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Im Sommer des Jahres 1510 herrscht in der Sixtinischen Kapelle in Rom aufgeregtes Treiben. Die Decke ist mit Tüchern abgehangen und selbst der Papst darf nicht sehen, was sich dahinter verbirgt. Denn der Künstler Michelangelo hütet eifersüchtig seine Fresken, die er im Schutz der Tücher gemalt hat. Das ist nicht sehr ungewöhnlich, ist doch Michelangelo alles andere als ein angenehmer Zeitgenosse, der obendrein panische Angst vor einem Anschlag hat. Doch dann stürzt tatsächlich das Gerüst ein, welches weit oben, direkt unter der hohen Decke der Kapelle, angebracht ist. Glücklicherweise kommt niemand ernsthaft zu Schaden. Da allerdings die Hilfsarbeiter einige Zeit nicht weiter arbeiten können, stellt Michelangelo zwei Jungen und ein Mädchen ein, die ihm bei der Vollendung seiner Malereien behilflich sein sollen.
So können also Julian, Kim und Leon diesen historischen Moment hautnah miterleben. Begleitet von ihrer Katze Kija sind die drei nämlich mit Hilfe des magischen Raumes Tempus in das mittelalterliche Rom gereist, um sich Michelangelo einmal genauer anzuschauen und herauszufinden, ob seine Ängste tatsächlich begründet sind. Und tatsächlich reißen die merkwürdigen Zwischenfälle nicht ab. Nachts wird in das Haus eingebrochen, in dem Michelangelo seine Werkstatt hat. Dummerweise fällt schnell der Verdacht auf die Kinder, die ihrerseits nun Reißaus nehmen müssen. Doch als der Meister vergiftet wird, haben sie die Möglichkeit all ihr Talent unter Beweis zu stellen und den tatsächlichen Übeltäter zu entlarven.
Auch dieses Buch ist, wie von den Bänden der Reihe gewohnt, einfach aufgebaut. Leser ab neun Jahren werden keine Schwierigkeiten haben der linearen Handlung zu folgen. Immerhin gibt es wieder einige Verdächtige, von denen mancher aber zeitig ausscheidet. Zum Ende hat der Leser aber immer noch die Wahl zwischen zwei Hauptverdächtigen, die beide sowohl ein Motiv als auch Möglichkeiten hatten, den Maler aus dem Weg zu räumen.
Lenk lässt diesen kleinen Detektivfall wieder gekonnt in seinem historischen Umfeld ablaufen. Am Ende des Buches weist er dann auch darauf hin, dass der genaue Ablauf, wie im Buch geschildert, natürlich erfunden ist, aber die anderen Teile der Geschichte (wie zum Beispiel Michelangelos Charakterzüge, Örtlichkeiten und Hintergründe) auf historischen Tatsachen beruhen. So kann der Leser sehr schön die sonst trockenen Fakten in einer lockeren Erzählung leicht aufnehmen. Dabei wechseln sich einfache Beschreibungen von Gegenständen und Tätigkeiten mit den eigentlichen Handlungen ab, die ihrerseits auch informativ sein können. Man kann einerseits die Dinge mit den Augen der Kinder beobachten und andererseits als Leser mit ihnen gemeinsam viele Tätigkeiten ausführen, die damals ausgeführt wurden. So erfährt der Leser in dieser Geschichte auch einiges über die Malerei und insbesondere die damals verwendeten Farben, welche eine durchaus tödliche Mischung darstellen konnten, was dann auch ein wichtiges Thema der Detektivarbeit der Kinder darstellt. Wie gewohnt findet der interessierte Leser am Ende des Buches ein kurzes Glossar und einige Erläuterungen zu den historischen Hintergründen der Erzählung.
Fazit: Auch wenn man den großen Künstler Michelangelo nur innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne begleitet, kommt man ihm doch auch ein klein wenig näher.
Mehr Infos zur Serie gibt es unter www.zeitdetektive.de