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 Black Mirror III

Serie: Black Mirror, Folge 3
Verlag: dtp Entertainment AG

Cover
Gesamt +++++
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Endlich ist er da, der heiß ersehnte dritte und damit wohl finale Teil von "Black Mirror". Die Handlung setzt exakt sieben Minuten nach dem Ende von Black Mirror 2 ein – ein überaus kluger Schachzug, der die unheimliche Geschichte um das düstere Erbe der Gordons nahtlos weiterspinnt. Wieder schlüpft man in die Rolle von Darren Michaels, der im vorherigen Teil erfahren musste, wie eng sein Schicksal wirklich mit dem von Black Mirror und dem Gordon-Fluch verknüpft ist. Nun steht das gewaltige Schloss in Flammen, und als Darren am Schauplatz des Geschehens entdeckt wird, lässt ihn der Inspektor umgehend verhaften. Darren steht unter dringendem Mordverdacht und soll außerdem das Schloss angezündet haben. Nach einigen Wochen hinter Gittern wird der junge Amerikaner dann endlich auf Kaution freigelassen – doch wer hat die Kaution gestellt und warum? Das ist nur eines von vielen Rätseln, die der Spieler im Black Mirror 3 lüften muss …

Wiedersehen in Willow Creek

Die Entwickler haben ganze Arbeit geleistet und fügen die einzelnen Teile der langen und komplexen Geschichte so gut zusammen, dass sich alles befriedigend auflöst. Der Übergang von Teil 2 zu Teil 3 ist grandios gelungen, denn viele Schauplätze kennt man ja schon wie seine Westentasche: das Dörfchen Willow Creek mit seinen teils schrulligen Einwohnern, das Museum, der alte Leuchtturm, die Ruinen der Akademie, das Hotel … Trotz vieler erfreulicher Déja-vus wird es aber keineswegs langweilig, denn obwohl sich auch dieser Teil des Point-and-Click-Adventures in Willow Creek und Umgebung zuträgt, gibt es viele neue Schauplätze zu entdecken – ein Tante-Emma-Laden, ein verlassenes Haus im Wald, eine Kirche nebst Friedhof, ein Sumpf, ein uralter Steinkreis und viele mehr. Andere Schauplätze aus dem zweiten Teil sind theoretisch vorhanden, können aber nicht mehr betreten werden, etwa der Pub. Die Grafik kann dabei voll und ganz überzeugen: Die einzelnen Szenerien sind sehr detailliert und äußerst naturgetreu gestaltet, die Figuren bewegen sich ziemlich lebensecht. In vielen Umgebungen gibt es sich bewegende Elemente, zum Beispiel täuschend echte Wasserreflexionen oder fallende Blätter.

Nicht nur die äußere Umgebung ist in Black Mirror 3 die gleiche geblieben wie im Vorgänger, auch die Steuerung erfolgt wie gewohnt ausschließlich per Maus. Wahlweise können mit der Leertaste die Hotspots eingeblendet werden; herausfordernder ist es natürlich, wenn man diese Hilfe nicht in Anspruch nimmt. Zusätzlich besitzt Darren wieder ein Tagebuch, in dem er die Entwicklung der Handlung und wichtige Hinweise notiert – eine unschätzbare Hilfe für den Spieler, denn es gibt viele Handlungsstränge, Aufgaben und viele lose Enden, die man erst verknüpfen muss.

Stimmige Rätsel, die Spaß machen

Die Notizen kommen da gerade recht und helfen auf die Sprünge, wenn man einmal nicht mehr weiter weiß. Insgesamt ist der Schwierigkeitsgrad der Rätsel fair: Nicht zu einfach, aber keineswegs unlösbar. Lediglich in den letzten Kapiteln sind manche Aktionen eigentlich nur durch willkürliches Ausprobieren zu schaffen, was ein bisschen ärgerlich ist. Ansonsten macht Black Mirror 3 aber wieder eine Menge Spaß, was die Rätsel betrifft, besonders die kleinen Minispiel-Aufgaben zwischendurch sind gut gelungen. Unter anderem muss ein Kopierer repariert oder ein Labyrinth mit todbringenden Schattenwesen überwunden werden (die wohl zeitraubendste Aufgabe im Spiel).
Am Ende hätte man sich noch einen großen Knall zum dramatischen Finale gewünscht, diesen gibt es aber leider nicht – gerade die letzten Aufgaben sind ziemlich einfach zu meistern und erfolgen ohne Zeitdruck. Spannung bringt aber wieder der Umstand, dass Darren sterben kann. Zwar legt das Spiel in solchen Situationen vorsorglich einen automatischen Speicherstand an, trotzdem ärgert man sich oder erschreckt sich, wenn man in eine Bärenfalle tritt, aus Dummheit einen tödlichen Stromschlag kriegt oder von einem wütenden Gegner getötet wird, weil man einfach zu langsam war.

