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Im Jahr 1982 kam der Film "Tron" in die Kinos und wurde schnell zum Kult - jetzt gibt es einen neuen Film, "Tron: Legacy", der das Geschehen aufgreift und davon erzählt, wie sich die Figuren entwickelt haben. Was zwischen den beiden Geschichten passiert ist, erfährt man im Videospiel "Tron: Evolution".
Sei gegrüßt, Programm!Wer keinen der beiden Filme kennt, wird es schwer mit dem Einstieg in die Handlung haben. Da sich das Spiel aber ganz klar an Fans und Kenner richtet, dürfte das nur auf die wenigsten zutreffen. Aber selbst wenn man die kleinen Filmeinspieler nicht richtig begreift, kann man trotzdem einfach das Spiel selbst genießen. Man schlüpft in die Rolle eines Sicherheitsprogrammes, das niemand anderer als Flynn (der Protagonist im ersten Film) entworfen hat, um für Schutz auf dem Raster zu sorgen. Der Raster ist die digitale Welt, in der man sich bewegt. Die einen umgebenden Figuren sind Programme und Viren in einer vermenschlichten Art. Man trifft auf einige Charaktere, die man auch aus dem neuen Film kennt, wie zum Beispiel Quorra, Bridges, Flynn und Clu.
Sicherheit und PersönlichkeitNatürlich sprechen alle Figuren auch wie Menschen miteinander und sehen wie solche aus. Speziell Quorra, die zu den isomorphen Algorithmen, kurz ISOs, gehört, ist ein nicht von einem User erstelltes Programm, sondern eins, das sich selbst erschaffen hat, und wird in ihrer Rolle besonders emotional dargestellt. Ganz im Gegensatz dazu steht das Sicherheitsprogramm, welches man in der "Third Person"-Perspektive steuert. Es trägt einen Ganzkörperanzug, durch den man kein Gesicht sieht, und bleibt stumm.
Reden ist Silber, Schweigen ist GoldManchmal ist man aber sogar froh darüber, dass wenigstens einer nicht spricht, denn so gelungen die Sprachszenen an sich auch sein mögen, sie sind ständig extrem asynchron, was den Genuss des Anschauens deutlich mildert. Man kann sich nur noch darauf konzentrieren, was mal wieder nicht passt und vergisst dabei völlig, das Gesehene mitzuerleben. Dafür wird man aber immerhin mit der wunderbar passenden Hintergrundmusik entschädigt, die teilweise direkt dem Originalsoundtrack von "Daft Punk" entnommen ist.
Es leuchtetDas beeindruckendste in der Tron-Spielwelt ist vermutlich die Leucht-Neon-Umgebung, in der man sich bewegt. Hierbei handelt es sich um den so genannte Raster, also die digitale Welt, in der sich die Programme bewegen. Zwar sieht sie aus wie eine moderne Großstadt, jedoch ist hier alles in dunklen Farben gehalten, die mit vielen Leuchtstreifen abgesetzt sind. Figuren und Umgebung haben den gleichen Look, was sich hervorragend ineinander fügt. Freund und Feind lassen sich durch die Farben unterscheiden. Wer vom Virus besessen ist, leuchtet rot, alle freundlich gesinnten Programme erstrahlen in einem Blauton. Und auch wenn sich diese Gestaltung während des Spiels kaum ändert, so ist sie doch ein absoluter optischer Augenschmaus. Wenn man sich an einer beliebigen Stelle an eine spiegelnde Oberfläche stellt, kann man darin die Spiegelung des Hintergrundes sehen. Diese Detailverliebtheit macht die gesamte Welt absolut glaubwürdig.
Kampf und ParkourBei "Tron: Evolution" fühlt man sich an die Sportart "Parkour" erinnert, bei der man mit einer besonderen Körpertechnik durch die Stadt rennt und springt. Diese Art der Fortbewegung der Spielfigur kam bereits bei "Prince of Persia" erfolgreich zum Einsatz. Man springt, hält sich an Vorsprüngen fest und läuft teilweise über Wände. Mit einem Magnetdiskus kann man sich sogar über weite Abgründe schwingen. Dieser Parkourlauf wechselt sich mit unterschiedlich schweren Kampfszenen ab, bei denen man auf verschiedenste Gegner trifft. Es gibt zahlreiche Fähigkeiten der Waffen und verschiedene Schwachpunkte der Gegner. Es gilt herauszufinden, was bei wem am besten wirkt.
Weiter aufgelockert wird das Spiel durch einige Szenen, in denen man mit einem Panzer oder einem Lichtrad fährt. Das Lichtrad (Light Cycle) ist eine Art Motorrad, mit dem man in rasantem Tempo gegen seine Gegner antritt. Dabei hinterlässt jedes Gefährt Lichtspuren, die ein zusätzliches Hindernis darstellen.
RasantDie Geschwindigkeit ist ein wichtiger Aspekt bei "Tron: Evolution". Gerade beim schnellen Parkour-Lauf stößt man da immer wieder an seine Grenzen, denn man weiß zwar, was zu tun ist, es braucht aber deutlich Übung, um das mit der Steuerung auch umsetzen zu können. Nur allzu oft landet man dabei im Abgrund. Zum Glück werden zahlreiche Speicherpunkte gesetzt, an denen man wieder eingesetzt wird. Außerdem muss man mit der Zeit immer schneller werden, da natürlich der Schwierigkeitsgrad steigt. Bekommt man zu Anfang noch alle zu drückenden Tastenfolgen erklärt und den Weg als Leuchtspur angezeigt, verschwinden später nicht nur diese Hilfestellungen, sondern es gibt noch zusätzliche Schwierigkeiten, zum Beispiel verschwindet einem der Boden unter den Füßen und man muss auf Zeit arbeiten.
UpdateWährend des Spiels sammelt man fortwährend Erfahrungspunkte und gewinnt Speicherplatz, also MB. Damit ist es einem möglich Updates zu erwerben und sein Programm so immer stärker und geschickter zu machen. Man kriegt bessere Waffen, verliert langsamer seine Energie usw.. Hierfür zu sammeln steigert deutlich die Motivation. Noch spannender wird es im Multiplayermodus, in dem man online gegen andere Spieler auf der ganzen Welt antreten kann. Gerade hier ist es wichtig, seinen Charakter so stark wie möglich ins Spiel zu schicken.
FazitInsgesamt ist "Tron: Evolution" auf jeden Fall ein Spiel, das Spaß macht, auch wenn es auf die Dauer ein wenig eintönig wird. Es richtet sich vor allen Dingen an Fans der Filme, die selbst einmal in die digitale Welt des Rasters eintauchen möchten und als kleinen Bonus sogar ein wenig mehr zu der Geschichte erfahren wollen.