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Kogoro Mori ist mit Ran und Conan auf einem Kurztrip in wärmere Gefilde gefahren. Sie treffen unvermutet auf Kogoros Frau Eri, von der er getrennt lebt. Sie ist seine Affären satt, er ihre Bevormundung. Am Abend verschwindet Kogoro völlig betrunken mit einer Kollegin von Eri. Als Ran, Conan und Eri ihn nicht finden können gibt die Frau vor, nicht zu wissen, wo Kogoro ist. Wenig später finden die drei die Leiche der jungen Frau in ihrem abgeschlossenen Zimmer, die Kette ist vorgelegt und in ihrem Bett liegt der schnarchende Kogoro. Er ist Hauptverdächtiger und Conan ist ratlos - wie hat der Mörder das gemacht?
Im zweiten Fall hält ein Brandstifter die Ermittler Sato und Takagi in Atem. Immer ist er den Polizisten eine Spur voraus. Als Takagi überfallen wird, spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu, nur Conan behält einen kühlen Kopf.
Am Rande eines Jahrmarktes treffen Ran, Sonoko und Conan die neue Englisch-Lehrerin der Teitan-Oberschule. Sie ist eine ausgezeichnete Schützin und nimmt die Drei mit in eine Spielhölle. Dort zeigt sie ihnen "Great Fighter Spirit", das beliebteste Kampfspiel der Saison.
Sie werden Zeuge wie der ungeschlagene Meister dieses Spiels seinen Herausforderer gehässig auslacht. Wenig später sinkt der Meister tot vor der Spiel-Konsole zusammen. Er wurde ermordet. Conan versucht herauszufinden, wie das möglich war, ohne sich dem Spieler zu nähern.
Leider vereint der 27. Band der erfolgreichen Manga-Serie rund um den kleinen Detektiv Conan drei Fälle, die vor allem in der Frage des Mord-Motivs nicht schlüssig sind. Im ersten Fall wird ein Mord aus nichtigem Anlass geschildert. Die handelnden Charaktere bleiben blass und unverbindlich. Weder Tat noch Tathergang und schon gar nicht die anschließende Ermittlung sind auch nur die Spur spannend.
Fall Zwei gründet sich auf ein Motiv, dass vor achtzehn Jahren in der Vergangenheit fußt. Er zeichnet sich durch einen sehr komplizierten Tathergang und völlig unwahrscheinliche Ereignisse aus. Spannung wird durch reine Effekte erzielt, die allerdings zeichentechnisch hervorragend in Szene gesetzt werden. Auch die Charaktere sind interessant, vor allem dem Fortgang der "Beziehung" zwischen den Polizisten Takagi und Sato wird viel Zeit gewidmet und dem Fan der Serie ist dies eine innere Freude. Leser, die nicht die Vorgeschichte kennen, haben allerdings weit weniger Spaß an der komplexen und schwierigen Beziehung zwischen den beiden.
Fall Drei ist zwar als Hommage an Spielhöllen und interaktive Videospiele interessant und der Charakter der Englisch-Lehrerin, der eingeführt wird, ist hochinteressant und spannend gemacht, der Kriminalfall hingegen ist mehr als unsinnig und unlogisch konstruiert.
Doch die dunklen Andeutungen, die Aoyama geschickt einstreut und die eine unbestimmte Bedrohung für Conan erzeugen, sind brillant gemacht und für Fans eine Meisterleistung des Autoren.
Leider halten die Geschichten mit seiner Zeichenkunst nicht Schritt und machen aus diesem Band einen der Schwächeren der Reihe. Allenfalls Fans sollten einen Blick darauf werfen, ihnen entgeht sonst zuviel Wichtiges, dass in späteren Folgen mit Sicherheit von Aoyama aufgegriffen wird. Ganze Handlungsstränge sind der Pflege von Personen und ihren Beziehungen zueinander gewidmet, die für zukünftige Verwicklungen gedacht zu sein scheinen.
Die Stärken des Autors in der Charakterzeichnung und der Motivation des Täters kommen in diesem Band nur schwach zur Geltung. Einzig sein Humor und seine Fähigkeit, dramatische Ereignisse in wunderschönen Bildern in Szene zu setzten, sind auf hohem Niveau zu bewundern.
Leider entsteht eine inhomogene Mischung, die für Neulinge des Genres oder Conan-Unkundige nicht zu empfehlen ist.