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Fotografieren mit Anspruch, also nicht bloßes Herumknipsen, stellt immer eine Herausforderung dar. Je nach Thema und konkreter Aufgabe werden ganz unterschiedliche Anforderungen an die Ausrüstung gestellt, es müssen immer neue Gegebenheiten berücksichtigt werden, zum Beispiel Wetter und Tageszeit (Lichteinfall!), aber auch – auf Reisen etwa - kulturell bedingte Tabus.
Nicht immer hat der Fotograf, insbesondere der Amateur, alles parat, was er eigentlich beachten und wissen müsste und möchte. Genau hierauf zielt Michael Freemans FotoScout ab, der in kurzen Abschnitten Informationen zu bestimmten Situationen vermittelt.
Den Einstieg bilden Angaben zur grundsätzlich anzuschaffenden Ausrüstung, gefolgt von Kapiteln zu unterschiedlichen Fotografieraufgaben "draußen" – Sport, arrangierte Veranstaltungen aller Art, aber auch Nachbearbeitung und so weiter. Es folgen Abschnitte zu Licht und Klima in verschiedenen Gegenden und zu verschiedenen Zeiten sowie zu Objekten, also beispielsweise Vögeln und anderen Naturmotiven, aber auch Städten und Stränden, und zu Themen; hier findet man die unterschiedlichsten Motivwelten, die sich ein Fotograf zulegen kann. Der Abschnitt "Referenz" macht abschließend Angaben zu scheinbar banalen, aber wichtigen Gegebenheiten wie Stromversorgung auf Reisen, kulturellen Einschränkungen, gesetzlichen Regelungen und dergleichen.
Jedes der knappen Kapitel in den unterschiedlichen Abschnitten besteht aus einer, selten zwei Doppelseiten, die üppig mit Bildbeispielen ausgestattet sind. Da bleibt, möchte man meinen, wenig Raum für Texte. Doch der Autor versteht sich darauf, Sachverhalte kompakt, dabei gut verständlich darzustellen und sich auf das Wesentliche zu beschränken. Es resultiert ein sehr kompakter kleiner Ratgeber, den man in der Tat problemlos in der Kameratasche oder im Fotorucksack mit sich führen kann. Hilfreich ist das Werk sowohl beim Fotografieren vor Ort als auch bei der Planung zu Hause oder im Hotel: praktisch kein Thema, das außen vor bleibt, kaum ein nicht berücksichtigter einzelner Aspekt etwa in Bezug auf Wetter und Lichtsituationen. Ein tiefer gehendes Sachbuch kann der Band natürlich nicht ersetzen, das ist jedoch auch nicht beabsichtigt.
Vor allem Anfängern sei das Buch sehr empfohlen. Sie erhalten einen griffigen, weder zu anspruchsvollen noch zu "seichten" Überblick und können in ungewohnten Situationen jederzeit darauf zurückgreifen, um Lösungen für ein fotografisches Problem zu finden und technische Herausforderungen zu meistern. Selbst zur Themenfindung gibt es Hinweise. Auch der rechtliche Aspekt, im Buch hinreichend ausführlich besprochen, ist dem Anfänger meist nicht vertraut oder bewusst, kann aber bei Missachtung zu viel Ärger führen.
Doch auch fortgeschrittene, ambitionierte Amateure finden in diesem Buch viele Hilfen und nützliche Hinweise; die Anschaffung lohnt sich, zumal der Preis nicht zu hoch angesetzt ist. Eine so gefällige wie übersichtliche Aufmachung, die vielen erwähnten Beispielfotos und die gute Allgemeinverständlichkeit punkten bei jedem Leser. Ganz einfach eines von den Büchern, die man immer und immer wieder gern verwendet.