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Immer wieder werden die Menschen von den Yoma angegriffen. Dabei handelt es sich um dämonenartige Wesen, die die Innereien ihrer Opfer fressen. Die einzigen, die gegen sie kämpfen können, sind die Claymore. Sie haben sich nicht selbst diesen Namen gegeben, sondern werden von den Menschen so genannt. Jede Claymore sieht trotz der blonden Haarfarbe und der silbernen Augen aus wie ein normaler Mensch, aber in Wirklichkeit sind sie nur zu einer Hälfte menschlich, die andere Hälfte ist ein Yoma. Es gibt nur weibliche Claymore und sie wurden künstlich erschaffen, um der Bedrohung durch die Yoma Herr zu werden. Der menschliche Anteil in ihnen unterdrückt das Monster, aber sie brauchen seine besonderen Fähigkeiten, um die gefährlichen Wesen, denen sie sich immer wieder stellen müssen, besiegen zu können.
Clare wurde in ein kleines Dorf gerufen, welches von einem Yoma bedroht wird. Es gibt bereits mehrere Tote zu beklagen und der Dorfvorsteher weiß sich nicht anders zu helfen, obwohl auch eine Claymore Gefahr bedeuten kann. Sie wird als silberäugige Hexe beschimpft und die Menschen haben großen Respekt und sogar Angst vor ihr und ihresgleichen. Nur der Junge Raki bleibt an ihrer Seite. Seine Eltern wurden von einem Yoma getötet und nachdem Clare das Monster besiegt hat, schließt er sich ihr an. Sein eigenes Dorf hat ihn verstoßen, was bei der Claymore offensichtliche Sympathien entstehen lässt, obwohl sie sich ansonsten sehr gefühlskalt gibt. Bald sind Raki und Clare zu einem seltsamen Gespann geworden, bei dem jedoch jeder von der Nähe des anderen profitiert. Was Raki jedoch noch nicht weiß, ist, wie die Claymore organisiert sind, was für eine Organisation hinter ihnen steht und was Clare für eine Vergangenheit hat. Erst nach und nach sollen sich ihm einige Geheimnisse erschließen.
Bei "Claymore" handelt es sich um die Verfilmung des gleichnamigen Mangas. Während der jedoch noch immer fortgesetzt wird, wurde für die Verfilmung ein Ende geschaffen, das die Erzählung zwar abschließt, aber noch Raum offen lässt für eine Fortsetzung. Insgesamt hat man sich sehr gut an die Vorlage gehalten, erst zum Ende hin gibt es Abweichungen und sogar einen komplett neu erdachten Abschluss.
Der Aufbau der Geschichte ist für einen Anime eher ungewöhnlich. Sie verläuft in sehr klaren Linien und hat einen klar verfolgbaren Weg, den man als Zuschauer begleitet. Somit fällt es vom ersten Augenblick an leicht, der Handlung zu folgen, man bekommt aber nicht ganz so viel Komplexität geboten, wie man das vielleicht von anderen Serien gewohnt ist. Trotzdem entspinnt sich mit der Zeit eine facettenreiche Geschichte, bei der man immer mehr über die Hintergründe der Claymore und die ganz persönliche Weiterentwicklung der Charaktere Clare, Raki und einigen anderen Figuren erfährt.
Zum Glück enthalten die DVDs nicht nur eine deutsche Tonspur, sondern auch den original japanischen Ton und einen deutschen Untertitel; was die Synchronisation angeht, hat man nämlich wirklich schon Besseres geboten bekommen. Teilweise ist sie so wenig konzentriert erarbeitet worden, dass es inhaltliche Fehler gibt, an anderen Stellen gibt es eine Wiederholung nach der nächsten, wo eine leichte Umformulierung bereits besser geklungen hätte. Auch die Stimmen an sich sind oft schlicht unpassend gewählt. Auf Deutsch verliert die Serie dadurch tatsächlich ein wenig ihres Niveaus.
Zart besaitet sollte man nicht sein, wenn man sich für diese Horror-Fantasy-Geschichte entscheidet, denn wenn die Yoma abgeschlachtet werden, sie man auch immer wieder einzelne Körperteile fliegen und das Blut spritzen. Die Freigabe ab 16 Jahren ist mehr als gerechtfertigt. Daneben gibt es aber auch viele ruhige Momente, in denen man sich auf die Figuren besonnen hat.
Fazit:Insgesamt ist "Claymore" zwar eine gute Anime-Unterhaltung, die in der Gesamtbox auch deutlich preiswerter zu bekommen ist als mit den Einzel-DVDs, man muss jedoch einige Abstriche machen. Die Synchronisation ist durchschnittlich bis schlecht und die Geschichte an manchen Stellen ein wenig oberflächlich. Wer ein besonders großer Fan der Manga-Vorlage ist, könnte sich außerdem an einigen inhaltlichen Veränderungen stören. Im Originalton und als etwas gruselige Anime-Unterhaltung für alle, die es auch mal etwas härter mögen, ist Claymore aber auf jeden Fall zu empfehlen.