Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Julian, Leon und Kim interessieren sich sehr für historische Begebenheiten. Wie gut, dass sie den Schlüssel zu einem magischen Raum, Tempus genannt, besitzen. Mit dessen Hilfe können die Zeitdetektive in jede beliebige Zeit und an jeden Ort reisen, den sie sich vorstellen können. Mit dabei ist immer die altägyptische Katze Kija. So spannend diese Reisen auch sein mögen, oft wünscht man, noch mehr über die Epoche zu wissen, in denen sich die Zeitreisenden aufhalten. Das Alte Ägypten ist noch heute ein Magnet, wenn es um das Wissen um vergangene Zeiten geht. Damit auch neben den Abenteuern der dreien auch der Wissensdurst der Leser gestillt werden kann, gibt es auch Entdeckerhandbücher, welche tiefer in eine Zeit einführen. Mit vorliegendem Buch erhält man erste Einblicke in das Alte Ägypten zur Zeit der Pharaonen.
Zunächst fällt der ungewohnte Einband auf. Die Buchdeckel sind gelocht und geöst und werden von einem kleinen Lederband zusammen gehalten, auf welchem ein goldenes Siegel mit einem Horusauge prangt. Leider führt dies aber auch dazu, dass die Seiten schmaler geschnitten sind als es der Einband zunächst vermuten lässt und man so noch nicht einmal die Größe A5 erreicht. Dementsprechend klein fällt auch die Schriftgröße aus, denn es werden viele Informationen zum Alten Ägypten gegeben. Nach einem kurzen geographischen und geschichtlichen Überblick werden zunächst die Menschen vorgestellt, welche damals lebten. Besonders im Mittelpunkt steht hier der Palast mit Dienern, Wesiren und natürlich dem Pharao. Daran schließen sich Erläuterungen zur vielfältigen Götterwelt Altägyptens an. Die Leistungen, die dieses alte Kulturvolk erbracht hat, werden ausführlich beschrieben und gewürdigt. Aber auch das Leben der einfachen Bevölkerung in Stadt und Land wird geschildert. Nach einem Besuch in einem ägyptischen Haushalt und Ausführungen zu Gesundheit und Schönheit werden schließlich noch das Ende der Hochkultur und ihre Wiederentdeckung beschrieben.
Die drei Zeitdetektive begleiten den Leser dabei durch das Buch und lockern durch Rätsel und Fragen den Text auf. Dabei wird auch viel Erstaunliches erzählt. Leider befinden sich die Lösungen zu den Aufgaben gleich auf Kopf gestellt darunter, was natürlich dazu verleitet, einfach zu spicken, anstatt erst einmal selber zu grübeln. Darüber hinaus wird der Leser oft zum Mitmachen aufgefordert. So kann ein Amulett gebastelt werden oder ein Miniaturschaduf. Auch Rezepte zum Ausprobieren gibt es – ob nun ein leckeres Essen oder wohlduftendes Parfum. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass hier nicht immer historisch korrekt vorgegangen wird. So gibt es bei einem Gericht Tomaten als Zutaten, welche die Ägypter nicht hatten.
Die Informationen werden interessant dargeboten. Allerdings gehen sie nie über erste allgemeine Dinge hinaus. Damit eignet sich das Buch für jüngere Leser, die vielleicht noch nie oder wenig über das Alte Ägypten gelesen haben. Auch Bastelanleitungen und Rätsel richten sich eher an eine jüngere Zielgruppe. Für ältere Leser wird das Wissen zu verspielt und allgemein dargeboten. Illustrationen und Tabellen veranschaulichen viele Dingen und sind eine perfekte Ergänzung zu den Texten.
Wie es bei einem Sachbuch zu erwarten ist, hat auch dieses hier neben einem kurzen Glossar ein ausführliches Register, welches das Auffinden bestimmter Themen sehr vereinfacht. Zusätzlich rundet ein kleines Ägyptenbuch das Buch ab.
Fazit: Auch wenn an Informationsdichte und Genauigkeit einige Abstriche gemacht werden müssen, hat man hier einen guten ersten Einstieg in das Alte Ägypten in den Händen.