Das Bilderbuch "Klipp-Klapp, Kunterbunt!" aus der Reihe "ministeps" ist für Babys ab zwölf Monaten entwickelt worden. Vier kleine Szenen gibt es zu entdecken: Ein Schwein betrachtet sich im Spiegel, während es an seiner bunten Perlenkette spielt. Eine Entenmutter spaziert mit ihrem Nachwuchs über eine Brücke und beobachtet zwei Fische, die im See schwimmen. Ein Mäusemädchen weckt einen Frosch, der in einer Hängematte döst. Ein kleiner Bär versucht einen Keks aus einer Schachtel zu schütteln.
Der Clou dabei: Die Situationen verändern sich, wenn man das Buch ein bisschen schüttelt und zu verschiedenen Seiten neigt! Da wechseln die Perlen ihre Farbe, die beiden Fischlein schwimmen im See hin und her, der schlafende Frosch schlägt seine Augen auf, und der Keks wandert in seiner Schachtel umher. Auch den Hund auf dem Cover kann man in verschiedene Richtungen blicken lassen, je nachdem, in welchen Augenwinkel man seine Pupillen rutschen lässt.

Das kleine quadratische Bilderbuch ist aus dicker Pappe gefertigt und gut verarbeitet. Auch die Seiten mit den Gimmicks, die sich teilweise hinter transparenten Folien hin und her bewegen lassen, wirken ausreichend robust, um eine ganze Weile für Wackelspaß zu sorgen.

Die Zeichnungen der verschiedenen Tiere sind fröhlich und schön bunt. Doch besonders spannend wird es für die Kleinen sein, dass es nicht nur was zu gucken gibt, sondern dass sie die verschiedenen Elemente durch Schütteln zum Klappern bringen und die Bilder so selbst in Bewegung setzen können. Mit dieser Möglichkeit bietet "Klipp-Klapp, Kunterbunt!" eine nette Variante zu anderen 'aktiven' Bilderbüchern wie etwa den immer sehr beliebten Büchern, bei denen sich hinter Papptürchen verschiedene Dinge entdecken lassen.

Die vierzeiligen Texte zu den einzelnen Bildern sind allerdings nicht besonders einfallsreich und zum Teil auch eher leidlich gereimt. Als Erwachsener wird man sich zudem ein wenig an der Logik mancher Text-Bild-Beziehung stören. Beispielsweise verwundert der Reim zum schlafenden Frosch, den man nach hinten kippen muss, damit er die Augen öffnet: "Ich stupse ihm aufs Bäuchlein drauf – und schon macht er die Augen auf!" Die Kleinen werden's aber wahrscheinlich mit der Anweisung eh noch nicht so genau nehmen, sondern einfach selbst ausprobieren, wie Bewegung in die Sache kommt.

Fazit: Ein ansprechendes Aktiv-Bilderbuch mit bunten Bildern, deren Begleittexte aber ein bisschen besser durchdacht sein könnten!

Einen ersten kleinen Einblick in das Buch gibt es hier auf der Website von Ravensburger.