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Armon Surath steht vor dem Untergang. Die Stadt wird von Magiern beherrscht, die Bevölkerung ist teils geflohen, teils harrt sie aus, um die dereinst legendären Arenakämpfe wieder aufleben zu lassen. Doch allein Ganarah könnte in diesen dunklen Zeiten ein Licht der Hoffnung sein. Die unbesiegbare Kämpferin aber ist wahnsinnig geworden, tötet wahllos Menschen und ernährt sich von deren Fleisch.
In dieser Situation erscheint eine Abordnung Armon Suraths in Quintanaro, der mächtigsten der Provinzstädte. Die Hohepriesterin Tschenee lädt zu einem großen Turnier ein und erbittet die Verzeihung aller Menschen, die sie vertrieben hat. Was wie die Chance zu einem Neuanfang aussieht, ist nach Meinung der Mächtigen Quintanaros eine Falle. Doch ihnen bleibt keine Wahl. Sie schicken eine Delegation ihrer besten Kämpfer aus, um den Kampf gegen die Magier und die dunklen Mächte aufzunehmen, die nicht nur Armon Surath ins Verderben ziehen wollen.
Doch wie kann man Ganarah dazu bewegen, den Kampf aufzunehmen, wie ihren Verstand wecken und sie aus der Horde der höllischen Wesen, die sie umgeben, herauslocken?
2007 legte Fabrice Meddour mit "Die Tränen von Armon Surath" den ersten Teil einer Trilogie vor, an der sich die Geister schieden. Für die einen war es Stückwerk, heilloses Durcheinander und Chaos, für die anderen eine fantastische Welt, die mehr als nur ein bisschen faszinierte. Auch "Ein Palast, Bäume und blutrote Früchte", der zweite Band der Serie "Ganarah", konnte die Kritiker nicht beeindrucken. Zu bruchstückhaft erschien die Story, zu viele lose Fäden bleiben offen, zu viele Lücken harrten einer Erklärung.
Endlich, vier Jahre nach dem Auftaktband, kann man endlich "Stimmen der Vergangenheit" erwerben. Doch die Hoffnung vieler Fans auf Antworten, Erklärungen, logische Zusammenführungen vieler loser Enden zerplatzt wie eine Seifenblase im Orkan.
Nicht passt im dritten Band zusammen, keine Homogenität wird sichtbar. Im Gegenteil, faszinierte die Welt Ganarahs im zweiten Teil, langweilt sie jetzt nur noch. Keine der offensichtlich gravierenden Geschehnisse, die nach dem Ende des zweiten Bandes ereignet zu haben scheinen, wird erklärt. Keine Handlung kommt auf. Stattdessen immer wieder Rückblenden, die nichts erhellen, schlaglichtartige parallele Handlungsstränge, die sinnlos erscheinen, Gerede, das nichts erklärt, Sätze, die verwirren, Aktionen, die keinerlei Zusammenhang zur eigentlichen Story zu haben scheinen.
Nein, dieser dritte Band ist ein komplettes Desaster. Einzig das Artwork kann begeistern. Auch wenn die Story jeden Fan vor den Kopf stößt und völlig deprimiert – immerhin ist es der letzte Band der Serie –, muss man die Bilder gesehen haben, die Meddour geschaffen hat. Seine Ganarah hat eine unglaubliche Seelenpein erlitten, die in jedem einzelnen Bild sichtbar wird.
Die düstere Story der vergewaltigten, fehlgeleiteten und ihres Geistes beraubten Schönheit wird in atemberaubend schönen und abgrundtief traurigen Illustrationen sichtbar. Das ist genial und lohnt tatsächlich den Kauf, auch wenn man von der Story – und hier vor allem von ihrem Ende – maßlos enttäuscht sein muss.
Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebsite.