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Das Jagdspiel für Zwei, in dem ein Spieler die Rolle der Jäger und Holzfäller übernimmt, während der andere auf Seiten der Waldtiere steht, erschien bereits 1973 unter dem Namen "Jag und schlag".
Neben Spielplan und vierseitiger Spielanleitung enthält das Spiel 48 quadratische Spielkarten, die verdeckt auf dem Plan ausgelegt werden und auf deren verdeckter Seite sich Bären, Füchse, Holzfäller, Jäger, Enten, Fasane und Bäume befinden.
Nachdem festgelegt wurde, wer Jäger und Holzfäller, wer Bären und Füchse spielt, beginnt der Spieler mit der Rolle der Bären und Füchse.
In jedem Zug gibt es zwei verschiedene Optionen. Entweder dreht man ein verdecktes Kärtchen um oder man bewegt ein bereits aufgedecktes Kärtchen.
Das Aufdecken muss hierbei immer auf dieselbe Art geschehen, da die Ausrichtung der abgebildeten Tiere oder Personen von Bedeutung für das Spiel ist.
Die braunen Karten dürfen nur vom Jägerspieler, die blauen nur vom Tierspieler bewegt werden. Bäume dürfen gar nicht bewegt werden und generell darf die Bewegung nur in gerader Richtung erfolgen.
Hierbei dürfen Bären und Holzfäller allerdings stets nur ein Feld weit bewegt werden, alle anderen Figuren beliebig weit.
Nun gilt es, möglichst viele Punkte zu sammeln, denn wer die meisten am Spielende vorweisen kann, hat gewonnen.
Der Holzfäller schlägt nur Bäume, der Fuchs Fasane und Enten, der Bär Holzfäller und Jäger, der Jäger schließlich alle Tiere - aber nur in Schussrichtung.
Ein geschlagenes Kärtchen wird vom Spielfeld genommen und der Spieler, der es geschlagen hat, legt es vor sich aus.
Die Endphase des Spiels beginnt, sobald das letzte Kärtchen auf dem Plan aufgedeckt wurde. Von da an hat jeder Spieler abwechselnd noch fünf Züge. Eine Besonderheit der Endphase ist, dass jeder Spieler nun auch eigene Figuren für sich gewinnen kann, indem er sie aus einem von vier Waldausgängen hinaus bewegt.
Bei der abschließenden Punktwertung zählen Bäume und Enten zwei Punkte, Fasane drei Punkte, Jäger, Holzfäller und Fuchs fünf Punkte und Bären volle zehn Punkte.
In der Spielanleitung wird empfohlen, nach einer Partie die Rollen zu tauschen, um ein Gleichgewicht herzustellen. Wer dann in der Summe beider Partien mehr Punkte hat, gewinnt.
Dieser Tipp ist tatsächlich ein guter, denn beim Spielen stellt man rasch fest, dass die Parteien nicht ganz ausgewogen sind.
Im Spiel gibt es acht Jäger und zwei Holzfäller, aber nur sechs Füchse und zwei Bären. Hier sind die Tiere schon im Nachteil. Bedenkt man weiterhin, dass somit der Jägerspieler auch über zwei Karten mehr verfügt, die er beliebig weit ziehen darf, verstärkt sich das Ungleichgewicht noch mehr. Als wäre das nicht genug, hat der Jäger auch deutlich höhere Punktchancen dadurch, dass Bären und Füchse beide recht hoch bewertet werden.
Es muss schon viel Glück im Spiel sein, damit der Spieler von Füchsen und Bären eine Partie gewinnt. Werden eine Weile lang nur seine Spielfiguren und entsprechende Ziele aufgedeckt, kann er einen Vorsprung gewinnen. Kommen beide Parteien allerdings zeitgleich ins Spiel, finden sich Füchse und Bären rasch in der Defensive wieder, in der sie hauptsächlich versuchen, der Flinte zu entkommen.
Die angegebene Spieldauer von vierzig Minuten wird in der Regel deutlich unterschritten und es ist keine Seltenheit, eine Partie schon in zwanzig Minuten abgehandelt zu haben - inklusive bedächtiger Entscheidungen wohlgemerkt.
Die Empfehlung für Kinder ab acht Jahren hingegen ist realistisch. Das Spielprinzip ist einfach und leicht zu erlernen, die Karten sind sehr griffig und zudem schön und eindeutig illustriert.
Insgesamt ein nettes, schön gestaltetes und leicht zu erlernendes Spiel für Zwischendurch, das allerdings aufgrund seiner Unausgewogenheit kaum Langzeitspaß bietet.