Der Kampf zwischen Asmodina, der Tochter des Teufels, und Solo Morasso, dem Anführer der Mordliga, tritt in seine entscheidende Phase. John Sinclair, immer noch in der Hölle gefangen, ist zum bloßen Zuschauer degradiert, während zwei der mächtigsten Dämonen um die Vormachtstellung kämpfen. Im Hintergrund wartet derweil der Spuk, Herrscher über die Seelen getöteter Dämonen, auf seinen Vorteil. Und auf der Erde suchen Johns Freunde währenddessen verzweifelt nach einem Weg, den Geisterjäger zu retten. Schließlich beginnt der letzte Zweikampf zwischen Asmodina und Morasso – und nur einer der beiden wird das Schlachtfeld lebend verlassen ...

Lange haben Sinclair-Fans darauf gewartet, dass die legendäre Zweihunderter-Trilogie von WordArt mit heutigen Möglichkeiten neu vertont wird. Nun endlich ist auch der dritte und letzte Teil auf CD erschienen. Wichtige Dinge geschehen in dieser Geschichte, die große Auswirkungen auf das Sinclair-Universum haben - allen voran das Ausscheiden eines der wichtigsten Gegner des Geisterjägers, welches den Weg für eine neue Bedrohung freimacht, die im Laufe des Plots mehrere Male angedeutet wird.

Doch es sind auch kleinere Ereignisse, die im Rahmen der epischen Erzählung fast ein wenig untergehen, aber dennoch großen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Serie haben. So segnen neben dem einen großen Gegner auch zwei weitere "alte Bekannte" das Zeitliche, der Hörer erhält einen ersten Eindruck von Xorrons Macht, als dieser gegen die Höllenschlange Apep antritt, und John erhält am Ende wichtige Informationen über die Hölle. An dieser Stelle muss allerdings der Kritikpunkt angebracht werden, dass John bloßer Zuschauer ist und erneut nur durch mittels eines deus ex machina aus der Gefahr gerettet werden kann. Die Art und Weise seiner Rettung entbehrt nicht einer gewissen Ironie und passt daher auch sehr gut in den Plot, nur würde man sich wünschen, dass dem Geisterjäger in Zukunft wieder mehr aus eigener Kraft gelingt.

Soviel geschieht in diesem Hörspiel, dass die etwas über sechzig Minuten Laufzeit fast etwas kurz erscheinen. Regisseur Oliver Döring hätte ohne weiteres noch ein bisschen Zeit herausholen können, denn diese CD ist ohnehin ein Pflichtkauf für Sinclair-Fans. Die Inszenierung der Höllenschlacht ist episch, mit Chören und klanggewaltigem Kriegslärm untermalt. Die Sprecher, allen voran Martina Treger als Asmodina und Tilo Schmitz als Solo Morasso, laufen zu Höchstform auf. Frank Glaubrecht in der Rolle des Geisterjägers gerät hier nachvollziehbarerweise in den Hintergrund.

Das Coverbild gilt schon lange als Klassiker unter den Sinclair-Titelbildern und kann ohne Zweifel zu den besten Leistungen Vicente Ballestars gerechnet werden. Ob die dargestellte Szene so tatsächlich in der Geschichte vorkommt, oder ob es sich nur um eine Vision zum Titel handelt, sei an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

"Bring mir den Kopf von Asmodina" kann zu den ganz großen Prunkstücken der Sinclair-Hörspielreihe gerechnet werden. Man darf gespannt sein, in welche Richtung sich die Reihe in Zukunft weiterentwickeln wird, gibt es doch bis Band 300 noch einige relevante Romane, die sich für eine Vertonung bestens eignen würden.

Zur Hörprobe bei Lübbe Audio: "Bring mir den Kopf von Asmodina"