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 NHL 11


Cover
Gesamt +++++
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Während EA sich bei "NHL 10" immerhin noch der Konkurrenz von "NHL 2k10" von 2k Games stellen musste, darf "NHL 11" nun zur Monopolstellung aufs Eis: "NHL 2k11" wurde nur für die Wii veröffentlicht. Ob der fehlende Wettbewerb unter den Eishockeyspielen der PS3-Variante von "NHL 11" geschadet hat? Ob sich die Spielmechanik seit der letztjährigen Ausgabe sehr verändert hat? Ob Verschlimmbesserungen vorgenommen wurden, die Fans vergraulen könnten? Disc rein in den vor Vorfreude schon fast eingefrorenen Einschub – und los geht’s.

Her mit dem Puck!
Oder auch nicht. Wer hofft, direkt ins Spiel einsteigen und auf den Puck kloppen zu können, wird zunächst auf eine Geduldsprobe gestellt: Bevor man überhaupt ins Hauptmenü gelangt, wollen noch einige Dinge erledigt werden. Zuerst die Frage nach der Nutzung des Online-Teils: Hier hat man die Möglichkeit, den sogenannten Onlinepass einzulösen, der neu gekauften Spielen beiliegt. Hat man ein gebrauchtes Spiel mit bereits genutztem Passschlüssel erworben, muss man wohl oder übel auf diesen Teil von "NHL 11" verzichten oder einige Euro in einen neuen Onlinepass investieren. Eine siebentägige Testphase erlaubt unentschlossenen Spielern, diesen Bereich eine Weile auszuprobieren. Anschließend darf der eigene "Pro" erstellt werden, ein personalisierter Spieler, den man im entsprechenden Modus später zum Aufstieg verhelfen darf. Wäre auch das geschafft, folgt das Tutorial, das Einsteiger bei der Hand nimmt und die Steuerung schrittweise einüben lässt. Und dies sei allen Neulingen auch dringend empfohlen: Die komplex anmutende Steuerung geht leicht von der Hand, allerdings nur, wenn man auch weiß, welche Knöpfe im richtigen Moment einzusetzen sind.

Wie soll ich nur spielen?
Ah, endlich das Hauptmenü. Da werden sich Serienveteranen gleich zu Hause fühlen: Zig verschiedene Spielmodi – darunter die üblichen Ligen- und Pokalrunden, "Be a Pro" (einen selbst erstellten Spieler zur Weltspitze führen), "Be a GM" (Manager spielen und ein Team erfolgreich machen) sowie die einfache "Jetzt spielen"-Variante, die einen direkt nach der Teamauswahl auf die Kufen schickt.
Neu in "NHL 11" ist der Modus "Hockey Ultimate Team": Mit einem bunt zusammengewürfelten Team aus Spielern unterschiedlicher Ligen macht man sich auf, die Eishockey-Arenen der Welt zum Kochen zu bringen. Ein perfektes Team, mit dem man sich Online mit anderen Spielern messen kann, lässt sich nicht im Handumdrehen auf die Schlittschuhe stellen: Auf Knopfdruck verordnet man bestimmten Spielern Trainingssessions, verlängert Verträge, bastelt am Line-Up oder kauft neue Spieler ein. All dies funktioniert über ein lobenswert eingängiges Kartensystem, das verwaltet werden will. Spielerkarten setzt man für die Mannschaftsaufstellung ein; Trainingskarten werden auf die Spieler gezogen, deren Fähigkeiten man verbessern möchte. Realistisch: Ältere Spieler können weniger Trainingssessions vertragen als jüngere; und nach einer bestimmten Anzahl von absolvierten Spielen sind selbst die ältesten Hasen reif für die Rente. Neue Spielerkarten erwirbt man über zufällig zusammengestellte Kartenpacks (ähnlich wie bei Rollenspielen) oder im direkten Handel mit anderen Spielern. Gezahlt wird mit "EA Pucks", der spielinternen Währung, die man sich über Erfolge im Spiel verdient.

Altbewährtes und Neudefiniertes
Ob mit dem eigenen "Ultimate Team" oder einer vorgefertigten Mannschaft aus den vielen voll lizensierten Ligen: Sobald man aufs virtuelle Eis tritt, kommt richtig Stimmung auf. Grafisch hat EA kaum nachgelegt – außer kleineren kosmetischen Eingriffen sind kaum Unterschiede zu "NHL 10" festzustellen. Ein Manko? Kaum, schließlich sah auch der Vorgänger schon klasse aus. Wesentlich augenfälliger als die Detailverbesserungen an der Grafik sind die Gameplay-Neuerungen, die das Spiel noch einen Tick realistischer machen. Während die neuerdings zerbrechenden und wegfliegenden Schläger kaum spielentscheidend sind, ist das erweiterte Bandenspiel schon eine gesonderte Erwähnung wert: Hier gibt es nun deutlich mehr Möglichkeiten für Rangeleien um den Puck, den man nun auf verschiedene Weise abluchsen oder behalten kann. Auch am Passspiel hat EA gearbeitet, dieses lässt nun – entsprechende Übung vorausgesetzt – noch genauere Pässe zu. Ein wenig Training ist also angesagt, aber dann können sich selbst Einsteiger bald an gewagten Angriffskombinationen und gewieften Spielzügen in Partien erfreuen, die an Spannung und Dynamik kaum zu überbieten sind. EAs Ass im Ärmel: Die gewohnt flüssigen Bewegungsabläufe und die eingängige Steuerung, die man wie erwähnt bald aus dem Effeff beherrscht.

Stark im Absch(l)uss
Realismus, actiongeladene Spiele, riesiger Umfang, eine herausragende Spielphysik und die nach wie vor gute Grafik lassen also die Fanherzen höher schlagen. Für Eishockey-Jünger gibt es an der PS3 nicht nur keine Alternative, sondern auch keinen Grund, "NHL 11" nicht zu kaufen. Kompliment, EA: Ihr habt nicht nur die tolle "NHL"-Serie weiter verbessert, sondern ganz nebenbei noch eines der besten Sportspiele überhaupt abgeliefert.

Weitere Bilder und Trailer zum Game gibt es hier auf der EA-Website.

Marc Zeller



Konsolenspiel | Erschienen: 16. September 2010 | FSK: 12 | Originaltitel: NHL 11 | PS3 | Preis: 60,64 Euro | für 1 - 8 Spieler | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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