Gesamt |
|
Anspruch | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Spannung | |
Klappentext
"Dunkelzahn ist der erste Drache, der zum Präsidenten der Vereinigten Kanadischen und Amerikanischen Staaten gewählt worden ist. Er hat sich mit Leib und Seele dem Kampf gegen die Mächte der Finsternis verschrieben. Bereits am Abend seiner Amtseinführung in Washington wird Dunkelzahn von unbekannten Attentätern ermordet, und das Böse scheint in der Welt zu obsiegen.
Aber Dunkelzahn war es gerade noch rechtzeitig gelungen, seinem Agenten Ryan den Auftrag zu übermitteln, die Welt von der höchst bedrohlichen Magie zu befreien. Ryan muss das magische Drachenherz finden, auch wenn die mächtigen Feinde alles dransetzen, Ryan aufzuhalten und das Artefakt für ihre finsteren Machenschaften in die Hände zu bekommen."Das Buch ist der erste Teil von drei um die Drachenherz-Saga. Wie schon in der Inhaltsangabe beschrieben, hat es Dunkelzahn geschafft zum Präsidenten aufzusteigen. Sein Agent Ryan Mercury, ein Ki-Adpet, befindet sich zur gleichen Zeit weit weg, um einen wichtigen Auftrag zu erledigen. Er soll nach einem wichtigem Artefakt suchen, dem sogenannten Locus. Ryan schafft es trotz aller Mühen nicht, zu fliehen, als die Situation brenzlig wird. Sein übermächtiger Gegner ist ein sogenannter Cyberzombie, mehr Maschine als Mensch. Ryan wird gefangen genommen und soll als Wirtskörper dienen, für einen mächtigen Mann, der aber nur noch in einem Bottich mit Nährlösungen überleben kann. Die Persönlichkeit von Ryan ist gelöscht geworden und soll durch die des Andere ersetzt werden.
Doch dieses Unterfangen gelingt nicht ganz, da Ryan von einem Team Shadowrunner befreit und zurückgebracht wird. Er muss sich seiner Identität wieder sicher werden, bevor er dem letzten Auftrag Dunkelzahns nachkommen kann.
Er muss das sogenannte Drachenherz, ein mächtiges Artefakt, finden und damit die Welt retten. Doch diese Aufgabe gestaltet sich als schwierig, da auch andere Parteien das Drachenherz für sich und ihre Vorhaben wollen.
Die Hintergründe, die dem Leser in diesem Buch offenbart werden erinnern an die Hintergrundgeschichte zu Earthdawn, einer Fantasywelt auch mit hohem Mananiveau. Dort versuchten Dämonen jegliches Leben auszulöschen und zu herrschen. Earthdawn kann als eine Art Vorläufergeschichte zu Shadowrun verstanden werden und es überschneiden sich auch einige Romane der beiden Welten miteinander.
Thayla, eine Göttin beschützt die Welt vor den Dämonen. Doch ein Megakonzern ist dabei ihre Macht einzuengen und den Dämonen Vorschub zu leisten. Die Brücke, die zwischen den Welten zu entstehen droht muss zerstört werden.
Die Geschichte in "Fremde Seelen" erinnert, je weiter man in sie eindringt auch an "Herr der Ringe". Auch im dem vorliegenden Roman hat das Artefakt Auswirkungen, die den Besitzer dazu verleiten, sich die Macht des Gegenstandes anzueignen um damit seien Vorhaben durchzusetzen.
Der Hauptprotagonist Ryan wird als überaus mächtiger Charakter beschrieben. Er ist ein Einzelkämpfer. Die mitbeteiligten Personen werden nicht sonderlich tiefgehend beschrieben, stellen teilweise sogar nur Stereotypen da. Das Team besteht auch Rigger, Straßensamurai, Magier und Deckerin. Die Motivationen der Personen sind sehr einfach dargestellt, alles im Auftrage von Dunkelzahn zu erledigen. Das ändert sich mit seinem Ableben nicht sonderlich. Der einzige, der etwas aus der Reihe "tanzt" ist Ryan, der seine eigensüchtigen, aber dennoch nachvollziehbaren Pläne verfolgt. Zwischen dem Team und Ryan ist noch Nadja, Dunkelzahns Sprecherin, taucht dann noch der freie Geist Lethe auf, der ebenso daran Interesse hat, dass das Übel von der Welt gewendet wird, wie ehemals Dunkelzahn.
Insgesamt ist die Geschichte eine Mischung aus Egoismus der Charaktere, eigennützigen Konzerninteressen und etwas Liebe. Die Gefühle werden nicht sehr plastisch beschrieben. Vielmehr entsteht der Eindruck, das sie eine eher untergeordnete Rolle spielen, damit einige Sachen plausibler sind. Die Geschichte ist (leider) etwas voraussehbar, aber passt sich den Gegebenheiten an. Dadurch wirkt die Geschichte nicht abwegig oder völlig an den Haaren herbeigezogen. Es werden viele Hintergründe angerissen. Szenen der anderen Parteien kommen zum Zuge, sodass die Geschichte nicht nur aus einer Sicht beschrieben wird. Die Motivationen der Gegenspieler werden erwähnt, jedoch sind sie nicht so offensichtlich, dass die "Guten" sofort wissen, mit welchen Gegnern sie es zu tun haben.
Die Sprache ist einfach, ohne viele Schnörkel und Verziehrungen. Vieles wird nebulös geschildert bzw. es werden mehrere Betrachtungsweisen einer Sache erzählt. Der Leser/die Leserin sollte aber die Geschehnisse im Auge behalten. Es sind einige Handlungsstränge, die es gilt nicht durcheinander zu bringen.
Die Übersetzung aus dem Amerikanischen ist von Christian Jentzsch.
Fazit
Der erste Band der Drachenherz-Saga ist etwas anspruchslos, dennoch lesenwert. Es eignet sich vor allen für Shadowrunfans und Sammler. Für Einsteiger oder Leser von anderen SciFi-Romanen kann die Geschichte allerdings langweilig sein.