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Mit "Pocket Battles: Orks vs. Elfen" bringt Pegasus den zweiten Teil der Kartenspielreihe auf den Markt. Nach
"Römer vs. Kelten" wird das Spielprinzip nun mit einem Fantasy-Hintergrund geliefert. Ob es sich hierbei nur um eine Neuauflage in neuem Gewand handelt oder um ein Spiel mit neuen inhaltlichen Ideen, dürfte für die Strategiespielfans die entscheidende Frage sein.
Am Spielprinzip hat sich erwartungsgemäß nichts geändert. Da die Pocket Battles alle miteinander kompatibel sein sollen, also auch Schlachten wie Römer gegen Orks ermöglichen sollen, durfte sich das Grundregelwerk auch nicht verändern.
Das Spiel läuft folgendermaßen ab: Die Spieler einigen sich, wer die Orks und wer die Elfen spielt und legen danach fest wie viele Aufstellungspunkte ausgegeben werden dürfen. Da jede Truppe über einen Aufstellungswert verfügt, wird so die Größe der Armeen und damit auch die Spieldauer festgelegt. Beide Spieler dürfen sich nun jeweils so viele Truppen nehmen bis sie alle Punkte ausgegeben haben. Dabei haben sie die Wahl zwischen verschiedenen Waffengattungen und verschieden starken Truppentypen, die dementsprechend mehr kosten als schwächere Truppen. Schon hier muss ein geschickter Spieler festlegen, welche Taktik er in der Schlacht anwenden will.
Sind alle Truppen ausgewählt, kombinieren die Spieler ihre Truppen zu Einheiten, die in der gesamten Schlacht nicht mehr getrennt werden dürfen. Die maximale Einheitengröße wird dabei durch die Truppe mit dem kleinsten Einheitenwert festgelegt. Manche Truppen dürfen überhaupt nicht mit anderen kombiniert werden. Schließlich stellen die Spieler abwechselnd ihre Einheiten in den eigenen verschiedenen Abschnitte auf. Es gibt die Abschnitte Zentrum und den linken und rechten Flügel, die alle jeweils noch einen Rückraum besitzen.
Die Schlacht startet hiernach. Der beginnende Spieler darf nun Befehle geben. Pro Schlachtrunde sind diese Befehle begrenzt durch die Höhe der anfangs gewährten Aufstellungspunkte. Der aktive Spieler darf seinen Einheiten, sofern die Situation es zulässt, Befehle geben wie Beschießen, Angreifen oder Spezialeigenschaften benutzen. Greift er eine gegnerische Einheit mit einer Nahkampfeinheit an, darf der Gegner mit einem Abfangbefehl einer seiner anderen Einheiten reagieren. Würfelwürfe entscheiden in einem Kampf darüber, ob Einheiten verwundet oder eliminiert werden. Hat der aktive Spieler keine Befehle mehr oder will keine weiteren ausführen, ist der andere Spieler dran. Haben beide ihren Zug gemacht beginnt eine neue Schlachtrunde. In jeder Schlachtrunde wechselt der beginnende Spieler. Verliert ein Spieler die Hälfte seiner Aufstellungspunkte hat er verloren.
"Pocket Battles: Orks vs. Elfen" wartet mit keinen großen Neuerungen im Spielprinzip auf. Es ist vor allem das Fantasydesign, dass es von seinem Vorgänger unterscheidet.
Dieses Design, das deutlich an "Herr der Ringe" erinnert, spricht sicherlich viele Spieler an, die das Prinzip an sich gut finden, aber nicht viel mit Römern und Kelten anfangen können. Wie schon bei "Römer vs. Kelten" ist das Design sehr einfach, aber dafür übersichtlich gestaltet. Die Spieler erkennen gut die Zahlenwerte und Symbole auf den Spielkarten. Im Gegensatz zu den Römern und Kelten bieten die Orks und Elfen aber natürlich mehr kreative Truppentypen. Schrate, Oger, Steinwerfer, Adler oder Baummenschen haben einen deutlich höheren Unterhaltungswert als Legionäre und Schwertkämpfer. Daher dürfte diese Pocket-Battle-Variante Menschen mit einem Hang zum Phantastischen eher ansprechen als die recht realistisch gehaltenen römischen oder keltischen Truppen.
Taktisch bieten die beiden Truppensets aber auch durchaus Neues. Es gibt ein paar neue Spezialeigenschaften über die weder Römer noch Kelten verfügen. Außerdem gibt es einige Einheiten, die überdurchschnittlich stark sind, wie der Baummensch, der - ziemlich einzigartig - vier Treffer einstecken kann. Die Elfen sind natürlich mit vielen Fernkampfwaffen ausgestattet während die Orks mehr die Nahkämpfe brauchen. Damit bieten die Sets mit ihren verschiedenen Eigenschaften auch neue taktische Möglichkeiten, insbesondere wenn die Spieler sie auch gegen die beiden Sets Römer oder Kelten antreten lassen.
Insgesamt ist "Pocket Battles: Orks vs. Elfen" also zu empfehlen. Sowohl Neueinsteiger als auch Fans des ersten Teiles dürften Freude an dem Spiel haben. Einzig zu kritisieren ist, dass auch in diesem Spielset fast derselbe schlecht strukturierte Anleitungstext zu finden ist. Dennoch ist das Spiel sein Geld wert.