Papprollen, leere Flaschen und Leucht-Sticker: einpacken!

Am unteren Bildrand befindet sich wie gewohnt Darrens Inventar, das sich verblüffend schnell füllt. Was soll man bitte mit einem kaputten Eimer, einer Dose Bauschaum, einer skurrilen Puppe oder einem Glow-in-the-Dark-Sticker anfangen? Die Antwort darauf kommt nicht sofort, ergibt sich aber im Laufe der insgesamt sechs aufregenden Kapitel. Stellenweise ist das Inventar so voll, dass man viel hin- und herscrollen muss, um das passende Hilfsmittel zu finden. Viele Gegenstände, die man am Anfang einsammelt, kommen erst ganz zum Schluss zum Einsatz, was den Reiz erhöht, weil nicht alles gleich auf der Hand liegt. Erfreulich ist auch, dass nahezu alle Gegenstände, die irgendwo in Räumen herumliegen oder –stehen, zum Einsatz kommen – wenn nicht jetzt, dann mit Sicherheit später. Sieht man also irgendwo eine seltsame Pflanze, eine Rolle Baufolie oder eine Steckdose an der Wand, mit der man noch nichts anfangen kann, dann sollte man das gut im Hinterkopf behalten: garantiert wird alles noch benötigt! Ein schönes Goodie für alle, die seit Maniac Manson darauf warten, endlich mal eine Kettensäge UND Benzin vorzufinden, gibt es auch noch – das freut das Adventure-Herz!

Die dunkle Seite in mir, oder: Hurra, endlich Schlossbesitzer!

Die unheimliche Hintergrundstory um den Familienfluch der Gordons wird in Black Mirror 3 endlich aufgelöst. Die Geschichte, die man bis zum Ende durch Darren erlebt, ist spannend, schlüssig aufgebaut und bietet die eine oder andere Überraschung. Besonders interessant wird es, wenn Darren zunehmend von der dunklen Macht seines Urahnen Mordred in Besitz genommen wird. Je weiter das Spiel voranschreitet, desto häufiger erleidet der junge Mann gewalttätige Aussetzer, die seiner dunklen Seite auch immer mehr Spaß machen. Die Geschichte erfährt mittendrin eine tolle Wendung, wenn plötzlich feststeht, dass man der letzte lebende Erbe der Gordons ist und sich fortan als neuer Schlossbesitzer frei in Black Mirror bewegen kann – ganz ohne Geheimnistuerei!

Fazit: Das Warten hat sich gelohnt! "Black Mirror 3" ist ein toller Abschluss der spannenden Mystery-Reihe und übertrifft den zweiten Teil deutlich. Am Ende ist man richtig traurig, dass der Fluch der Gordons damit wohl aufgeklärt ist - zu gerne würde man nochmal in die Rolle von Darren schlüpfen und durch das Dörfchen Willow Creek mit seinen grausigen Geheimnissen schlendern. Black Mirror 3 gehört auf jeden Fall bereits jetzt zu den Favoriten des (noch jungen) Jahres 2011, was die aktuellen Point-and-Click-Adventures angeht.

Einen Trailer und mehr Infos zum Game gibt es auf der offiziellen Website zum Spiel: www.blackmirror-game.de

Christina Liebeck



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 4. Februar 2011 | FSK: 16 | PC | Preis: 41,61 Euro | Sprache: Deutsch | Systemanforderungen: Minimum:

- Betriebssystem: Microsoft Windows XP, Microsoft Windows Vista, Windows 7
- Prozessor: AMD oder Intel Single-Core 1,5 GHz Prozessor mit SSE
- Arbeitsspeicher: 512 MB RAM (XP) / 1.024 MB RAM (Vista/7)
- Grafikkarte: AGP/PCI-E Grafikkarte mit Shader Model 2, DirectX 9 kompatibel, mind. 128 MB VRAM (ATI Radeon 9800 oder NVIDIA GeForce 6800), ATI Mobility Radeon 9800 oder NVIDIA GeForce Go 6800)
- Festplatte: mindestens 4 GB freier Speicherplatz
- Sonstiges: Maus, Tastatur, DVD-Laufwerk | Untertitel verfügbar in: Deutsch

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