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 Die Zeitdetektive, Band 4: Das Teufelskraut


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Leon wird von einem schlimmen Husten geplagt. Kein Wunder auch bei dem schrecklichen Wetter, das derzeit in Siebenthann herrscht, dem Ort, wo Leon und seine Freunde Julian und Kim wohnen. Gemeinsam verbringen sie den Ferientag bei Sturm und Regen in ihrer Lieblingseisdiele. Leons Abneigung gegen den heilenden Pfefferminztee führt aber die drei bald wieder in die Bibliothek, wo sie sich auf die Suche nach Informationen über einen wirklich mächtigen Trank machen. Julian hat in einem Vortrag von einem Teufelstrank erfahren, durch dessen Genuss ein Mensch unglaublich mächtig werden soll.
Erste Spuren führen in das ehemalige Reichskloster Lorsch. Bereits zu Zeiten des fränkischen Herrschers Karl der Große war diese Abtei ein wichtiges Zentrum der damaligen Welt. Natürlich entschließen sich die Kinder schnell dazu, gemeinsam mit ihrer Katze Kija dem Kloster einen Besuch abzustatten. Dafür können sie den magischen Raum Tempus nutzen, der sie nicht nur an den weit entfernten Ort bringt, sondern sie auch noch in die Zeit zurückversetzt. Und so landen sie dann auch bald im frühmittelalterlichen Kloster um das Jahr 800 herum. Bevor sie sich vor Ort auf die Suche nach dem Rezept für den mysteriösen Zaubertrank begeben können, benötigen sie erst einmal eine Unterkunft. Die ist dann erstaunlich schnell gefunden. Aber bereits am ersten Abend wird ein fahrender Händler ermordet aufgefunden. Ist das ein Zufall oder hängt die Tat mit dem Teufelstrank zusammen? Schon bald jagen die Kinder nicht nur einen Mörder, sondern sind selber das Ziel von Anschlägen.

Leider existieren wie so oft nach einem langen Zeitraum kaum noch historische Tatsachen, so auch hier. Die wenigen gesicherten Erkenntnisse lässt der Autor in die Geschichte einfließen, wie zum Beispiel die Torhalle, welche in die Karolingerzeit zurückdatiert werden kann. Ansonsten könnte die Erzählung aber auch zu einer anderen Zeit des Mittelalters in einem anderen Kloster stattfinden. So werden Aufbau des Klosters und Tagesablauf eines Mönchs anschaulich beschrieben. Der Leser erlebt einen nächtlichen Gottesdienst mit und erfährt beiläufig, dass dies für die damaligen Klosterbrüder alltäglich war. Beschreibungen wie die des Dieners, der mit einer Laterne den müden Mönchen ins Gesicht leuchtet, damit sie beim Gebet nicht einschlafen, machen die Erzählung lebendig. Vor dieser Kulisse entbrennt dann ein Katz- und Mausspiel, bei dem einmal der Mörder und ein andermal die Kinder die Nase vorn haben. Eigentlich kann man die beiden Bücher nicht vergleichen, aber so ein kleines bisschen "Der Name der Rose" kommt auch in diesem Jugendbuch zu tragen. Ein verbotenes Buch, ein Kloster mit Scriptorium und Mönche, die offensichtlich mehr zu verbergen haben, als sie zugeben wollen: Da ist Spannung bis zur letzten Seite garantiert! Ein Glossar, in dem wichtige Fachbegriffe und Fremdwörter erläutert werden, rundet das Buch ebenso ab wie einige kurze Erläuterungen zum Reichskloster Lorsch.

Fazit: Ein Mord, ein geheimnisvolles Buch und eine Mönchsgemeinschaft, die etwas zu verbergen hat – Stoff für einen Bestseller.

Viele Infos rund um die Zeitdetektive gibt es auch auf der offiziellen Website zur Kinderbuchreihe: www.zeitdetektive.de.

Lars Perner



Hardcover | Erschienen: 1. Mai 2010 | ISBN: 9783473345212 | Preis: 8,99 Euro | 160 Seiten | Sprache: Deutsch

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