Nur noch zwei Tage bis die "Pilgrim 2000" droht in die Sonne stürzen und zu verglühen. Da wird es für die Besatzung der Hermes allerhöchste Zeit die letzten Bewohner zu evakuieren und auch sich selbst in Sicherheit zu bringen. Bisher ist das Team der Hermes jedoch nur auf einen Menschen gestoßen: Judith, die seit ihrer Kindheit auf der "Pilgrim 2000" lebt. Immerzu spricht sie von "IHM", der angeblich mit ihr spricht, sie beschützt und ihr dafür einen großen Anteil ihrer Ernten abverlangt. Gesehen hat sie ihn noch nie, alle für ihn bestimmten Dinge, bringt sie regelmäßig an einen bestimmten Ort. Und sollte es diesen Mann etwa tatsächlich geben und sich womöglich sogar als eine echte Bedrohung herausstellen? Grund genug für Mark Brandis und Crew sich auf die Suche zu begeben - trotz der drohenden Gefahr durch die schon lange außer Kontrolle geratenen Riesenratten ...

Da Mark Brandis Folge 13 und 14 denselben Erscheinungstermin haben, kann die Story rund um die "Pilgrim 2000" nahtlos durchgehört werden. Dies ist bereits die fünfte Doppelfolge der Serie, die Veröffentlichungstaktik immer eine abgeschlossene Geschichte zu erzählen und den Hörer nicht Monate auf eine Fortsetzung warten zu lassen, ist auch unbedingt löblich zu erwähnen. Jedoch ist nicht nachvollziehbar, warum die zwei CDs dann nicht gleich in einem Zweier-CD-Set erscheinen, sondern separat angeboten werden. Nichtsdestotrotz ändert dieses kleine Manko natürlich nichts an der weiterhin sehr hohen Qualität der Produktion. Abwechslungsreich stellt sich diese Folge dar, ist sie doch relativ unpolitisch im Vergleich zu den bisher in der Reihe veröffentlichten Storys. Die kritische Situation auf der Erde - sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart - bleibt trotzdem nicht unerwähnt und damit berechtigterweise auch in den Hinterköpfen der Hörer.

Auf der Leipziger Buchmesse verrieten die Produzenten Jochim-C. Redeker und Balthasar von Weymarn einige Details zur Entstehung der Aufnahmen und Sounds. So lieferten ganz unterschiedliche Tiere, bis hin zum Hamster, das für die Rattengeräusche nötige Soundpotpourri, denn echte "Rattensounds" waren einfach nicht dramatisch genug. Das Ergebnis ist gelungen und klingt absolut "rattig" und angriffslustig. "Pilgrim 2000" erzählt eine für "Mark Brandis" recht ungewöhnliche Geschichte, kann aber, wie auch die gesamte Serie, durch großartige Sprecher und ein tolles Gesamtkonzept überzeugen.

"Mark Brandis" hat weiterhin Suchtpotential, nach Folge 13/14 heißt es aber wieder drei Monate warten bis es neuen Stoff gibt. Zur Überbrückung könnte man ja einfach nochmal alle Folgen durchhören ...