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Achtung: Das Ende von "Orang-Utan 1", dem Auftaktband des ersten abgeschlossenen Zyklus von "Eco Warriors" wird zu Anfang des Bandes "Orang-Utan 2" thematisiert. Wer die Serie noch nicht in Angriff genommen hat, sollte die folgende Inhaltsangabe überspringen.
Der Angriff der Rebellen hat ein gewaltiges Chaos verursacht. Die Affen sind aus der fast komplett abgebrannten Station entkommen, Eva ist verschwunden, und die Militärpolizei nimmt scheinbar wahllos einige der Helfer fest. Chris ist verzweifelt, glaubt er doch, dass Eva von den Rebellen verschleppt worden ist. Während er zähneknirschend die Hilfe seiner Ex-Kollegen und seiner ehemaligen Geliebten annimmt und ihnen verspricht, an der nächsten Eco Warriors-Mission in der Arktis teilzunehmen, wenn sie nur Eva befreien, irrt die verletzte junge Frau durch den Dschungel.
Und während nun fieberhaft ein Suchkommando aufgestellt wird, das den näheren Dschungel nach Eva durchkämmen soll, freundet sich diese mit einer Horde Orang-Utans an. Die wirkliche Gefahr aber stellen zwei multilaterale Konzerne dar, die an den Forschungsergebnissen der illegalen und vor kurzem zerstörten Forschungsstation interessiert sind, auf deren Ruinen Chris seine Affen-Station aufgebaut hat. Während die Eco Warriors den Dschungel absuchen und Eva den Orang-Utans immer tiefer in den Dschungel folgt, beschließen die skrupellosen Bosse der Konzerne zusammenzuarbeiten und sämtliche Spuren ihrer Tätigkeit im Dschungel ein für alle Mal zu vernichten.
Nach dem zwar stimmungsvollen aber arg chaotischen Auftakt der ersten Mission der Eco Warriors, in dem weder klar wird, wer gegen wen kämpft, noch welche Interessen sämtliche Beteiligten eigentlich verfolgen, werden nun endlich Antworten gegeben.
Leider aber führen diese vermeintlichen Antworten zu weiteren Fragen, deren Lösung nur angedeutet wird. Auch die Logik gerät unter den Dampfhammer. Da werden chaotische Dschungelführungen veranstaltet, sämtliche Beteiligten treffen sich dennoch wie von Zauberhand, entkommen natürlich allen Brandbomben und Fallen und freunden sich im Vorbeigehen auch noch mit einer Horde Orang-Utans an.
Im Grunde, dass wird dem Leser immer klarer, handelt es sich hier um eine Mischung aus Liebesgeschichte, Eifersuchtsdrama und Geschichte um Machtgier und skrupellose Forschungsmethoden. Leider wird keines dieser Elemente auch nur ansatzweise klar umrissen. Zwar wird die politische Botschaft von Comicautor Richard Marazano klar, doch so plakativ kann sie kaum zufriedenstellen. Zu diffus, zu chaotisch, zu wirr handeln sämtliche Beteiligten.
Wäre nicht das geniale Artwork von Chris Lamquet, man würde die Serie schnell ad acta legen und sich kaum für die zweite Mission ins ewige Eis interessieren. Doch undurchdringliche Dschungel, die lebensecht illustrierten Affen und die trotz aller Unwägbarkeiten faszinierende Liebe zwischen Chris und Eva lassen das Fazit gerade noch ins Positive pendeln. Eine etwas klarere Struktur, weniger Chaos und ein wenig mehr Charakterdesign - und die zweite Mission der Eco Warriors könnte das sein, was "Orang-Utan" nur zum Teil hinkriegt: eine geniale Geschichte in elegischen Bildern.
Eine Leseprobe gibt es auf der Website des Splitter Verlags.