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Wikinger waren nicht nur raubende und plündernde Barbaren, sie waren ebenso gute Handwerker und friedliche Bauern. Aber natürlich interessieren sich Tim und Lea zunächst einmal für das, was wohl jeder mit dem Wort Wikinger in Verbindung bringt – raubeinige Seefahrer, die mit ihren schnittigen Booten die Küsten unsicher machen. Da passiert das Unglaubliche: Durch eine Tür in der Bibliothek ihres Opas gelangen die Kinder in ein echtes Wikingerdorf. Schnell freunden sie sich mit dem Wikingerjungen Erik an. Dieser zeigt Tim und Lea, wie die Wikinger vor über 1000 Jahren gelebt haben. Die Kinder schlendern durch das Dorf und besuchen einen Bauernhof. Auch beim Bau eines Wikingerbootes müssen alle mit anpacken und helfen. Schließlich dürfen sie sogar mit Eriks Vater, dem Dorfältesten, in See stechen. Doch das Unternehmen steht unter keinem guten Stern - das Boot schlägt Leck und sinkt. Mühsam retten sich alle ans Ufer. Auf einem Thing ist schnell ein Urteil über den Schuldigen an diesem Unglück gesprochen. Doch das Dorf benötigt dringend Handelswaren und Silber. Da begeht einer der Dorfbewohner eine große Dummheit und weckt in einer Höhle im Wald ein grauenvolles Untier. Wenn sich nicht bald ein tapferer Krieger findet, der dem Monster die Stirn bietet, ist das Dorf damit dem Untergang geweiht.
Zunächst ist " Operation Drachenschwert" auch ohne die Hintergrundgeschichte ein tolles Bilderbuch. Jede der 28 Seiten ist mit einer großen Grafik bebildert. Oft finden sich noch weitere Bilder, die viele Details zeigen oder den Blick auf eine bestimmte Handlung lenken. Detailreich wird so zum Beispiel nicht nur das Innere eines Wikingerlanghauses gezeigt, sondern auch, wie sich das Leben darin abgespielt haben mag. Viele Alltagstätigkeiten werden anschaulich gezeigt - ein verwundeter Krieger wird im Bett gesund gepflegt, es wird gesponnen, gewebt und gekocht und noch vieles mehr. Zusätzlich kann der Leser auf vielen Seiten kleine Wissensbücher aufklappen, Landkarten entfalten oder eine bronzene Brosche erfühlen. Hier ist im Umgang mit dem Buch Vorsicht geboten, da man schnell diese eingeklebten Blätter zerreißen kann. Am Ende des Buches gibt es noch ein riesengroßes Poster, auf dem wichtige Bilder und Informationen zu den Wikingern zusammengefasst sind.
Die Geschichte wird aus der Sicht der Kinder Lea und Tim erzählt. Der Text ist kurz und in ausreichend großer Schriftart verfasst, so dass ihn auch Kinder ab neun Jahren problemlos alleine lesen können. Dabei werden die wissenswerten Details über die Wikinger sowohl in der Geschichte verpackt als auch separat dargeboten. Leider wird aus dem Geschichtsbuch ab der Mitte des Buches eine Fantasyerzählung. So spannend auch die Drachenjagd dargestellt wird und so schön die Zeichnungen dazu auch sind, hat dies doch mit dem Thema Wikinger nichts mehr zu tun, da es über eine allgemeine Darstellung zum Thema Götter und Mythen weit hinausgeht und somit den Wahrheitsgehalt der vorhergehenden historischen Darstellungen lächerlich macht. Hier wäre ein stärkerer Hinweis auf die Fiktion dieses Teils der Erzählung angebracht gewesen.
Fazit: Ein tolles Bilderbuch mit viel Hintergrundwissen zu den Wikingern, sowie eine Fantasygeschichte, die gar nichts mehr mit den Nordmännern zu tun hat.