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 Hauptkommissar Ehrlinspiel, Band 1: Schweig still, mein Kind

Serie: Hauptkommissar Ehrlinspiel, Band 1
Autoren: Petra Busch
Verlag: Knaur

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Mit dem Ziel einen Wanderweg zu erkunden, begibt sich die Journalistin Hanna Brock zur Rabenschlucht, ohne auch nur im Geringsten zu ahnen, dass diese Tour ein fatales Ende nehmen wird. Denn kaum ist die einsame Wanderin auf dem idyllischen Fleckchen Erde im Schwarzwald angekommen, stolpert sie über die Leiche einer jungen Frau, deren Kopf auf einem Kissen aus Moos gebettet ist. Ein friedlicher Anblick, wenn da nicht eine Wunde am Kopf und ein gut unter der Kleidung versteckter Schnitt in dem Körper wären, durch den ein unbekannter Mörder das Baby der schwangeren Toten entnommen hat.

Kriminalkommissar Moritz Ehrlinspiel vom Dezernat für Kapitalverbrechen in Freiburg übernimmt den Fall und sieht sich schon bald einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft gegenüber, deren Misstrauen von Beginn an zu spüren ist. Da kommt ihm die redselige Journalistin Hanna Brock gerade recht, die seit ihrem grauenhaften Fund auf der Waldlichtung nicht nur für einen Wanderführer recherchiert, sondern gleichfalls Nachforschungen über die schwangere Tote und ihre Vergangenheit anstellt. Dabei trifft Brock auf eine ehemalige Freundin der Toten, deren Leben von einem zehn Jahre alten Geheimnis bestimmt wird, lernt eine Mutter kennen, die ihre Tochter für immer verstoßen hat, und findet sich in einem faszinierend gestalteten Gewächshaus wieder, das von einem unzugänglichen Autisten gepflegt wird. Begebenheiten, die auch Ehrlinspiel weiterhelfen, der in dem fremdenfeindlichen Dorf nicht nur mit Ignoranz und Ablehnung zu kämpfen hat, sondern sich auch mit einer Menge Wut, alten Traditionen und familiären Zwistigkeiten auseinandersetzen muss.
Schon bald tun sich eine Vielzahl von Motiven für den Mord an der verstoßenen Tochter auf und ehe sich's der Freiburger Kommissar versieht, schwebt ein weiteres Mitglied der ehrenwerten Dorfgemeinschaft in Lebensgefahr.

Eine Idylle, die keine ist, Traditionen, deren Sinn längst vergangen scheint, und Geheimnisse, die nur darauf warten, entdeckt zu werden: Petra Busch hat in ihrem Krimi-Debüt alle Register gezogen, um einen schauerlich anmutenden und spannenden Plot zu ersinnen. Ergänzt um einen entsetzlichen Mord und mit einer überschaubaren Anzahl an lebensechten Figuren und authentisch erscheinenden Handlungen versehen, gelingt ihr das, wovon jeder Autor nur träumt: ein Buch zu schreiben, das fesselt und gleichzeitig gut unterhält. Denn während der Leser mit Hanna Brock durch den Wald pirscht, um zufällig über eine geschändete Leiche zu stolpern, oder mit Moritz Ehrlinspiels Augen einen Blick in die räudige Kneipe wirft, baut sich ein Dorf vor ihm auf, über das er gerne mehr wissen möchte. So schaut er hinter Türen, schwatzt mit den Bewohnern und ist bald mittendrin im täglichen Geschehen, dessen eingeschliffene Routine von einem grausamen Mord überschattet wird.

Fazit:
Mit "Schweig still, mein Kind" ist Petra Busch ein spannendes Krimi-Debüt gelungen, das vor allem von seiner authentischen Atmosphäre und den detailreich gezeichneten Figuren lebt. Ein Buch mit Tiefgang, das wunderbar unterhält.

Eine Leseprobe befindet sich auf der Verlagswebsite.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 10. September 2010 | ISBN: 978-3426505571 | Preis: 8,99 Euro | 448 Seiten | Sprache: Deutsch

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