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415 Seiten Taschenbuch verraten die Hintergründe zum Low Fett 30-Konzept und wollen so den Leser dazu animieren, Gewicht dauerhaft zu verlieren und die abgenommenen Pfunde entsprechend auch nicht als Teil des Jojo-Effektes später auf der Waage wiederzusehen. Ein haltbares Versprechen oder in den unseriösen Diätwahn einzuordnen? Dieses Basisbuch will diese Frage beantworten und die Antwort näher erklären.
Nach dem Vorwort wird sogleich das Prinzip von Low Fett 30 im ersten Buchteil vorgestellt. Welche Regeln es bei diesem Ernährungskonzept gibt und wieso eine Abnahme nach diesem Prinzip funktioniert, erklärt dieses Kapitel. Außerdem werden sämtliche Low Fett 30-Teilnehmer, die Rezepte zu diesem Buch beigesteuert haben, vorgestellt - und zwar sämtlich mit Vorher-Nachher-Photo, mit Einstiegsgewicht, jetzigem Gewicht, sportlicher Betätigung in der Woche und so weiter.
Der nächste Teil erklärt auf einigen Seiten Grundlegendes zum Stoffwechsel und seinen Funktionen, zu einzelnen Ernährungsbausteinen und ihrer Wirkung.
Im Kapitel "Zählen, messen und wiegen" bekommt der Leser Informationen zur Berechnung des BMI (Body Mass Index), zur Messung des Körperfettanteils, dann geht es über zu nötigen oder wichtigen Dingen vor oder zu Beginn einer Ernährungsumstellung. Dazu gehört die anfängliche Bestandsaufnahme ebenso wie beispielsweise eine kleine Warenkunde.
Das vierte Kapitel ist wieder sehr kurz und widmet sich dem Problem, was man tun kann, wenn man selbst eine gute Figur hat, Kinder oder Partner aber zu dick sind.
Es folgt ein Kapitel zu den einzelnen Nahrungsgruppen und -untergruppen und deren Verwendung nach dem Low Fett 30-Prinzip, eines zur Bewegung, eines zu chemischen Diätunterstützungsmitteln, besonderen Kostformen und operativen Methoden, und schließlich sind noch Nahrungsmittelergänzungen ein Thema, bevor seitenweise Tipps von Low Fett 30-Usern der Webseite zum Ernährungskonzept genannt werden.
Der zweite Teil des Buches stellt Rezepte nach Low Fett 30 vor. Fast zweihundert Seiten entfallen auf diesen Buchteil, und so bleibt eigentlich von der Vorspeise oder Suppe bis zum Dessert nichts ungenannt.
Bei jedem Rezept ist die Anzahl der Portionen angegeben, die von einer bis zu sechs reichen kann, ebenso finden sich Angaben zu Kilokalorien, Fett, prozentualen Fettkalorien, Kohlenhydraten und schließlich auch zur Zubereitungszeit, bevor die Zutaten gelistet und das Rezept anschließend kurz beschrieben werden.
Die Rezepte sind aufgrund fehlender Abbildungen nicht unbedingt einladend, dafür aber praktikabel und leicht nachzuvollziehen.
Im Zentrum des dritten Buchteiles stehen Nährwerttabellen und schließlich diverse Danksagungen, Hinweise und die Vorstellung weiterer Experten, die ihr Wissen zu diesem Buch und Konzept beigetragen haben.
Dass das Low Fett 30-Prinzip funktioniert, ist recht unbestritten. Die Frage ist, ob es wirklich ein so ausgeklügeltes Ernährungskonzept braucht, um seine Ernährung langfristig zu ändern - diese Frage kann jedoch nur jeder für sich, nicht jedoch das Buch beantworten.
Sehr mangelhaft ist, dass abgesehen von den schwarz-weißen Vorher-Nacher-Bildern und den Expertenportraits am Ende keinerlei Abbildungen im Buch zu finden sind. Einmal wiederholt sich das Coverbild, dessen sportlich-aktiver Aufzug mit der sportlich-unmodischen Frisur allerdings nicht unbedingt dazu einlädt, ab jetzt sofort Fett sparen oder um die Häuser joggen zu wollen.
Der unkonventionelle Schreibstil, der sich in großen Teilen des Buches findet, mag für manche ansprechend sein und ein Gefühl der Vertrautheit hervorrufen, doch auch hier ist der mögliche Umkehrschluss mangelnde Professionalität.
Und wieso überhaupt "Low Fett 30"? Warum nicht "Fett 30" oder ein konsequentes "Low Fat 30"? Zugegeben ein Aspekt, der nicht in direktem Zusammenhang mit dem Buch steht, abgesehen davon, dass der Begriff natürlich ständig wiederkehrt - aber skeptisch macht es schon.
An dem Konzept gibt es letztlich nichts zu meckern, auch wenn es in meinen Augen etwas umständlich ist. Das Buch allerdings hätte mehr Aufmerksamkeit und Mühe vertragen können - sich durch ein Diät- und/oder Kochbuch diesen Umfangs ohne jede Bebilderung zu bemühen, ist an sich schon einen Riegel Schokolade wert.