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 Pathfinder Chronicles: Almanach des Multiversums

Serie: Pathfinder Chronicles
System: Pathfinder
Autoren: Todd Stewart
Illustratoren: Wayne Reynolds
Übersetzer: Friederike Fuß
Verlag: Ulisses Spiele

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Humor
Leitbarkeit
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
"Die Welt ist nicht genug!" – das wussten nicht nur die Autoren von James Bond, sondern auch die die Macher des Rollenspiels Pathfinder, die mit dem "Almanach des Multiversums" ein Weltenbuch herausbrachten, das weit über eine herkömmliche Weltbeschreibung hinausgeht. Hier wird nicht etwa ein Kontinent oder gar ein Planet mit seinen unterschiedlichen Rassen, Völkern und Kulturen beschrieben, sondern hier wird dem Leser ein Modell geboten mit allen denkbaren und undenkbaren Welten.

Das Modell kann man sich wie einen schwebenden Pfirsich in einer Hohlkugel vorstellen. Der Pfirsich ist die Innere Sphäre. Der Kern ist die Ebene der Energien. Hier walten rohe Kräfte, insbesondere die Lebens- und die Unlebensenergien. Hier werden die Seelen geboren. Das Fruchtfleisch ist die materielle Ebene. Sie stellt das dar, was wir als Materie kennen und umfasst somit die Lebewesen, die Planeten, die Sonnen. Kurz das Universum. Die Pfirsichhaut symbolisiert die Ebene der Elemente. Diese Ebenen bestehen nicht aus Energie, sondern aus reiner elementarer Materie. Es gibt insgesamt vier Ebenen, die jeweils einem der Elemente Luft, Wasser, Erde und Feuer gewidmet sind.

Die Elementarebenen sind von der Astralebene umgeben, welche den Beginn der äußeren Sphäre, also der Hohlkugel, darstellt. Die Astralebene ist eine unfassbare Weite, die sich über eine Ferne erstreckt, die von der menschlichen Vorstellungskraft nicht zu erfassen ist. Durch diese Leere fließt der große Fluss der Seelen, der die Seelen der Toten zu ihrem Bestimmungsort trägt. Die Bestimmungsorte "kleben" an der Innenseite der Hohlkugel und entsprechen der Jenseitsvorstellung unterschiedlicher Religionen. So finden sich dort zum Beispiel der Himmel und die Hölle, das Nirwana, die Axis, das Abaddon, etc. Um den Hohlkörper befindet sich der Abyss, der Hort chaotischer Bösartigkeit, wo die Dämonen zu Hause sind.

Der "Almanach des Multiversums" ist 64 Seiten dick, komplett in Farbe und weiß durch seine exotischen Bilder zu gefallen. Auf der Deckelinnenseite befindet sich eine Skizze des Modells, welche sehr nützlich für die Orientierung ist. Der Inhalt ist gut strukturiert, und wer das Modell verstanden hat, wird sich schnell zurechtfinden. Inhaltlich wird jede Ebene näher beschrieben, wobei "beschrieben" vielleicht ein unpassendes Wort ist. Konkreter wird dem Leser über jede Ebene ein Eindruck vermittelt. So erhält man beispielsweise nach der Passage über die Luft-Ebene das Bild eines endlosen, blauen Himmels voller weißer Wolken, gefährlicher Stürme und tückischer Unwetter. Es gibt nur wenig Materie, aber gelegentlich trifft man auf schwebende Eisberge oder riesiger Felsblöcke, auf denen sich Lebewesen eingenistet haben. Die Silberdrachen und die Weißen Drachen sind die elegantesten Herrscher der Lüfte, aber jeder kann hier fliegen, denn es herrscht eine subjektive Schwertkraft, das heißt jeder fällt dahin, wo er hinfallen will.

Zu jeder Ebene werden auch einige wichtige Orte sowie einheimische Lebewesen beschrieben. Es werden aber mehr Ideen als konkrete Ausführungen geliefert bzw. mehr Fragen aufgeworfen als Antworten gegeben. Dies gilt vor allem für die Lebewesen. Oder können Sie sich etwas unter einem Sceaduinar vorstellen? Hilft Ihnen folgende Beschreibung von Seite 9 weiter?:

"Sceanduinar sind Kreaturen lebender Entropie und gehören zu den wenigen Wesen, welche in der Leere beheimatet sind. Sie ähneln gehfähigen, vage humanoid erscheinenden Brüchen und Rissen im Raum, die man selbst vor der Dunkelheit ihrer Ebene sehen kann."

Nun – so viel sei verraten, es handelt sich um Kreaturen der Energie-Ebenen.

Fazit: Insgesamt ist das Werk eine ungewohnte, aber gefällige Mischung aus einem tiefsinnigen, fast schon philosophisch anmaßenden Weltmodell und der oberflächlichen, aber ideenreichen Beschreibung von zahlreichen Welten.

Aufgrund seiner Abstraktion ist es reibungslos mit anderen Rollenspiel-Systemen kompatibel, da genügend Platz für jede Welt ist. Interessant dürfte es vor allem für Spielleiter sein, die ihre Spieler durch alle möglichen und unmöglichen Sphären schicken wollen.

Mit freundlicher Unterstützung von Ulisses-Spiele GmbH www.ulisses-spiele.de und www.f-shop.de

Reinhard Kotz



Softcover | Erschienen: 1. Januar 2011 | ISBN: 978-3-86889-017-4 | Originaltitel: The Great Beyond, A Guid to the Multiverse | Preis: 17,95 Euro | 64 Seiten | Sprache: Deutsch

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