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 Perry Rhodan: Lemuria-Zyklus, Folge 1: Die Sternenarche

Serie: Perry Rhodan: Lemuria-Zyklus, Folge 1
Autoren: Frank Borsch
Illustratoren: Oliver Scholl
Sprecher: Josef Tratnik
Verlag: Eins a Medien

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Sharita Coho wehrt sich mit Händen und Füßen gegen den prominenten Passagier. Doch die "Galactic Explorers and Mining Company" zwingt die Kommandantin des Prospektorenschiffs PALENQUE Perry Rhodan an Bord zu nehmen. Der will im Ochent-Nebel Kontakt zu den Arkonen aufnehmen und für Tauwetter in den angespannten Beziehungen sorgen. Für den mehr als dreitausendjährigen Rhodan erweist sich diese Entscheidung als Glücksgriff, denn sie finden nicht nur ein havariertes Raumschiff, das führerlos durch das All treibt, sondern wenig später auch eine gigantische Sternenarche, die vermutlich vor mehr als fünfzigtausend Jahren von Lemuria startete.

Leider taucht mit der "Las-Toór" wenig später ein arkonisches Forschungsraumschiff auf, das ebenfalls die gewaltige Sternenarche untersuchen will. Nur widerwillig lässt sich Charita Coho auf einen Handel ein. Arkonen und Terraner stellen einen gemeinsamen Erkundungstrupp zusammen, der versuchen soll in die Arche einzudringen und herauszufinden, warum dieses Schiff mit beinahe Lichtgeschwindigkeit durchs All rast. Natürlich ist auch Perry Rhodan Teilnehmer dieser Mission, ahnt er doch, dass ihn in dem Sternenschiff die Nachfahren einer längst versunkenen Zivilisation erwarten.

Ende 2004 erschien mit "Die Sternenarche" das erste Abenteuer des sechsbändigen Zyklus "Lemuria", der dritten eigenständigen Miniserie, die verschiedene Ereignisse der Heftromane aufgreift und vertieft. Mit Josef Tratnik, dem Sprecher dutzender Silberbände und der im Jahre 2010 vertonten Serie "Andromeda", ist ein Garant für hohe Qualität und einen souveränen Vortrag an Bord.
Autor des ersten Bandes ist Frank Borsch. Für Fans des "Perryversums" ist der Wahl-Freiburger ein wohlbekannter Schriftsteller – er hat acht Heftabenteuer und acht Romane mit Perry Rhodan und Atlan als Helden verfasst -, der vor allem mit seinen Romanen Akzente setzen konnte.

Als Auftaktband einer gewohnt komplexen und langen Serie muss "Die Sternenarche" einen schwierigen Spagat vollführen. Die Geschichte muss eingeleitet werden, Protagonisten und Handlungselemente müssen eingeführt und charakterisiert werden, Rätsel und Probleme in die Handlung eingesponnen werden, die erst viel später wieder aufgegriffen und gelöst werden sollen. Und doch muss auch ein Spannungsbogen her, der die Leser nicht nur zum ersten Band greifen lässt – das tut ein Fan von Perry Rhodan sowieso -, sondern auch genügend Potenzial beinhaltet, dass eine Serie von fünf dicken Wälzern folgen kann.

Dies gelingt Frank Borsch nur zum Teil. Die erste Aufgabe, eine neue Welt, schillernde Charaktere und viele offene Fragen zu generieren, leistet "Die Sternenarche" mit Bravour. Ob Sharita Coho, der Naahk der Sternenarche Lemal Netwar oder der Funker Alemaheyu Kossa, die Personen sind scharf gezeichnet und zum Teil genial konzipiert. Auch die gesamte Problematik einer Gesellschaft, die Jahrhunderte (aufgrund der Zeitdilatation bei einem Flug nahe der Lichtgeschwindigkeit bedeuten Jahrhunderte für die Insassen des Raumschiffes Jahrtausende in der Außenwelt) auf sich allein gestellt ihr Dasein fristet, ist lebendig und oft mitreißend inszeniert.
Leider bleibt der Spannungsbogen flach und ist streckenweise nicht vorhanden. Es wird sehr viel geredet und sehr wenig gehandelt in diesem Roman. Und Josef Tratnik sorgt mit seinem meist ruhigen Vortrag kaum für eine bessere Hörbuch-Inszenierung. So plätschert "Die Sternenarche" so dahin. Man hört zwar fasziniert zu, stellt aber immer wieder fest, dass eigentlich so gut wie nichts passiert. Leider ist der zugegebenermaßen sehr komische Schluss auch nicht dazu angetan, in Jubelstürme auszubrechen. Dafür endet die Geschichte einfach zu abrupt und ohne jeden Cliffhanger.

"Lemuria" gilt als einer der besten Zyklen und Geschichten aus dem Perryversum. Das lässt der Auftaktband nur erahnen, zu langweilig geht es gelegentlich zu. Lässt man sich aber auf den Gang der Ereignisse und das ruhige Erzähltempo von Josef Tratnik ein, merkt man gegen Ende des mehr als neunstündigen Hörbuches fast verwundert, dass man unbedingt die Fortsetzung hören will. Zu sehr verwächst man mit den Personen, den Schicksalen und der Frage, warum diese Sternenarche auf ihre scheinbar sinnlose Fahrt in die Unendlichkeit geschickt wurde.

Ohne Makel ist das Layout der schönen und sehr stabilen Pappbox, die neben den acht nett gestalteten CDs und den CD-Hüllen ein kleines Booklet und das obligatorische Poster beinhaltet. Es zeigt in Hochglanzoptik das auch auf der Box prangende Bild eines riesigen Raumschiffes (leider nicht der Sternenarche, dafür passt es zu wenig zu den Beschreibungen im Text), das Oliver Scholl gezeichnet hat.

Stefan Erlemann



CD | CD-Anzahl: 8 | Erschienen: 1. Februar 2011 | ISBN: 9783939648963 | Laufzeit: 562 Minuten | Preis: 27,80 Euro | Sprache: Deutsch

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