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Für Shilly und Sal ist es schwer, dennoch versuchen sie, soweit es geht, ein normales und friedvolles Leben zu führen. Dennoch sind ihre Tage voll versteckter Heimlichkeiten, aufmerksamem Beobachten und angespannter Erregung. Normalerweise sollte man sie in Frieden lassen, dennoch fühlen sie sich, als wären sie immer noch auf der Flucht.
An dem Tag, an dem ein Himmelswächter in ihr Revier eindringt, fühlen sie die Bedrohung, unter der ihr zerbrechliches Glück jeden Tag zu zerbrechen droht. Doch sie haben Glück. Der Himmelswächter ist niemand anderes als ihr Freund Tom, der kam, weil er den Spuren seines Wahrtraums folgte. Highson Sparre, Sals Vater, hat einen Homunkulus erschaffen und dabei einen Menschen getötet. Ihm sind eine Gruppe ausgebildeter Himmelwächter auf der Spur. Es ist notwendig, dass Shilly und Sal sie begleiten, denn Tom hat dies in seinen prophetischen Träumen vorher gesehen.
Skender Van Haasteren steckt in einer Felsspalte fest, als ihm die junge Bergmännin Chu hilft und damit wohl das Leben rettet. In ihrer Begleitung gelangt er in die Stadt Laure, die direkt an der Kluft liegt. Die Kluft selbst ist ein riesiger Spalt in der Erde, der in den Tagen des Kataklysmus entstanden ist und in dem ungewöhnliche und gefährliche Dinge leben. In diese Gegend war Skenders Mutter in ihrer Eigenschaft als Archäologin unterwegs, ehe sie verschwand. Deswegen beschloss Skender, sich auf die Suche nach ihr zu machen und gemeinsam mit Chu könnte er vielleicht Erfolg haben. Aber es ist ein gewaltiges Schicksal, das die Wege von Skender, Chu, Shilly, Sal und Tom zusammenführt. Und gemeinsam müssen sie herausfinden, welche Ziele der erschaffene Homunkulus hat und wessen Geist es ist, der ihn beherrscht.
"Die Blutschuld" ist das zweite Buch der Reihe "
Die Bücher des Kataklysmus". Auch wenn einige Punkte auch im ersten Teil erwähnt werden, ist Vorwissen zu diesem Band nicht notwendig, da dessen Geschehnisse im zweiten Teil sehr lange zurück liegen. Anfangs spielen sich beide Erzählstränge eine ganze Weile nebeneinander ab, ehe sie zu einer gemeinsamen Geschichte verflochten werden. Und auch danach gibt es viele unterschiedliche Ereignisse, die parallel und nebeneinander geschehen. Trotz dieser häufigen Wechsel behält man als Leser stets die Übersicht und fühlt sich vom Autor geschickt durch seinen Roman geführt.
Es ist eine etwas ungewohnte Art der Fantasy, da sie etwas kantiger, etwas schmutziger wirkt als die gängigen Titel des Genres. Eine gewaltige Erschütterung der Naturgesetze hat dafür gesorgt, dass die frühere Realität zerstört wurde und man sich auf neue Techniken besinnen musste. Geländewagen funktionieren nun mit der Kraft der Veränderung, auf der auch die magischen Talente begabter Personen basieren. Ohne diese Veränderung sind auch keine Technik und keine Magie möglich. Man muss sich als Leser schon tief in diese Welt einlassen, um ihr Flair atmen zu können. Doch dann begeistert sie mit einer unglaublichen Detailtiefe, denn sie ist so weit und umfassend, dass man stets das Gefühl hat, lediglich einen kleinen Bruchteil des tatsächlichen Geschehens mitzuerleben.
Wer Elfen liebt, der lässt besser die Hände von diesem Buch. Möchte man aber die ausgetretenen Wege der Fantasy-Erzählungen verlassen und etwas wirklich Neues und Faszinierendes lesen, der wird sicher nicht enttäuscht. Eine in sich stimmige und fantastische Welt und ihre Geheimnisse warten darauf, entdeckt zu werden.