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Nach Monika Feths großem Jugendthriller-Erfolg "
Der Erdbeerpflücker" legte die Autorin nach mit weiteren spannenden Romanen, in denen Jette die Hauptrolle spielt ("Der Mädchenmaler", "Der Scherbensammler", "Der Schattengänger"). Der neueste Jette-Roman ist nun unter dem Titel "Der Sommerfänger" erschienen.
Jette und ihre Freunde scheinen endlich ein wenig zur Ruhe zu kommen – gemeinsam haben sie eine WG auf einem alten Bauernhof gegründet. Jette genießt derweil die Zweisamkeit mit ihrem Freund Luke, aber die Beziehung wird von dunklen Wolken überschattet. Luke ist sprunghaft und verschlossen; häufig sagt er Treffen ab und benimmt sich merkwürdig. Jette hat immer mehr den Eindruck, dass er sie und ihre Freunde auf Distanz hält – doch warum nur?
Als Luke mit Jette in der Kölner Innenstadt spazieren geht, wird er plötzlich einem jungen Mann angesprochen, der ihn scheinbar als Bekannten von früher erkennt und ihn zu Jettes Überraschung mit "Alexej" anspricht. Luke wiegelt ab und sagt, dass es sich um eine Verwechslung handeln müsse, aber Jette wird zunehmend unsicherer. Ist Luke wirklich der, für den er sich ausgibt? Was weiß sie überhaupt von ihm? Dann wird Lukes Mitbewohner ermordet und Luke ist plötzlich verschwunden … Für Jette und ihre Freunde beginnt erneut ein Albtraum.
Mit "Der Sommerfänger" ist Monika Feth ein spannender und realistischer Thriller gelungen, der eher langsam beginnt, aber, sobald er in Fahrt kommt, wahnsinnig spannend wird. Mit Jette zusammen rätselt man, was es mit Luke und seiner ominösen Vergangenheit auf sich hat. Da die Autorin häufig die Erzählperspektive wechselt und zwischen den Sichtweisen von Jette, ihrer besten Freundin Merle, ihrer Mutter Imke, Luke, seinem Gegenspieler und der des ermittelnden Kommissars hin- und herspringt, hat man als Leser bald einen Wissensvorsprung gegenüber den anderen Figuren. Das macht die Sache aber eigentlich noch spannender, denn zu gerne würde man die Personen warnen vor dem, was sich gerade zusammenbraut, und blättert umso atemloser weiter.
Vor allem für Jette sind die neusten Entwicklungen eine harte Prüfung. Mit ihrer Verliebtheit aus "Der Erdbeerpflücker" setzte sie vor einigen Jahren bereits ihr Leben aufs Spiel. Ist ihre neue Liebe zu Luke nun ein ebensolcher "Reinfall" – spielt auch er ihr etwas vor? Jette ist fest entschlossen, zu Luke zu halten und gleichzeitig seine geheimnisvolle Vergangenheit aufzuklären. Dabei legen sie und ihre Mitbewohner sich jedoch mit übermächtigen Gegnern an, die zu allem bereit sind. So wird es auch diesmal wieder lebensgefährlich. Obwohl es mehrere Leichen und andere krasse Entwicklungen gibt, wird der Roman, der in Köln, dem nahe gelegenen Brühl und der weiteren Umgebung spielt, jedoch nie unrealistisch oder abgehoben. Monika Feth bleibt immer so weit auf dem Boden der Tatsachen, dass man denkt "Genau so könnte es sich abspielen", beschauliches Brühl hin oder her. Natürlich ist es extrem unwahrscheinlich, dass ein und dieselbe Person immer wieder in lebensgefährliche Situationen verwickelt wird und dass ein junges Mädchen gleich mehrmals in heftige Kriminalfälle mit zig Toten verstrickt ist, das nimmt man aber gerne in Kauf, da Jette, Merle, Imke und der Kommissar einem längst ans Herz gewachsen sind und man gerne noch weitere Thriller aus der Reihe lesen würde.
"Der Sommerfänger" ist ein atemloses Katz- und Maus-Spiel und genau das richtige für heiße Sommertage – spannend, gut geschrieben und immer so realistisch, dass man tatsächlich glaubt, alles könnte sich quasi nebenan zutragen!
Eine Leseprobe und weitere Infos zu den Jette-Romanen gibt es hier auf der Website von Monika Feth.