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Warum liebt er ausgerechnet alte Bücher? Und warum bringt ihn diese Leidenschaft in Gefahr? Man sollte doch meinen, ein Vierzehnjähriger, der antiquarische Bücher mag, versauert im stillen Kämmerlein und sieht selten die Sonne!
Doch weit gefehlt. Der "Bücherwurm", ein alter Buchhändler, den Arthur seit zwei Jahren fast täglich besucht, um in der Leseecke seines Ladens zu schmökern, will ausgerechnet ihn nach Amsterdam schicken. Ihn und seine Enkelin Larissa. Und nun ist er mit dieser nervigen Göre tatsächlich auf der Suche nach den
Verlorenen Büchern. Nach Büchern, die so mächtig sind, dass sie den Lauf der Welt verändern, ja, sie sogar zerstören können. Und auch wenn Arthur nicht so richtig daran glauben kann, deutet doch vieles darauf hin, dass zumindest viele Menschen äußerst skrupellos nach diesen Büchern suchen und sogar vor Diebstahl, Erpressung und Entführung nicht zurückschrecken, um sie zu erlangen.
Arthur und Larissa, die sich bei der aufregenden Suche nach dem
Buch der Antworten, einem der mächtigeren "Verlorenen Bücher" langsam anfreunden, merken fast zu spät, dass sogar ihr Leben in Gefahr ist, wenn sie dieses Buch wirklich finden.
Gerd Ruebenstrunk hat mit der Trilogie "Arthur und die vergessenen Bücher", "Arthur und der Botschafter der Schatten" und "Arthur und die Stadt ohne Namen" drei Bestseller geschrieben. Diese Fantasy-Jugendbücher vereinen überbordende Fantasie, spannende Geschehnisse, düstere Bedrohungen und lehrreiche Informationen über verschiedene Weltregionen mit der mysteriösen magischen Macht Jahrtausende alter Bücher. Dabei gelingt es dem Autor humorvoll, in schlichtem und leicht lesbarem Stil der Zielgruppe der ab Zehnjährigen den Einstieg in die Literatur zu ermöglichen.
Den ersten Teil hat Elsa Middeke für eine Audiofassung bearbeitet, Jacob Weigert übernimmt es, die Geschichte vorzutragen. Das Manko, das herrliche gestaltete Buch nicht in Händen zu halten, sondern nur eine Plastikbox mit schmalem Booklet, gleicht Ulrich Maske mit seiner Komposition "Der Bewahrer" aus – eine zunächst seltsam klingende Mischung aus Tönen und Klängen, die die verschiedenen Kapitel umrahmt. Spätestens zum Schluss aber, wo sie mehr als drei Minuten erklingt, überzeugt die Musik als geheimnisvolle Zugabe zu einer abenteuerlichen Geschichte.
Leider wirkt das Abenteuer immer wieder bruchstückhaft. Die Hörfassung fällt hier deutlich hinter
dem Buch zurück, das runder, logischer und der Geschichte angemessener ist.
Dafür glänzt Jacob Weigert als Sprecher. Er vermag ebenso die beiden Kinder gelungen zu intonieren als auch die alten Antiquare. Besonders gut lässt er die Bösewichte zum Leben erwachen – sie klingen richtig fies aus seinem Munde.
"Arthur und die vergessenen Bücher" ist ein gelungener Hörbuchauftakt. Ein nett gestaltetes Booklet mit den nötigsten Informationen über Amsterdam und Bologna, ein gut aufgelegter Sprecher und die harmonische musikalische Untermalung stehen auf der Haben-Seite, die etwas gekürzte und dadurch weniger schlüssig wirkende Hörbuchfassung auf der Minusseite. Es bleibt dem Käufer überlassen, für welche Version er sich entscheidet, doch lohnt es sich mit Sicherheit, Weigert und Maske einmal zuzuhören.
Eine Hörprobe gibt es beim Jumbo Verlag.