesen die andersartige Kultur vorstellen zu können. Auch beim Kriminalfall darf wieder mitgeraten werden, sind doch genügend Verdächtige vorhanden, nur an handfesten Beweisen mangelt es.
Fazit: Auch wenn einige der historischen Dinge gegenwärtig von der Fachwissenschaft anders bewertet werden, kann der Leser hier einmal die Welt der Azteken vor ihrer Zerstörung bewundern.