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 Götterdämmerung, Band 3: Fafnir

Serie: Götterdämmerung, Band 3
Autoren: Nicolas Jarry
Illustratoren: Dijef, Heban
Übersetzer: Tanja Krämling
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Während die Götter Asgards der feindlichen Übermacht vor den Toren Wallhallas kaum noch standhalten können, wächst Siegfried in der Menschenwelt zum jungen Mann heran. Die Bewohner des Dorfes, in dem seine Mutter einst Zuflucht gefunden hat (siehe Band 2), wollen nichts mit ihm zu tun haben, weil sein Ziehvater der Schmied Mime ist – ein nichtmenschliches Wesen aus dem Volk der Nibelungen. Es ist keine schöne Jugend, die Siegfried erlebt. Er sehnt sich nach der Freundschaft der Menschen und sein Ziehvater hat wenig Liebe für ihn. Stattdessen achtet er darauf, in seinen Zögling den Hass auf den Drachen Fafnir einzupflanzen, der angeblich Siegfrieds Mutter auf dem Gewissen hat. Lange Zeit glaubt Siegfried Mimes Einflüsterungen. Doch dann findet er eines Tages in einer Höhle eine halbverweste Frauenleiche und die Splitter eines magischen Schwertes – und er beginnt, an der Geschichte des Schmieds zu zweifeln …

Wie bereits Richard Wagner und zahlreiche andere vor ihnen verbinden die französischen Comic-Künstler Nicolas Jarry und Djief in ihrer gemeinsamen Reihe den Sagenkreis der Nibelungen mit dem der Götterdämmerung: der Apokalypse der nordischen Götterwelt. Der Held Siegfried nimmt hierbei eine zentrale Rolle ein. Der betritt in "Fafnir" erstmals die Szenerie, die zurückliegenden Bände beschreiben Ereignisse vor seiner Geburt. Dennoch ist es zwar möglich, aber nicht ratsam, mit diesem Band in die Reihe einzusteigen. Es ist sehr erfreulich, dass auch die Götterwelt wieder eine zentralere Rolle spielt als im Vorgängerband. Nicht nur bekommt der Leser einen guten Einblick in die Schlacht der Riesen gegen Asgard, auch Loge, der Gott der Lüge, spinnt neue Intrigen. Er überredet Idun, die "Herrin der fleischlichen Liebe", Siegfried verwirrende Träume zu senden. In ihnen begegnet der heranwachsende Held immer wieder der im Zauberschlaf gefangenen Walküre Brunhilde – und beginnt, sich in sie zu verlieben.

Erneut laden vor allem die Bilder, die in der Götterwelt spielen, zum Betrachten ein. Zwar erinnern die Zeichnungen von "Götterdämmerung" – anders als viele andere franko-belgische Comicalben – nicht an Aquarelle und haben daher einen zunächst etwas ungewöhnlichen Look. Aber die Gesichter sind ausdrucksstark und realistisch in Szene gesetzt, es mangelt nicht an Details und durch die ansprechende Kolorierung ergibt sich ein rundes Gesamtbild. Ein bisschen überraschend ist da allenfalls, dass Siegfrieds Aufeinandertreffen mit dem Drachen Fafnir – in der Sage eines der zentralen Elemente – vergleichsweise unspektakulär auf einer Handvoll Seiten abgehandelt wird.

Alles in allem überzeugt aber auch der dritte Band von "Götterdämmerung" durch die gelungene Gratwanderung zwischen originalgetreuer Adaption des Sagenstoffes und genügend eigenen Ideen für unerwartete Twists in der Handlung.

Eine Leseprobe findet man auf der Verlagswebsite.

Christian Handel



Hardcover | Erschienen: 27. Dezember 2010 | ISBN: 9783868691344 | Originaltitel: Le crepuscule de dieux: Fafner | Preis: 13,80 Euro | 48 Seiten | Sprache: Deutsch

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