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Eine stillgelegte Brauerei ist das Ziel der zweiundzwanzigjährigen Viktoria Senger, die auf der Suche nach ungewöhnlichen Motiven mit ihrem Fotoapparat durch die Gegend streift. Doch bevor sie sich ihrem Hobby widmen kann, stolpert sie im Südkessel des alten Brauhauses über ein zusammengerolltes Paket, aus dem eine menschliche Hand herausragt. Rosa lackierte Fingernägel und ein schmaler Silberreif sind das Letzte, was sie wahrnimmt, bevor sie zum Handy greift und den Notruf alarmiert.
Kurze Zeit später übernehmen Kommissar Konstantin Dühnfort und sein Team den Fall der unbekannten Toten, der sich bei näherer Betrachtung als besonders grausam herausstellt. Denn nicht nur der, in einer Teichfolie eingewickelte, Körper einer jungen Frau vermag die Polizisten zu schockieren, sondern vor allem die Tatsache, dass der Kopf des Opfers in einem Müllsack daneben liegt. Ein Fund, der nicht nur den Profis zu schaffen macht und für die nächste Zeit ihre Gedanken beherrscht, auch Vicki kann den Anblick nicht vergessen. So geschieht es fast zufällig, dass sie auf den, in der Brauerei geschossenen, Fotos einen Zettel bemerkt, der sich später als wichtiges Indiz herausstellen wird. Doch anstatt den Hinweis sofort an den zuständigen Kommissar weiterzugeben, beginnt die eigensinnige Hobbyfotografin eigene Nachforschungen anzustellen und gerät schon bald in höchste Gefahr.
"So unselig schön" ist der dritte Kriminalroman mit dem sympathischen Kommissar Konstantin Dühnfort und seinem Team, die es nach einem verschwundenen Jungen und einer grausam zugerichteten Leiche, diesmal mit enthaupteten Frauenleichen zu tun bekommen. Dabei führen sie ihre Ermittlungen zu bizarren Gemälden, an denen nicht jeder Betrachter Freude hat. Aber bevor es soweit ist und Farbspuren den richtigen Weg weisen, begibt sich der Leser mit einer jungen, eigensinnigen Frau auf Mördersuche und muss dabei erfahren, dass es nicht leicht ist, schwere Kindheitstraumata für immer hinter sich zu lassen.
Ein gut konstruierter Plot, lebensechte Figuren und eine sehr bildhafte Sprache schaffen es eine Stimmung aufzubauen, die überaus authentisch ist. So stromert der Leser mit Vicki durch verlassene Ruinen, denkt mit Dühnfort über die Bedeutung rosafarbener Strümpfe nach oder geht mit dem Mörder auf Tuchfühlung. Ein wirklich gutes Buch, das viele Facetten des Lebens streift, dafür allerdings, dem eigentlichen Kriminalfall ein wenig Platz nimmt.
Fazit:
"So unselig schön" ist ein Kriminalroman, der neben einem spannenden Fall und wunderbar ausgearbeiteten Figuren, ein Stück echtes Leben in sich birgt. Ein Dank an Inge Löhnig für die vielen schönen Beschreibungen, treffenden Sätze und gut verpackten Lebensweisheiten, die aus dieser Geschichte etwas Besonderes gemacht haben.
Eine Leseprobe gibt es auf der Verlags-Website.