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 Psychologin Siri Bergmann, Band 1: Die Therapeutin


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Die Psychologin Siri Bergmann, die in einer Gemeinschaftspraxis in Stockholm tätig ist, hat genau das, was man als ein perfektes Leben bezeichnen kann. Ein kleines Haus am Meer, ein Mann, der sie liebt und eine Arbeit, die nicht nur dem Gelderwerb dient. Doch die Idylle bricht jäh zusammen, als ihr Ehemann Daniel bei einem Tauchgang ums Leben kommt. Ein tragischer Verlust, den die junge Frau nicht so einfach wegstecken kann. Und so dauert es einige Wochen, bis es ihr wieder möglich ist, arbeiten zu gehen und die täglichen Pflichten zu organisieren. Aber die einsamen Abende im Haus und eine seit der Kindheit währende Angst vor der Dunkelheit machen ihr sehr zu schaffen. Bange Zeiten, die sie mithilfe ihres Katers Ziggy, einer Dauerbeleuchtung im Haus und eines nie enden wollenden Weinvorrates so gut wie möglich bekämpft. Plötzlich aber geschehen Dinge, die sich die noch immer trauernde Witwe nicht erklären kann. Nicht nur dass ihr Kater spurlos verschwindet, auch das Gefühl, dass sie jemand beobachtet, will nicht von ihr weichen. Als dann auch noch eine ihrer Patientinnen tot im Meer schwimmt und die gemeinsame Sekretärin in einen schweren Unfall verwickelt wird, nach dem sie im Koma liegt, wird Siri klar, dass die schrecklichen Ereignisse kein Zufall sein können. Doch wer hat es auf die einsame Psychologin abgesehen?

"Die Therapeutin" ist der erste Roman des schwedischen Autorenduos Camilla Grebe und Åsa Träff, die, nach ihrem erfolgreichen Debüt, noch einige Bücher mit der Psychologin Siri Bergmann planen. Eine gute Wahl. Denn ihre Protagonistin versteht es, mit einem natürlich angelegten, glaubwürdigen Charakter zu überzeugen, der viele Ecken und Kanten in sich birgt. Bereits nach den ersten Seiten des Buches sieht der Leser die traumatisierte und stellenweise sehr unsicher agierende Frau vor sich, die besessen von dem Willen ihr Leben in den Griff zu bekommen, mit immer wieder auftretenden Selbstzweifeln kämpft. Ein schwieriges Unterfangen. Denn während die Psychologin mit ihren ureigensten Problemen kämpft, versucht ein Fremder in ihre Welt einzudringen und sich für einen vermeintlich begangenen Fehler zu rächen. Ein Roman, der viele Gefühle offenbart und zugleich einen Blick in die tägliche Routine eines Psychotherapeuten wirft. So kann der Leser einigen Therapiesitzungen beiwohnen, gleichzeitig aber auch die erschreckenden Machenschaften eines skrupellosen Mörders verfolgen. Ein gelungener Romanaufbau, der es versteht, subtile Spannung zu erzeugen. Einzig und allein das Ende und damit die Enttarnung des Mörders wirkt ein wenig an den Haaren herbeigezogen, da der Täter im Verlaufe des Buches eine nur sehr untergeordnete Rolle spielte und der Zusammenhang zwischen ihm und den begangenen Morden nicht vorherzusehen war. Wer also gerne miträtselt, wird vielleicht ein wenig enttäuscht sein, da er im Verlaufe der Handlung nicht mit den nötigen Informationen versorgt wurde.

Fazit:
Glaubwürdige Charaktere, ein undurchsichtiger Plot und subtile Spannung sorgen dafür, dass sich der Leser mit diesem Roman gut unterhalten fühlt. Darüber hinaus bildet "Die Therapeutin" den Beginn einer Krimireihe mit der Stockholmer Psychologin Siri Bergmann, auf deren weitere Folgen der Leser schon gespannt sein kann.

Dorit Wiebke

Probe


Taschenbuch | Erschienen: 10. Januar 2011 | ISBN: 978-3442741830 | Originaltitel: Någon sorts frid | Preis: 9,99 Euro | 432 Seiten | Sprache: Deutsch

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