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Makedonien ist vor allem bekannt durch die Zeit Alexander des Großen. Was vor und nach dem Eroberungszug Alexanders in der Landschaft nördlich der griechischen Poliswelt geschah gehört nicht gerade zum historischen Bildungskanon. Gerade deswegen ist das Buch "Die Römer im Land Alexander des Großen" von Michael Zahrnt recht spannend, denn es fasst die Geschichte dieser Landschaft in der Zeit des römischen Reiches zusammen.
Das großfromatige Buch umfasst 136 Seiten und beinhaltet viele Fotos archäologischer Funde und Landschaftsaufnahmen. Es ist in sieben Kapitel und einem Nachwort gegliedert. Die Kapitel behandeln dabei in chronologischer Reihenfolge die Geschichte Makedoniens bzw. der Provinz Macedonia von den Anfängen der römischen Expansion bis zum Ende der Spätantike. Unterbrochen wird die chronologische Erzählung von Kapiteln und Unterkapiteln zur Lebenswelt im antiken Makedonien: Vom Geldwesen, vom Städtebau, vom religiösen oder kulturellen Leben soll dem Leser dabei ein umfassende Bild von der makedonischen Gesellschaft in römischer Zeit vermittelt werden.
Der Band schließt mit einem Anhang, in dem der Leser ein Abkürzungsverzeichnis und einige wissenschaftliche Anmerkungen findet.
Michael Zahrnts Buch ist ein empfehlenswertes Werk für alle, die sich für antike Geschichte interessieren. Der Autor vermag es recht anschaulich einen einführenden Überblick über die Geschichte Makedoniens in römischer Zeit zu geben. Dank vieler großformatiger Abbildungen und einem ansprechenden Layout ist das Buch angenehm zu lesen.
Der Leser benötigt keine historischen Vorkenntnisse und bekommt dennoch eine gute Zusammenfassung des derzeitigen archäologischen Wissens über die Provinz Macedonia. Einziger Wermutstropfen sind die oftmals wenig aussagekräftigen Bildunterschriften, wie bei den Aufnahmen von archäologischen Funden, die leider oft zu kryptisch unterschrieben sind. So heißt es beispielsweise bei der Aufnahme einer Büste, dass sie kunsthistorisch das Ergebnis zweier miteinander verbundener Stile sei. Woran der Leser das selbst nachvollziehen könnte bleibt allerdings das Geheimnis des Autors. Und auch die schönen Landschaftsaufnahmen dienen dem archäologiewissenschaftlichen Laien hauptsächlich zur Erfreuung des Auges, aber weniger zur Erkenntniserweiterung.
Dennoch bleibt der Band aufgrund eines gut lesbaren Fließtextes, der ansprechenden Gestaltung und den schönen Aufnahmen ein empfehlenswertes Buch. Liebhaber großformatiger Archäologiewerke dürften sicher nicht enttäuscht werden!