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Der kleine Drache Zogg ist der neue Bilderbuchheld des Autorenduos Axel Scheffler und Julia Donaldson. Er ist ein eifriger Schüler in der Drachenschule und lernt dort alles, was er als Drache zum Leben braucht, wie Fliegen, Brüllen oder Feuerspeien. Um sich einen goldenen Stern zu verdienen, müssen die Schüler aber noch eine besondere Aufgabe meistern: Eine Prinzessin soll entführt werden. Und diese Aufgabe erweist sich zuerst einmal als schwieriger denn gedacht.
"Zogg" erzählt zwar vordergründig die Geschichte eines kleinen Drachen, der sich in der Schule beweisen muss, aber das Buch thematisiert auch noch einen zweiten Aspekt. Denn da ist ein hilfsbereites Mädchen, das immer dann zur Stelle ist, wenn dem anfangs noch ungeschickten Zogg ein Malheur passiert. Es verarztet Zoggs Nase, als dieser während der ersten Flugstunde gegen einen Baum prallt, oder verbindet Zoggs Flügel, den er sich beim Feuerspeien lernen angesengt hat. Und so wird die Geschichte von dem Mädchen, das keine Prinzessin mehr sein, sondern lieber als Ärztin durchs Land reisen möchte, mit in das Buch eingebettet.
Die Illustrationen sind sehr ansprechend und detailreich, so dass es auf jeder Seite auch neben der eigentlichen Handlung noch viel zu entdecken gibt. Besonders die Waldszenen, aber auch die kleinen Tiere wie Hasen, Eichhörnchen und Vögel, die sich in den Bildern aufhalten, erinnern sehr an die Bilder aus dem Grüffelo-Buch, und so tritt auch bei den Kindern schnell ein Wiedererkennungseffekt ein.
Die kurzen Sätze, welche die Bilder begleiten, sind in Reime gefasst, wie es auch bei anderen Büchern der Autoren der Fall ist. Allerdings sind die Reime an einigen Stellen recht holprig und wirken hölzern. Dies mag teilweise an der deutschen Übersetzung liegen, aber auch die Gruppierung der Sätze trägt dazu bei, dass sich die Verse eher schlecht im richtigen Rhythmus (vor-)lesen lassen. So fehlen an manchen Stellen Zeilenumbrüche, die den einzelnen Versen eine Form geben und die richtige Betonung unterstützen würden. An anderen Stellen sind zwar Umbrüche vorhanden, diese sind aber teilweise an solchen ungünstigen Stellen, dass sie den Leserhythmus eher stören als fördern.
Wer sich nicht an den holprigen Reimen stört, findet mit "Zogg" ein schönes Buch, das Jungen wie Mädchen ab vier Jahren gleichermaßen anspricht und durch seine detailreichen Illustrationen und phantasievollen Ideen besticht.
Eine Leseprobe gibt es auf der
Verlagsseite.