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Die Abenteuer des unsterblichen Alchemisten Nicholas Flamel gehen weiter. Im vierten Band der
Reihe kämpfen die Zwillinge Josh und Sophie Newmann erneut gegen die Rückkehr der Dunklen Älteren.
Endlich kehren Josh und Sofie nach Hause zurück. Im Haus ihrer Tante, in Pacific Heights, sollen sie Kraft schöpfen - sich von den vergangenen Kämpfen erholen. Ein Vorhaben, das scheitert. Aoife, die Zwillingsschwester von Scathach, taucht auf und ist auf der Suche nach ihrer verschollenen Schwester. Diese ist noch immer, gemeinsam mit Johanna von Orleans, in der Vergangenheit gefangen - ohne eine Möglichkeit der Rückkehr. Nicholas und Perenelle haben unterdessen andere Sorgen. Die Zeit nimmt sich unbarmherzig, was ihr so lange vorbehalten wurde. Ohne den Codex von Abraham werden beide in wenigen Tagen tot sein. Das mächtige Buch ist jedoch im Besitz von Dr. Dee. Dieser ist auf der Flucht vor seinen Herren, die ihm für sein Versagen die Unsterblichkeit nehmen wollen. Doch der Doktor gibt nicht auf. Mit einer machtvollen Verbündeten will er eine furchtbare Kraft aus der Vergangenheit beschwören - und ihr den goldenen Zwilling opfern ...
Die Dunklen Älteren, die Erstgewesenen, Archonen und Unsterbliche: Der Serienkosmos von
Michael Scotts Buchreihe wird beständig ausgebaut. Längst weiß der Leser, dass es vor dem Untergang von Danu Talis und der Herrschaft der Erstgewesenen noch andere Völker gab. Die Archonen sind jedoch auch für diese ein Mythos. Im vierten Band der Reihe erfährt der Leser ein wenig mehr, da Doktor Dee nun ganz eigene Wege geht - skrupellos wie eh und je. Der Autor führt alle Handlungsstränge - und das sind mittlerweile einige - fort, führt zusätzlich neue Charaktere ein und erweitert die Handlung. Der Kampf zwischen den Flamels und den Zwillingen sowie ihren dunklen Gegnern nähert sich unaufhörlich seinem Finale. Umso erstaunlicher ist es, dass der Autor es im Verlauf der Geschichte kaum schafft, echte Spannung aufzubauen. Durch die immense Anzahl der Storylines, die eben tatsächlich alle fortgeführt werden, und die damit einhergehenden häufigen Szenenwechsel kann sich die Story nur sehr langsam entwickeln - zu langsam.
"Der Unheimliche Geisterrufer" ist der bisher schwächste Band der Reihe. Hatte die Geschichte in den vorherigen Bänden der Reihe noch Geschwindigkeit, Dynamik und brachte neue Ideen, scheint sich nun alles zu wiederholen. Es gibt Wesen, die älter sind als die ältesten. Technik, die dunkler ist als das bisher Dunkelste. Die Gegner werden noch mächtiger, aber trotzdem mit Leichtigkeit geschlagen. Und auch die Skrupellosigkeit der beiden Hauptfiguren Nicholas und Perenelle Flamel wird erneut beleuchtet. Auch damit ist es jedoch genug. Die beiden verlieren den Status des Guten zunehmend, sollten doch aber in der Vielzahl der Hauptfiguren ihre Identität, ihre Abgrenzungsmerkmale gegenüber der Masse, nicht verlieren.
Fazit:
Eine langsame Geschichte ohne viel Neues. Es bleibt zu hoffen, dass die Bände 5 "Der Hexer" (Frühjahr 2012) und 6 "Die Fee" (Frühjahr 2013) der Geschichte wieder zur alten Größe verhelfen.