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Friedhöfe sind unheimlich, besonders bei Nacht. Was aber, wenn man die Begräbnisstätte nicht mehr verlassen kann – und diese auch noch von Geistern heimgesucht wird? Genau das passiert dem Spieler in "Redemption Cemetary – Der Fluch des Raben". Nach einem sonderbaren Autounfall flüchtet man sich auf einen Friedhof, um dort nach Hilfe zu suchen. Plötzlich fällt das Friedhofstor ins Schloss – man ist gefangen. Um wieder zu entkommen, müssen zunächst die Seelen der begrabenen Menschen ihre Ruhe finden. Insgesamt drei Geister-Schicksale gilt es zu klären, viele Rätsel zu lösen und allerlei Dinge zusammenzutragen, damit diese gruselige Story ein gutes Ende nimmt.
Die Toten finden keine Ruhe …"Redemption Cemetary – Der Fluch des Raben" punktet einerseits durch seine wirklich gelungene grafische Aufmachung, andererseits mit einer spannenden Story und gut durchdachten Rätseln. Sobald das Friedhofstor hinter dem Spieler ins Schloss fällt, fühlt man sich gefangen von der unheimlichen Atmosphäre, die durch passende Geräusche und schaurige kleine Animationen unterstützt wird. Es gibt leider nur eine englische Sprachausgabe, es sind aber alle Dialoge und sonstigen Texte in Deutsch untertitelt.
Im Lauf der Geschichte wird man von drei Geistern um Hilfe gebeten. Ihre Seelen können keine Ruhe finden, weil sie ihr Lebenswerk im Diesseits nicht vollenden konnten. So bittet ein Vater, der gemeinsam mit seiner kleinen Tochter bei einem Hausbrand starb, den Spieler darum das Leben der Tochter zu retten. Man reist zurück zu dem Tag, an dem das Feuer im wütete und muss einen Weg finden, das Mädchen zu befreien. Dabei durchstreift man das Haus, sammelt nützliche Gegenstände ein, setzt Einzelteile zusammen, um Werkzeuge zu bauen, oder repariert verschiedene Mechanismen.
Beende das Lebenswerk der Geister und hilf ihnen, ihren Frieden zu finden! Im zweiten Teil der Story bittet eine alte Dame darum, herauszufinden, wer ihr Mörder ist. Sie wurde im Schlaf umgebracht und weiß daher nicht, wer für ihr gewaltsames Ableben verantwortlich ist. Nun durchsucht man erneut eine Villa nach Hinweisen auf den kaltblütigen Killer, der das Testament der Verstorbenen zu seinen Gunsten verfälscht hat.
Der dritte Geist, der den Spieler um Hilfe bittet, ist eine Ärztin. Sie war auf dem Weg in ein Dorf, in dem eine Seuche wütete, mit dem benötigten Impfstoff im Gepäck. Doch auf dem Weg wurde ihre Kutsche überfallen und die Medizinerin getötet. Die Epidemie tötete in der Folge alle Dorfbewohner. Es liegt nun am Spieler, das Rätsel um den Kutschen-Überfall zu lösen und den Impfstoff sicher an seinen Bestimmungsort zu bringen.
Alle drei Storys sind gleichermaßen spannend, faszinierend und gruselig – schließlich geht es hier um schreckliche Unfälle und brutale Morde. Das Spiel wird nie zu explizit, zeigt jedoch durchaus unheimliche Bilder wie die aufgebahrte Leiche der alten Frau oder einen tobenden Werwolf. Die Altersfreigabe "ab sechs" ist auf jeden Fall zu tief gegriffen, aber Sechsjährige werden ohnehin noch keine ausreichenden Lesekenntnisse für dieses Spiel haben.
Mix aus Adventure und Wimmelbild-Spiel Die Aufgaben sind ungefähr zu gleichen Teilen Rätsel im Adventure-Stil, in welchen der Spieler Dinge einsammeln und richtig kombinieren muss, und Wimmelbilder, in denen eine Liste gut versteckter Gegenstände in einem vollgestopften Szenenbild ausfindig gemacht werden muss. Beide Teile sind wirklich gut gemacht. Die Wimmelbilder machen Spaß, weil immer relativ viele Dinge gefunden werden müssen, die zwar gut verborgen, aber dennoch auffindbar sind. Es wird so nie unfair. Die einzelnen Wimmelbilder sind grafisch ansprechend gestaltet und zeigen hauptsächlich Dinge aus den längst vergangenen Zeiten, in denen das Spiel spielt; man findet also kaum moderne Gegenstände in ihnen. Der Adventure-Part macht ebenfalls sehr viel Spaß, da man in allen drei Handlungssträngen ein relativ großes Areal erkunden und sehr viele Dinge reparieren und einsammeln muss. Ein forderndes Vergnügen, das zum Glück durch einen kleinen Tippgeber erleichtert wird. Dieser lädt sich nach einer gewissen Zeit wieder auf. Noch abwechslungsreicher wird das Game durch zahlreiche Minispiele. Diese sind teilweise vom Prinzip her altbekannt, teilweise bieten sie aber auch wirklich etwas Neues oder haben originelle Ergänzungen – zum Beispiel ein Memory, bei dem sich nach jedem Aufdecken die Karten verschieben.
"Redemption Cementary – Der Fluch des Raben" gehört zu den herausragenden Titeln in der derzeit erhältlichen Flut an Wimmelbild-Adventures: spannend, gruselig, mit einer originellen Story und recht langem Spielspaß. Sehr empfehlenswert!