Der achte Band der Classic Battletech-Reihe umfasst 541 Seiten und schildert das Universum von Battletech primär aus der Sicht des Hauses Kurita.

Minobu Tetsuhara ist MechKrieger des Hauses Kurita und gehört zu denen, die sich streng an den Kodex der Ehre halten. Minobu folgt dem Bushido, doch dieses Verhalten stößt auch in den eigenen Reihen nicht nur auf Ehrerbietung oder gar Verständnis, vielmehr führt eine Entscheidung nach dem Kodex, die Minobu trifft, dazu, dass Minobu als MechKrieger abgezogen wird. Offiziell gilt er als befördert, doch was ist ein MechKrieger, der keinen Mech mehr führen darf?
Minobu ist bereit, auch die nächste Schmach zu erdulden, die ihn als Verbindungsoffizier zu den Wolfs Dragonern führt, einer Söldnereinheit. Auf den ersten Blick als verantwortungsvolle Tätigkeit zu sehen, ist zu wissen, dass Söldner generell als ehrlos angesehen werden - und Minobu soll ausgerechnet bei ihnen tätig sein.
Doch nach und nach erkennt Minobu, dass nicht alle Söldner ehrlos sind, sondern manche von ihnen mehr Ehrgefühl besitzen, als Minobu bisher begegnete.

Für Fans des Bushido und des Lebens eines Samurai dürfte dieses Buch ein wahres Fest sein, denn noch zentraler könnte das Thema nicht beleuchtet werden und der Protagonist könnte nicht mehr damit verbunden sein.
Zeitgleich bedeutet dies jedoch für all die Leser, die mit einem solchen Leben und einer solchen Philosophie rein gar nichts anfangen können, dass sich für sie kaum interessante Aspekte im Buch finden lassen, die es trotzdem lesenswert machen würden.

Der Schreibstil ist insgesamt solide und - wie bei Battletech-Romanen üblich - durchsetzt von vielen technischen und kriegerischen Begriffen und Ereignissen, wie sie für das Battletech-Universum typisch sind. Hierdurch werden die grundsätzlichen Erwartungen an einen Roman dieser Reihe erfüllt, denn es würde wohl seltsam anmuten, wenn eine Reihe, die sich durch Begriffe wie "Battletech" und "MechKrieger" definiert, gänzlich auf genau solche Themen verzichten würde.

Ungeachtet dessen, wie man dem Bushido als Leser gegenübersteht: Spannung ist etwas anderes. Im Grunde plätschert der gesamte Roman vor sich hin, weist keine rechten Höhepunkte auf und bleibt dadurch recht langweilig - dies allerdings immerhin konsequent.

Sehr positiv bei dieser Ausgabe ist der Anhang zu bemerken.
Nach einem recht ausführlichen Glossar, das auch Lesern, die andere Romane der Serie oder eben das zugehörige Spiel "Battletech" nicht kennen, das dargestellte Universum ein wenig mehr eröffnet, folgt eine Übersicht der Ränge im Kurita-Militär und schließlich weitere häufig im Buch vorkommende Begriffe aus dem Japanischen.
Weitere elf Seiten zeigen Waffensysteme und Raumschiffe sowie einige spezielle Mechs. Dies geschieht zum einen durch Zeichnungen, zum anderen durch recht ausführliche Informationen zu den dargestellten Mechs.

Insgesamt wohl ein wahres Fest für Freunde der japanischen Lebensart und des Bushido, tödlich langweilig für alle anderen. Allein wegen der Anhänge lohnt für die Letztgenannten noch ein Kauf des Buches.