Berith war einmal eine vereinte Welt, besteht nun jedoch nur noch aus unzähligen Bruchstücken, einzig verbunden durch die Äthermeere. Im Laufe der Jahre haben sich die unterschiedlichster Völker und Lebensformen auf den Welteninseln entwickelt und zu einem zerbrechlichen Gleichgewicht gefunden. Doch dieser Friede ist nun vorbei - fischköpfige Dagonisier, eigentlich nur Kiemenatmer, fallen über die Inselreiche her. Es ist der Auftakt eines Krieges. Die Insel Jâr‘en ist eines der ersten Ziele denn dort stehen die Lebensbäume aller Wesen Beriths. Die Weisen der Menschengeschlechter sehen in dem Konflikt die Ankündigung einer Prophezeiung und ein junger Nebelwächter namens Taramis soll die Entscheidung herbeiführen. Er ist im Kampf erfahren, gilt als unbesiegbar und ist mit Geistesgaben ausgestattet, die ihn für die Feuermenschen aus Dagonis zu einem gefährlichen Gegner machen. Tamaris aber ist auch schwer gezeichnet, denn der Übergriff auf Jâr‘en kostete ihn die Liebe seines Leben, was in seinem Inneren den Wunsch nach Rache aufflammen lässt. Und dabei ist er nicht auf sich allein gestellt, stehen ihm doch etliche Gefährten zur Seite. Ist das jedoch ausreichend, um den Krieg zu entscheiden und den vielfachen Tod zu beenden …

"Die zerbrochene Welt" ist der Auftaktroman des deutschen Fantasyautors Ralf Isau, der mit diesem Band seine neue Trilogie "Berith" startet. Waren bis jetzt Fantasy und historische Ereignisse sein Metier so macht Isau mit der vorliegenden Geschichte einen Schritt in Richtung Science-Fiction. Eine zerbrochene Welt ist, wie der Titel bereits vermuten lässt, der Schauplatz seines neusten Buches. Das und die Reise durch das Äthermeer sind die futuristischen Elemente an diesem Roman, sonst ist das Werk ein Paradebeispiel für High-Fantasie. Menschen die mit Lungen und Kiemen Atmen, Dagonier – fischköpfige Bösewichte -, und noch vieles mehr erwarten den Leser.

Für Fans des Autors ist diese neue Reihe die Antwort auf ihre Gebete, denn damit erschafft dieser eine weitere Welt im Neschan-Kosmos, die wiederum von der Schöpferfigur Melech-Arez geschaffen wurde. Ebenso erfreulich ist, dass Isau mit diesem Buch wieder zu alter Form aufläuft, waren die letzten Werke doch eher eine Enttäuschung. "Die zerbrochene Welt" verfügt über alles, was eine gute Geschichte ausmacht: ein kreatives Szenario, überraschende Charaktere, Spannung und eine durchdachte Idee, die dafür sorgt, dass der Leser von Anfang bis Ende gefesselt ist. Umso erfreulicher, dass es sich bei dem Band erst um den Auftakt einer Trilogie handelt, der viel Potential in sich trägt.
Ein schönes Extra ist noch im Anhang des Buches zu finden – ein Register mit Begriffserläuterungen.

Bleibt abzuwarten was Ralf Isau mit seinem zweiten Band "Die zerbrochene Welt – Feueropfer" aus diesem vielversprechenden Ansatz macht. Für Fans des Autors ist der aktuelle Roman auf jeden Fall eine erfreuliche Überraschung, mit der der Autor beweist, dass er immer noch tolle Geschichten erzählen kann.