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 Wakfu Heroes, Band 2: Persimol

Serie: Wakfu Heroes, Band 2
Autoren: Maxe L'Hermenier
Illustratoren: Wuye Changjie
Übersetzer: Tanja Krämling
Verlag: Tokyopop

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Die kleinen Pfützchen haben wieder eine reiche Ernte eingefahren. Alle Bewohner des Dorfes sind überglücklich und freuen sich auf die anstehende Völlerei. Der wunderschöne warme Tag ist wolkenlos und die Stimmung könnte nicht besser sein. Da stürmen die grausamen Tauren ins Dorf, zerschlagen Hütten und Scheunen, Wagen und Zäune und rauben den wehrlosen Pfützchen fast die gesamte Ernte. Als der Dorfchef den Rest der Ernte dem heiligen Wasser anvertraut, um die Götter der Pfützchen gnädig zu stimmen und den nächsten Überfall der Tauren abzuwenden, wird es Persimol zu bunt. Er will nicht mehr länger tatenlos zuschauen, wie die Tauren die Ernte stehlen und die Bewohner dennoch Frieden predigen. Er erinnert sich an den legendären Rompopanz. Vor langer Zeit soll dieser Held das Dorf gegen ebenso grausame und übermächtige Diebe wie es die Tauren heute sind, verteidigt haben. Doch alle anderen Pfützchen halten die Geschichte für ein Märchen und glauben nicht daran, dass es sinnvoll ist, gegen die Tauren Widerstand zu leisten. Wutentbrannt verlässt Persimol das Dorf und begibt sich auf die Suche nach Rompopanz.

Nach dem gelungenen "Der schwarze Rabe" nun also der zweite Comic, der Helden aus der Fernsehserie "Wakfu" aufgreift und in einem eigenständigen Abenteuer vorstellt. Diesmal sind es die netten, friedliebenden und harmlosen Pfützchen, die im fünften Teil der TV-Serie für Furore sorgten.

Szenarist Maxe L'Hermenier entwirft eine heile Welt voller niedlicher Geschöpfe, die sich immer wieder hilflos den Überfällen einer wilden Horde Ungeheuer ausgesetzt sehen. Da niemand etwas daran ändern will oder kann, obliegt es Persimol, einem der niedlichen Pfützchen, einen Weg zu suchen, die bösen Tauren ein für alle Mal zu besiegen und zu vertreiben. Der Verlag Tokyopop ermöglicht L'Hermenier und Illustrator Wuye Changjie diese Geschichte auf sage und schreibe sechsundneunzig Seiten auszudehnen. Vor allem der Illustrator nutzt diesen gewaltigen Umfang zu einer ausufernden, sehr komplexen Geschichte. Denn L'Hermenier erzählt zwar eine hinreißende Abenterustory, lässt aber bewusst dem Zeichner größten Raum und fügt meist nur sehr wenige Textblasen pro Seite hinzu.
So ist "Persimol" vor allem ein grafisches Abenteuer. Es lebt von extrem bunten Farben, fantasiereichen Geschöpfen und einem hohen Niedlichkeitsfaktor. Die Pfützchen sehen aus wie kleine Spielzeugpuppen mit ihren runden Köpfen, den riesigen Augen, einem zuckersüßen Strohhut auf dem Kopf und der blau-grünen Hautfarbe. Schade, dass sowohl Pfützchen als auch Tauren fast keine individuellen Merkmale haben. Die Unterscheidbarkeit ist gering und selbst der Held Persimol ist kaum zu erkennen. Da fast keine Mimik zu erkennen ist und die Gestik ebenfalls unter dem einfachen Körperbau leidet, werden die Ereignisse eher durch Hintergründe und Details abseits der Personen vorangetrieben. So sind es immer wieder die schreiend bunte Farbe, die wundervolle und detailreiche Fantasiewelt und die zahlreichen Actionsequenzen, die für Schwung und Spannung sorgen. Das vorhersehbare Ende lässt kein Auge trocken und macht deutlich, dass es kaum ein Wiedersehen mit den niedlichen, kleinen Gesellen geben wird. Ganz im Sinne der Filmreihe sind die einzelnen Bände in sich abgeschlossen und ohne Kenntnis der gesamten Serie verständlich.

Die Herkunft der Abenteuer ist unverkennbar. Entlehnt von einem Computerspiel – der Dofu-Online-Spielwelt – wirken die Bilder samt und sonders wie angehaltene Zeichentricksequenzen. Jederzeit kann man sich vorstellen, dass genau diese Bilder in einem Film auftauchen könnten. Nicht nur die einfachen Zeichnungen, auch die computergenerierte Farbgebung machen selten den Eindruck, dass man sich einen Comic ansieht. Eher fühlt man sich wie in einen immer wieder angehaltenen Film versetzt oder ein pausierendes Computerspiel.

Das "Persimol" dennoch funktioniert und viel Spaß macht, liegt allein an den niedlichen Pfützchen und ihrer stimmigen Welt. Zumal im Anhang über Pfützchen, ihre Welt und Abenteuer in Form eines Zeitungsberichtes zusätzliche, real anmutende Informationen geboten werden. Auch über die Entstehung des Comics findet man sehr interessante Seiten, die aus "Persimol" eine rundum gelungene Sache machen.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 10. Februar 2011 | ISBN: 9783842001060 | Originaltitel: Percimol | Preis: 13,95 Euro | 96 Seiten | Sprache: Deutsch

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