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Nach den Erlebnissen in Weißwald in "Elfenblut" ist Pia nun wieder zurückgereist nach Rio. Ausgestattet mit ihren magischen Stiefeln und einem Umhang, der sich so gut wie unsichtbar macht, wagt sie sich in das Haus zurück, das für sie einer Heimat bislang am nächsten gekommen ist. Dummerweise wurde es zu einem Mordschauplatz, wodurch für Pia die ganzen Schwierigkeiten begannen. Auf der Suche nach sauberer Kleidung und einem warmen Bad stößt sie auf alte Kinderfotos von sich, einen magischen Dolch und einen Ring, der eine üble Aura trägt.
Was Pia allerdings nicht weiß, ist, dass statt den Wochen, die für sie in der anderen Welt vergingen, hier nur einige Stunden verstrichen sind. Deswegen wird sie von dem Angriff der Handlanger des Mafiabosses komplett überrumpelt. Von ihnen erfährt sie auch, dass ihr Freund Jesus nicht an seinen Verletzungen gestorben ist, wie sie vermutet hatte, sondern in einem Krankenhaus liegt. Es ist keine rationale Entscheidung, als sie beschließt, dem Mafia-Boss und seinen Schergen zu entfliehen und Jesus aus dem Krankenhaus zu kidnappen. Nur mit letzter Not und dem Einsetzen heilender magischer Kräfte gelingt diese waghalsige Aktion. Und nur ihrer Freundin Alica ist es zu verdanken, dass sie beide wohlbehalten in die andere Welt überwechseln können. Doch wie soll Pia Jesus erklären, dass man sie hier für eine wiedergeborene Elfenprinzessin hält, in deren Händen das Schicksal der Welt liegt?
"Elfenzorn" ist der zweite Teil der Reihe "
Die Chroniken der Elfen". Hier kehrt die Hauptperson Pia in die Realität zurück und wird mit den Ereignissen, die sich für sie vor Wochen abgespielt haben, konfrontiert. Gleichzeitig wirkt sich auch hier die magische Kraft aus der anderen Welt aus, mit deren Hilfe sie fast unbesiegbar kämpfen und mit den Schatten verschmelzen kann. Besonders interessant ist hierbei, dass sie auf Jesus stößt, ihren alten Freund, den sie für tot gehalten hatte und der in ihr immer noch sehr tiefe Gefühle weckt. Diese Konfrontation zwischen alten und neuen zwischenmenschlichen Beziehungen sorgt für einiges an Spannung in der Erzählung.
Jugendlichen Lesern wird der Erzählton des Epos besonders gefallen. Da die meisten Hauptfiguren aus unserer Realität stammen, ist auch ihre Sprache modern. Teilweise werden sie deshalb von den Personen der anderen Welt, die zwar die gleiche Sprache sprechen, sich aber anders ausdrücken, nicht verstanden. Hier dreht sich nun alles um den Konflikt zwischen den Schattenelfen, den Ureinwohnern des Dschungels und den Orks und Barbarenstämmen. Wenn es Pia nicht gelingt, die Rolle der wiedergeborenen Elfenprinzessin überzeugend darzustellen, wird das Land für weitere tausend Jahre im Chaos versinken. Aufmerksame Leser jedoch bekommen mit, dass hier noch nicht die komplette Geschichte offenbart wird und dass es ein großes Geheimnis der Prophezeiung gibt, das wohl erst im nächsten Teil enthüllt wird.
Ein spannender zweiter Teil, der einige ungeklärte Fäden in die Hand nimmt und weiterspinnt, jedoch nicht das komplette Bild enthüllt, so dass noch genug Rätsel bleiben, die erst später offenbart werden. Frisch und jugendlich geschrieben, ein fantastischer Roman voller Spannung, Humor und Gefühl.