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Achtung: die folgende Rezension bezieht sich auch auf Ereignisse aus den vorigen Bänden von
"Prinzessin Sakura" und kann somit Spoiler enthalten, wenn man diese noch nicht kennt.
Sakura ist immer noch in den Händen von ihrem zum Dämon mutierten großen Bruder Enju und seinem Gefolge. Doch Sakuras Freunde, allen voran ihr Verlobter Prinz Aoba, geben nicht auf und haben es geschafft, in das Gebiet der Mondwesen einzudringen, um ihre Prinzessin zu befreien. Ein heftiger Kampf droht auszubrechen, bei dem Sakura zwischen die Fronten gerät. Denn weder will sie, dass ihren Freunden etwas passiert, noch möchte sie, dass die Mondwesen verletzt werden. Allerdings kann sie nichts ausrichten und so muss sie erleben, wie ein Kampf zwischen der alten Schamanin Byakuya und Enjus Untergebenen Maimai entflammt. Zunächst scheint es, als würde Maimai mühelos gewinnen, doch die alte Byakuya hat noch einige Überraschungen in petto – und wieder zeigt sich, dass auch Sakuras Freunde nicht immer das sind, was sie vorgeben zu sein.
Als nächstes stellt sich Shuri seiner Vergangenheit und damit Kohaku, der Tochter seines alten Clanchefs, den er betrog, um zu den Mondwesen zu wechseln. Aber auch hier hat die Wahrheit mehr Seiten, als es zunächst erscheint und am Ende bleiben nur Verlierer.
Der fünfte Band von "Prinzessin Sakura" schließt mit der Kurzgeschichte "Vampire Rose", in der die ungläubige Mira Kaho vom Leiter der Okkultismus AG ihrer Schule auf eine ziemlich chaotische Vampirjagd mitgenommen wird, die ihre Einstellung gegenüber dem Übernatürlichen für immer ändern soll.
Bei "Prinzessin Sakura" sollte sich Mangaka
Arina Tanemura etwas Zeit lassen, so ihr Redakteur. Man merkt diese Hinhaltetaktik der Geschichte leider sehr an. Ging es bei "Sakura" zunächst um eine Prinzessin, die Dämonen bekämpft und sich selbst behaupten muss, so hat man jetzt die Geschichte von "Prinz Aoba und seiner Truppe auf der Suche nach der gestohlenen Prinzessin" vor sich. Sakura ist zu einer reinen "Jungfrau in Nöten" degradiert worden – die zudem noch ein ordentliches "Stockholm Syndrom" entwickelt hat. Anders kann man nicht erklären, dass sie ruhig im Schloss sitzt und sich um Enjus Truppe Sorgen macht, während ihre Freunde ihr Leben riskieren, um sie zu befreien.
Immerhin ist dieser Band weitaus besser gelungen als sein Vorgänger. Dies liegt daran, dass die Handlung mit einer echten Überraschung beginnt und dann mit Kohaku, Hayate und Shuri ein faszinierendes Gespann von neuen "Hauptcharakteren" hat, die auch locker die ganze Reihe hätten tragen können. Die Rückblenden, die von der Jugend der drei im Shinobi-Dorf erzählen, sind mehr als unterhaltsam, dabei nicht nur lustig, sondern auch herzzerreißend tragisch und wirklich spannend. Waren Kohaku und Hayate schon vorher sehr gelungene Nebencharaktere, so bekommen sie hier eine Tiefe, die manchem Hauptcharakter fehlt. Es bleibt zu hoffen, dass Arina Tanemura diese Ninja-Truppe etwas besser nutzt, wenn sie schon mit ihrer eigentlichen Heldin nichts mehr anzufangen weiß. Aber mit etwas Glück ist Sakura aus dem Schloss von Enju in ungefähr zwei Bänden befreit und wir können mit der Handlung von "Prinzessin Sakura" weitermachen.
"Vampire Rose" ist eine fünfzigseitige Kurzgeschichte, die auch gut der Auftakt einer neuen Serie hätte sein können. Hier kann man die Abenteuer von Mira verfolgen, die von Hikaru, dem Leiter der Okkultismus AG, umgarnt wird, damit sie endlich in diese eintritt. Die Geschichte um die Vampirjagd hat sogar einige gruselige Augenblicke, bevor sie wieder in die für Tanemura typische Mischung aus Romantik und Komik überwechselt. Ein gelungener kleiner Bonus, der mit der starken Handlung um Kohaku dafür versöhnt, dass "Prinzessin Sakura" seine Handlung und Hauptperson ziemlich hängen lässt.
Die Zeichnungen sind wie immer bei Arina Tanemura sehr gelungen, wenn sie gerade in den Kapiteln um die Shinobi viele andere Stile zitiert und hier nicht selbst mit ihrem typischen Charakterdesign hervortritt.
Wie immer gibt es bei diesem Band vorne Farbseiten mit Coverzeichnungen, einer Zusammenfassung was bisher geschah sowie einer Übersicht über alle Charaktere. Die erste Auflage hat zusätzlich noch eine Spielkarten große "Character Card", diesmal mit Kohaku, die man sammeln und zum Beispiel auch als kleines Lesezeichen verwenden kann.
Auch wenn die Handlung nicht wirklich voran kommt und Sakura in ihrer eignen Serie langsam zu einem unsympathischen Nebencharakter zu werden droht, so kann dieser Band doch wirklich gut unterhalten.