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Eigentlich hätte man Isaac Clarke gegönnt, dass sich nach dem grauenhaften Albtraum, den er auf dem Bergbauraumschiff Ishimura erleben musste, nun alles zum Guten wendet.
Doch weit gefehlt – der eigentliche Horror geht erst los. Isaac erwacht in einer psychiatrischen Klinik auf der riesigen Raumstation Sprawl; er leidet unter Wahnvorstellungen, Gedächtnisverlust und sieht sich zudem von Visionen seiner toten Freundin gequält, doch bleibt ihm keine Zeit, der Sache auf den Grund zu gehen, denn erneut ist die verwinkelte Umgebung von aggressiven Nekromorphs verseucht, die dem Ingenieur das Leben zur Hölle machen …
Adrenalinschübe von Anfang anNach dem verdienten Erfolg des Survial-Horror-Shooters "
Dead Space" lässt EA nun, gut zwei Jahre nach Erscheinen des ersten Teils, den zweiten Streich folgen. Wieder schlüpft der Spieler in die Rolle des Mechanikers Isaac Clarke und begibt sich auf eine Weltraummission, die sich erneut als beklemmend-brutaler Horrortrip entpuppt.
Mit hohen Erwartungen geht man an diesen 3rd-Person-Shooter heran und wird, nach der wie üblich zeitaufwändigen, aber problemlosen Installation, von den ersten Szenen an nicht enttäuscht: Nach einer so kurzen wie spektakulären Videosequenz wird man mitten ins blutige Geschehen hineingeworfen, Puls und Adrenalinspiegel schnellen sofort in die Höhe, und da man am Anfang seine Hände noch nicht einsetzen geschweige denn eine Waffe benutzen kann, heißt es erst mal laufen, laufen, laufen, bis der erste rettende Speicherpunkt erreicht ist und man verschnaufen kann, wenn auch nur kurz.
Mehr Story, mehr Action, mehr Tempo – aber auch mehr Linearität Ein guter Einstieg, der sofort Lust auf mehr macht – und Dead Space 2 bietet im Vergleich zum Vorgänger tatsächlich ein Mehr an grafischen Highlights, ein Mehr an intensiven Schreckmomenten und ein Mehr an flüssiger Action an allen Ecken und Enden. Dennoch kommt auch die Hintergrundstory nicht zu kurz, sie geht sogar mehr in die Tiefe als bei Teil 1, was sich vor allem in Isaacs psychischer Verfassung ausdrückt, zudem trifft man im Spielverlauf auf mehrere menschliche Mit- und Gegenspieler, die der Handlung Tiefe verleihen.
Insgesamt haben die Entwickler sich auf das bewährte Prinzip von Dead Space verlassen; man findet sofort ins Spiel und fühlt sich in Isaacs Raumanzug quasi wie Zuhause, denn vieles ist gleich geblieben, so sind etwa die beiden bewährten Kräfte "Stase" (Verlangsamung) und "Telekinese" erhalten geblieben. Ersteres eignet sich vorzüglich, um die wirklich schnellen Gegner zu verlangsamen und dann zum Beispiel gezielt den Laser-Cutter zum Einsatz zu bringen, mit letzteren lassen sich allerlei Gegenstände – gerne auch abgetrennte Gliedmaßen - schweben, die man dann als Waffe verwenden kann.
Cooler Survival-Horror-TripMonstertechnisch hat das insgesamt 15 Kapitel umfassende Spiel viel zu bieten; tatsächlich sind die Gegner so cool und schaurig-schön designt, dass man sie gerne mal näher betrachten würde - zu dumm nur, dass dafür wirklich keine Zeit ist, denn auch bei nur kurzem Zögern ist man sonst schneller tot, als man "Stase" sagen kann. Stichwort Verlangsamung: Eins ist Dead Space 2 im Vergleich zum ersten Teil definitiv, nämlich schneller geworden – sowohl vom Ablauf der Story her als auch von den Bewegungen der Figuren; man hat weniger Zeit zum Überlegen oder Taktieren und muss permanent um sein Leben fürchten, während man um sein Leben rennend und (hoffentlich akkurat) schießend die Raumstation durchforstet.
Die daraus resultierende Dauer-Anspannung, die sich oft in fiesen Schock- und Schreckmomenten entlädt, macht diesen brutalen Survival-Horror-Trip zum Erlebnis auch für erfahrene Zocker. Auch die Geräuschkulisse und die atmosphärischen Sounds sind nicht von schlechten Eltern und lassen auch Nervenstarke immer wieder panisch zusammenschrecken! Im Vergleich zu Dead Space 1 ist der Spielablauf übrigens wesentlich linearer gestaltet, es gibt innerhalb der etwa zehn Stunden, die man für das Spiel benötigt, weniger Herumstreifen und Ausprobieren. Weil das Spiel aber so viel Abwechslung und Spannungsmomente bietet, stört diese Linearität aber eigentlich nicht.
Die Grafik ist im zweiten Teil auf jeden Fall ein Hingucker, sowohl was die Qualität der Darstellung als auch was das Design der Umgebungen und Charakter, besonders der Nekromorphs, betrifft!
Fans von Teamplay wird es außerdem freuen, dass Dead Space 2 einen Multiplayer-Modus bereit hält, mit dem man online nicht nur in die Rolle der Sprawl-Besatzung schlüpfen, sondern auch die todbringenden Nekromorphs spielen kann.
Bugs und Dead-Space-SpeicherchaosEin Wermutstropfen, der allerdings nicht jeden treffen muss: Dead Space 2 birgt in der PC-Version einige Bugs, die es in sich haben können. In der vorliegenden Version war es trotz mehr als passender Systemvoraussetzungen und trotz aller Tricks, Kniffe und EA-Support-Hinweise nicht möglich, das Spiel nach der Installation auf einem PC mit Vista abspeichern zu lassen, es kamen immer wieder Fehlermeldungen - Abspeichern und damit Spielen: Fehlanzeige. Mit Windows 7 klappte es dann. Ein Blick ins Web zeigt, dass viele Dead-Space-2-Zocker mit Save- und sonstigen gravierenden Problemen kämpfen. EA hatte kurzzeitig bereits einen Patch veröffentlicht, der einige dieser Bugs beheben sollte, diesen Patch gibt es aber derzeit nicht mehr.
Fazit: Die Dead-Space-Reihe ist auf dem besten Weg, zum absoluten Klassiker unter den Survival-Horror-Games zu werden. Eine intensive, beklemmende Atmosphäre, überaus fiese Schockmomente, noch fiesere Gegner und eine mechanisch-durchdesignte Sci-Fi-Umgebung, auf die H.R. Giger stolz wäre: Mit Dead Space 2 wartet ein wirklich cooles, actionreiches Horrorgame auf unerschrockene Spieler, jedenfalls solange man von Bugs verschont bleibt.
Mehr Infos zum Game (Videos, weitere Screenshots, Downloads) gibt es auch unter www.ea.com/de/dead-space-2