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Conan wurde im letzten Abenteuer angeschossen, siehe "Detektiv Conan Band 25", und Ran stimmt zur Überraschung aller einer Bluttransfusion zu. Woher kennt sie Conans Blutgruppe? Ahnt sie etwa, dass er Shinichi ist?
Conan und Ai planen einen raffinierten Trick, um Rans Vermutungen zu zerstreuen. Gelegenheit bekommen sie bei einer Schulaufführung, in der Ran die Hauptrolle spielt. Auch Heiji und seine Freundin sind zu Besuch. Da kommt es während der Aufführung zu einem Mord im Publikum.
Zur Überraschung aller Anwesenden taucht plötzlich Shinichi auf und ermittelt - Conan, der geschrumpfte Shinichi, sitzt vor aller Augen ebenfalls im Publikum. Heiji, der um die Identität Conans weiß, und Ran, die es vermutet, sind völlig verblüfft. Wie ist das möglich?
Im zweiten Fall ermordet ein Angestellter seinen Chef und ist sich absolut sicher, dass ihn niemand überführen wird. Er hat nicht mit der Cleverness Conans gerechnet.
Im dritten Fall taucht die junge Haruna Yuki bei Kogoro Mori auf. Sie möchte ihren SMS-Freund kennen lernen, denn ihm scheint etwas zugestoßen zu sein. Dank Conans Ideen wird aus der harmlosen Suche tatsächlich ein Kriminalfall.
Im 26. Band sind drei sehr unterschiedliche Fälle Conans vereint. Wichtigstes Bindeglied der Geschichten sind in diesem Band die Beziehungen zwischen Ai, Conan und Ran. Vor allem dem aufkeimenden Verdacht Rans wird viel Zeit, Bilder und Text gewidmet. Dies gelingt dem Autor in bewundernswerter Weise. Sehr geschickt wird diese Entwicklung in zwei laufende Ermittlungen eingebaut und dient zugleich als Überleitung zwischen den Kriminalfällen.
Anders als in den meisten Bänden ist Psychologie und Motivation der Hauptfiguren dieser Manga-Reihe fast wichtiger als die eigentlichen Fälle. Vor allem bei Fall Eins ist der Plan Ais und Conans, Ran zu täuschen, sowie der überraschende Auftritt Shinichis für den Leser interessanter als der Fall selbst. Der wird sehr elegant gelöst und wirkt durchdacht und fundiert.
Vor allem die zeichnerische Qualität des zweiten Falles, Shinichis "Verwandlung" zu Conan und der Kriminalfall selbst werden perfekt in Szene gesetzt. Motivation und Herleitung der Tat selbst sind hingegen weniger gelungen. Die Rachegeschichte wirkt zu unrealistisch. Zudem ist das Treffen zwischen Ran und Shinichi so deutlich im Vordergrund, dass der Fall dahinter als weniger wichtig erscheint.
Fall Drei ist kaum der Erwähnung wert. Er ist weniger spannend und wirkt in der Atmosphäre, die die ersten beiden Fälle aufgebaut haben, fehl am Platz.
Wichtigstes Charakteristika dieses Bandes ist das Auftauchen Shinichis. Sein Verhalten, zeichnerisch, textlich und durch die Dramaturgie der Bildfolge deutlich vom Zeichenstil, den Aoyama Conan angedeihen lässt, differierend, ist zentraler Gegenstand dieses Bandes. Er eignet sich dadurch nur für Fans der Serie, die Personen und Schicksale jedes einzelnen Charakters genau kennen. Sonst gehen Witz und tragische Elemente der Handlung völlig verloren. Gelegenheitsleser können mit den Fällen wenig und mit der Handlung, die Entwicklung von Conan und Ran betreffend, so gut wie nichts anfangen.
Die Qualität und der "Nutzwert" dieses Bandes ist damit direkt abhängig von der Vorkenntnis des Lesers. Fans müssen sich diesen Band kaufen, ihnen entgeht sonst Entscheidendes. Unkundige und Erstleser sollten diesen Band auf keinen Fall kaufen, sie verstehen viel zuwenig von den Zusammenhängen.
Im Anhang des 26. Manga-Bandes finden sich diesmal die Folgen 25, 26 und 27 des Lexikons der Meisterdetektive. Vorgestellt werden Mikeneko Holmes, eine dreifarbige Katze, mit deren Hilfe der Polizist Yoshitaro Katayama seine Fälle löst, Kommissar Samejima und James Bond, weltberühmter Agent ihrer Majestät. Sie sind informativ und interessant.
Allerdings sind die Folgen 25 und 26 für deutsche Leser nur von begrenztem Nutzen, da diese Autoren hier nicht erhältlich sind.
James Bond hingegen, weltberühmt durch seine Kinoauftritte, wird als Lesestoff empfohlen. In dieser Form ist er auch weit realistischer und spannender als auf Zelluloid!