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Troy - eine durch und durch fantastische Welt. Hier trifft die knallharte Söldnerin Lynche mitten in einem Kampf auf See auf ihre alte Bekannte und Kollegin Raya und so stehen die zwei sich plötzlich als Gegner gegenüber. Nachdem sich das Seegefecht aber zu Ungunsten von Lynches Auftraggeber wendet, trennt sie sich kurzerhand von ihm und bringt sich schnell in Sicherheit.
In Purpurhafen, einem Dreh- und Angelpunkt auf Troy, treffen die beiden Frauen sich wieder. Während sie gemütlich zusammensitzen und trinken, betritt plötzlich eine große Gruppe Pilger den Markt. Laut verkündet deren Sprecher Yquem das von der Gruppe verfolgte hehre Ziel: Sie sammelt Waren und Gold für die armen sterbenden Kinder in Delpont. Rayas Mitgefühl ist sofort geweckt, sie schließt sich Yquem an und stellt sich in seine Dienste, um den armen, leidenden Kindern zu helfen. Und als Yquem Lynche Hoffnung macht, etwas über ihre im Dunkeln liegende Herkunft herauszufinden, zieht auch sie mit dem Tross. Dann jedoch zeigt Yquem so langsam sein wahres Gesicht und will sich an Lynche vergehen. Aber mit den Kriegerinnen von Troy sollte sich lieber niemand anlegen ...
Fantastisch in zweierlei Sinn sind Artwork und Text des ersten Bandes dieses Zweiteilers, der in der vielen Comicfans bekannten Welt von Troy spielt: fantastisch aufgrund des Fantasy-Settings und fantastisch auch hinsichtlich der tollen und kurzweiligen Story. Danys Frauen sind sexy, selbstbewusst, wirken trotz allem natürlich und haben jede ihre ganz individuellen Züge, sowohl äußerlich als auch charakterlich - zudem verfügen alle drei über ganz eigene magische Kräfte. Über zweitausend Jahre vor den Geschehnissen in den bekannten Serien "Troll von Troy" und "Lanfeust von Troy" (beide erscheinen bei Carlsen Comics) ist die Geschichte der Kriegerinnen angelegt. Genug Abstand also, um den Geschehnissen einen ganz eigenen Touch zu geben. Und obwohl der Zeichner Dany bisher keine Troy-Storys bebildert hat, ist ihm mit diesem Band auf Anhieb ein wahres Schmuckstück gelungen. Seien es reptilienartige Reittiere, Drachen, hübsche und auch abstoßende Männer oder die attraktiven Hauptdarstellerinnen - immer stimmen die Proportionen perfekt.
Arleston und Melanÿn erzählen eine streckenweise zwar klassische, aber dennoch mitreißende Geschichte, die keinerlei Troy-Vorkenntnisse erfordert - neben Neueinsteigern absolut aber auch Fans begeistern wird. Exklusiv zum Festival in Angoulême erschien der Comic zunächst in einer Schwarzweiß-Ausgabe. Zwei ursprüngliche Cover und eine Sonderillustration der Exklusiv-Ausgabe, sind auf den letzten Seiten abgedruckt, erfreulicherweise ist ihnen jeweils eine ganze Seite gewidmet.
"Yquem der Großzügige" ist ein echter Hingucker und liefert klassische und sehr gut gemachte Fantasy-Comickost. Dabei keinesfalls Fast Food und unbedingt für Feinschmecker geeignet!
Gleich elf Seiten des Comics können auf der Splitter-Website probegelesen werden: Zur Leseprobe.