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 Unter dem Weltenbaum: Tanz der Sterne

Unter dem Weltenbaum 3


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Das epische Ringen der drei Völker von Tencendor geht in seine zweite Runde, mit "Tanz der Sterne" liegt der erste Teil von Sara DouglassÂ’ Buch "Enchanter" vor. Wie quasi schon Tradition in der jungen Geschichte von Media-Mania.de muss auch hier ein Einspruch erfolgen. Die Verlage, die sich in Deutschland um die schöne Fantasy verdient machen, haben zu einem großen Teil die Unsitte angenommen, fremdsprachige Bücher in mehrere Bände zu trennen. Das ist Geldmacherei, das zerstört die Zyklen, das ist einfach auch keine ehrenwerte Art, mit Büchern umzugehen.

In Achar, dem alten Land Tencendor, regiert der kleingeistige Gott Artor. Awaren, das Volk der Wälder, und Ikarier, die fliegenden Menschen der Eisdachalpen, werden von dern Achariten als die Unaussprechlichen verfolgt. Aber jetzt hat sich alles geändert. Axis, unehelicher Neffe des acharitischen Königs, aber auch Neffe des ikarischen Krallenfürsten, hat seinen Rang als Axtherr der Artorkirche aufgegeben, hat seine halb-ikarische Herkunft angenommen und lernt von seinem Vater Sternenströmer die ikarische Magie.

Axis hat zwei Halbbrüder und beide sind seine Feinde. Bornheld, Herzog von Ichtar, ist der erste Sohn seiner Mutter Rivkah. Er verfolgt die Unaussprechlichen, er bekämpft Axis, und er ist mit Faraday verheiratet, in die sich Axis schon lange verliebt hat. Viel gefährlicher ist aber sein zweiter Halbbruder Gorgrael, der Zerstörer, ebenfalls Sternenströmers Sohn, allerdings von einer Awarin, ein Beltidenkind. Axis und Gorgrael sind die beiden Hauptfiguren einer uralten Prophezeiung, der viele Wesen dienen. Vier Wächter schreiten über die Ebenen und alle versuchen, Axis zum Sieg zu verhelfen. Aber auch Gorgrael hat Helfer. Nicht nur die magischen Skrälinge und Skräbolde, die zu Tausenden gegen Achar rennen, es gibt auch noch einen "dunklen Mann", dessen Identität unbekannt bleibt.

Natürlich bricht "Tanz der Sterne" in der Mitte ab und ist ohne das nächste Buch, ohne "Der Sternenhüter", nur ein Fragment, also ist die Dramaturgie des Buches nicht wirklich zu bewerten. Aber es gibt ja noch mehr. Es gibt eine große Menge wirklich interessanter Charaktere, und eine solche Menge, dass man als Leser immer um den Überblick bemüht sein muss. Den hat Douglass aber nie verloren; sie arbeitet sehr genau mit den vielen Wesen, die alle auch ein bisschen Tiefe mitbringen, die nie nur Abziehbilder sind. Viele tragen Geheimnisse mit sich, manche davon erratbar, manche im Gegenteil verwirrend - aber sie schafft es, die Geheimnisse nie frustrierend werden zu lassen.

Dazu kommt eine sehr große Spannung, die sich teilweise aus den Geheimnissen speist, aber auch aus vielen ungewöhnlichen Schicksalswendungen und aus dem zähen Ringen der Mächte. Da ist der Cliffhanger am Ende des Buches nur ein Ärgernis, und wenn das nächste Buch schon zur Hand ist, dann kommt man damit auch wieder klar.

Ein großartiger Zyklus, spannend und witzig, richtig gut geschrieben und einer der Zyklen, die überbleiben werden.

Holger Hennig



Taschenbuch | Erschienen: 01. August 2004 | ISBN: 9783492265256 | Preis: 9,95 Euro | 404 Seiten | Sprache: Deutsch

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