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Für Inspector Cass Jones hat sich das Leben geändert, als er einige Zeit undercover im Einsatz war. Hier gab es eine Zeit, in der er sich seiner eigenen Identität nicht sicher gewesen ist und, gezwungen durch dumme Zufälle, eine schwerwiegende und fehlerhafte Entscheidung getroffen hat. Durch seine Hand ist ein Mensch gestorben und nur durch Glück oder Wohlwollen konnte er weiterhin im Polizeidienst arbeiten. Das Verhältnis zu seiner Frau ist aufgrund seiner Tat stark abgekühlt. Zwar schlafen er und Kate miteinander, doch abgesehen davon streiten sie sich nur noch.
Es ist eine trostlose Zukunft, auf die Cass zusteuert, denn als Polizist verdient er nicht viel und so ist er genauso wie alle anderen Kollegen, dazu genötigt, die Hand aufzuhalten und Schmiergeld anzunehmen. Persönlich gefällt ihm das nicht, aber nach der großen Wirtschaftskrise ist man froh, überhaupt einen Job sein Eigen nennen zu können. Seit dieser Zeit hat "Die Bank" die Geschicke der Welt in die Hand genommen, ein ungeheuer großes Unternehmen, das für Stabilität und finanzielle Sicherheit sorgen soll. Doch letztlich geht es auch hier lediglich um Macht. Und obwohl Cass' Bruder für den Konzern arbeitet, kann er selbst sich nicht mit der Firma und deren Methoden anfreunden.
Darüber jedoch kann sich Cass keine großen Gedanken machen, denn gleich zwei Mörder warten darauf gefasst zu werden. Bei einem der Fälle handelt es sich um einen typischen Auftragsmord, es wurde jedoch nicht das eigentliche Ziel, sondern zwei unschuldige Schulkinder erschossen. Die andere Angelegenheit ist schwieriger, denn London hat einen Serienkiller. Dieser sucht sich seine wehrlosen Opfer, meist Frauen, schläfert sie ein und legt ihnen Fliegeneier in die Augäpfel. Anfangs gibt es hierzu keine heiße Spur. Aber Inspector Jones ist hartnäckig und bald kann er erste Hinweise erkennen, die allerdings zusätzlich auf seinen weiteren Fall hindeuten. Zusätzlich bringt sich Cass' Bruder Christian selbst um, nachdem er seine Frau und sein Kind getötet hatte und verzweifelt versuchte, Cass zu erreichen.
"Die Bürde des Blutes" ist ein mysteriöser Thriller, der dem Leser wahrhaftig unter die Haut geht. Die Handlung selbst liegt in einer nicht allzu fernen Zukunft, in der die wirtschaftliche Lage Englands so schlecht ist, dass Armut und Arbeitslosigkeit alltäglich sind. Genau diese Realität ist es auch, die den Zynismus und die Abgeklärtheit der Hauptfigur entstehen ließ. Dieser Inspector Cass Jones ist ein typischer Antiheld. Seine Ehe ist zerrüttet, seine Vergangenheit dunkel, aber er ist ein guter Cop, weswegen er auch schwerste Fälle löst. Von seinen Vorgesetzten werden ihm seiner Vergangenheit wegen Steine in den Weg gelegt. Als sich dann die Ereignisse zuspitzen, die beiden Mordfälle miteinander in Verbindung zu stehen scheinen und man ihm den Familiensuizid seines Bruders in die Schuhe schieben will, bleibt er dennoch ein Fels in der Brandung. Allerdings nur aus dem Grund, weil er nichts mehr zu verlieren hat.
Die einzelnen Mordfälle sind beide auf gewisse Weise mit den Machenschaften "Der Bank" verwoben. Und, so kriegt der Leser mit, da er die Gedankengänge des Mörders berichtet bekommt, besitzen ebenfalls eine mystische Note. Denn alles hat mit dem Licht zu tun, das einige Menschen besitzen und andere nicht, und das nicht von allen gesehen werden kann. Ebenso rätselhaft ist auch der Fliegenmann, der Serienmörder, der seltsame Eigenschaften zu besitzen scheint. Das Ende dann kommt plötzlich und unterwartet für den Leser, mit einer sehr interessanten Wendung. Aber auch dann sind nicht alle Rätsel gelöst, denn dies ist nur der erste Teil einer geplanten Trilogie.
Ein Mystery-Thriller, der spannend, verstörend und fesselnd ist. Beste Unterhaltung garantiert!