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Über die Jahre und Jahrzehnte hinweg hat sich das Bild der Frau in allen Bereichen radikal geändert. Dies ist auch der Fall bei weiblichen fantastischen Figuren, denn auch ihre Körperformen und die Rollen, die sie spielen, passen sich stets dem Zeitgeist an. Aber gerade beim Bild einer weiblichen Figur ist es notwendig, deren Schönheit oder athletische Kraft exakt darzustellen. Wie das funktionieren kann, beschreibt "Fantasy Frauen malen und zeichnen".
In diesem Mal-Anleitungsbuch berichtet Tom Fleming, ein Künstler, der berühmt für seine fantastischen Gemälde ist, von seinen Tricks. Da es sich bei weiblichen Darstellungen im Fantasy-Genre meist um halbbekleidete Personen handelt, ist eine Kenntnis der exakten Anatomie unabwendbar. So lernt der Leser als erstes, wie die Proportionen des Körpers aufgebaut sind und wie man ein schönes weibliches Gesicht zeichnet. Ausgehend von den möglichen Malutensilien beginnt dann die Suche nach den Vorlagen und den Möglichkeiten, Charaktere aufzubauen.
Wer Frauen kennt, weiß, dass Frisur und Mode wichtig sind und auch in der Fantasy benötigen Frauen solche Details, die zu ihrer jeweiligen Pose und ihrem dargestellten Charakter passen. Ebenso müssen die anderen Accessoires wie Schmuck, Rüstung oder Waffen ausgewählt werden. Zum Schluss beschreibt der Maler dann noch die Entstehung einiger Archetypen wie Kriegerin, Fee oder Göttin. Die Entstehung dieser Modelle verfolgt man Schritt für Schritt und erhält dabei nützliche Tipps zu den notwendigen Techniken.
"Fantasy Frauen" stellen für den Künstler eine große Herausforderung dar. Der Körper sollte so gut es geht dem weiblichen Idealbild entsprechen. Durch die Pose und Kostümierung ist oft viel nackte Haut zu malen und die dynamischen Elemente wie Haare oder Stofffalten fordern stark heraus. Tom Fleming zeigt jedoch, dass auch hinter den allerschönsten Gemälden keine Zauberei steckt. Wer erst in die Malerei einsteigt, bekommt hier sehr viele nützliche Tipps. Der Aufbau des menschlichen und insbesondere des weiblichen Körpers wird genau erklärt. Der Leser erfährt auch, wie man Körperposen zeichnen kann und welche Auswirkungen bestimmte Gesichtsausdrücke haben.
Nach dem Baukastenprinzip werden dann Elemente für das endgültige Bild gesammelt. Vorlagen für Stoffe oder Hintergründe und eine Idee werden benötigt, damit eine Heroin, ein Succubus oder eine zarte Elfe entstehen können. Von der gewählten Rolle sind auch die verwendeten Maltechniken abhängig, da stark aktionsorientierte Erlebnisse härter dargestellt werden als traumhafte Fantasiewelten, in denen die Farben und Übergänge wesentlich zarter sein müssen. Eine sehr gute Vorstellung erhält man durch die vielen Schritt-für-Schritt-Erläuterungen. So sieht der Leser ganz genau, wie ein Bild aufgebaut wird und welche Materialien und Möglichkeiten es gibt, daran herumzufeilen, bis es endlich perfekt ist. Schon allein die vielen wunderbaren Gemälde inspirieren ungemein und regen dazu an, verschiedene Maltechniken miteinander zu kombinieren, um ungewöhnliche Effekte zu erzielen.
Ein Mal-Lernbuch für Fantasy-Begeisterte, das seinen Namen wirklich verdient hat. Mit "Fantasy Frauen malen und zeichnen" lernt der Leser wirklich von Grund auf, weibliche Heroen selbst zu erschaffen und aufs Papier oder auf die Leinwand zu bannen.