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Der ehemalige Basketballstar und derzeitige Inhaber einer Agentur für Sportler und Künstler, Myron Bolitar, erhält den Anruf einer Freundin, die ihn bittet sofort nach Paris zu kommen. Obwohl er einst mit der schönen Fernsehjournalistin Teresa Collin einen Liebesurlaub auf einer einsamen Insel verbracht hat, zögert er, ihrer Bitte nachzukommen. Schließlich ist er mit einer Frau liiert, für die er tiefe Gefühle hegt. Doch die zweifache Mutter scheint ihrer Beziehung kaum noch eine Chance zu geben und ehe Myron es sich versieht, steht er allein in New York und muss sich darüber hinaus auch noch mit den Folgen einer wilden Prügelei herumschlagen. Grund genug, der Stadt den Rücken zu kehren und seine ehemalige Geliebte in Paris zu besuchen. Ein Entschluss, der ihn fast das Leben kosten wird. Denn kaum ist er in Paris angekommen, scheinen sich eine Menge Leute für ihn zu interessieren. Während er von Teresa den wahren Grund ihres Aufenthaltes in der Stadt der Liebe erfährt und sich mit Geistern aus ihrer Vergangenheit herumschlagen muss, wird er nicht nur von der französischen Polizei beschattet, sondern muss sich auch mit den Vertretern einer Terrororganisation und der CIA herumschlagen. Ein Kampf, dem er nicht gewachsen ist. Obwohl sein langjähriger Freund und Agenturteilhaber Win versucht, ihn aus den Klauen der finsteren Mächte zu befreien, gibt es für ihn keine Chance, diesen zu entkommen.
"Von meinem Blut" ist das fünfte Buch von insgesamt neun Thrillern der Myron-Bolitar-Reihe, das in Deutschland erschienen ist. In diesem versteht es der Autor Harlan Coben exzellent, mit einer überaus flüssigen Schreibweise, einer Menge lebendigen Bildern und hintergründigem Humor zu fesseln. Während die eigentliche Handlung sehr konstruiert wirkt und so manches Mal mehr als nur an den Haaren herbeigezogen erscheint, wird der Leser in einen Sog gerissen, dem er nicht entfliehen kann. Dabei ist es bei Weitem nicht der Ich-Erzähler Myron Bolitar, welcher der von Gewalt, Selbstherrlichkeit und Adrenalin nur so strotzenden Geschichte den richtigen Kick verleiht, sondern vor allem ein gekonnt aufgebauter Spannungsbogen, der rasant und wendungsreich in Erscheinung tritt. Und mag es auch noch so weit hergeholt klingen, den wirklichen Effekt erhält der Thriller durch einen immer wieder auftauchenden Verdacht, dass genetisches Material zweckentfremdet verwendet wurde. Was sich der Autor hier allerdings für eine schaurige Geschichte rund um eingefrorenes Erbgut erdacht hat, wird an dieser Stelle nicht verraten. Eines aber kann getrost offenbart werden. "Von meinem Blut" ist trotz einiger Schwächen ein Thriller, der schlaflose Nächte bereitet.
Fazit:
"Von meinem Blut" ist ein rasant geschriebener Thriller, der mit einer Verschwörungstheorie daherkommt, die es in sich hat. Allerdings bleiben bei dem hohen Tempo und der doch recht ausufernden Fantasie des Autors die Glaubwürdigkeit einiger Handlungsstränge sowie die in ihnen agierenden Charaktere auf der Strecke.