Robert Craven ist der Sohn eines der größten Hexer: Roderick Andara, der bei der Flucht aus Amerika mit seinem Sohn getötet wurde. Nun verbringt Robert Jahre damit, die Magie und den Okkultismus zu studieren. Eines Tages bekommt er einen Brief von seinem Freund Howard Phillips Lovecraft, sofort zur Miscatonic-Universität in Arkham zu reisen. Doch bevor er in der Universität ankommt, tappt er in die Falle der GROSSEN ALTEN, mächtige gottähnliche Wesen, die vor Jahrmillionen auf der Erde lebten und nun versuchen, die Herrschaft wiederzuerlangen.
Robert entkommt knapp der Falle und dies nur durch die Hilfe eines jungen Mannes namens Shannon. Doch auch Howard wird gejagt. Die Loge der Tempelritter ist hinter ihm her und will ein vor langer Zeit ausgesprochenes Urteil vollstrecken, was seinen Tod bedeutet. Dazu verbünden sich die Tempelritter mit Necron und seinen so genannten Drachenkriegern, welche Anhänger der GROSSEN ALTEN sind, und der von Robert das "Necromonicon" haben will.
Gelingt es Robert, dieses Buch zu behalten? Und welches Geheimnis verbirgt Howard selbst vor ihm, wegen dem die Loge seinen Tod will? Welche Rolle spielt Shannon?

Das zweite Buch der "Hexer von Salem"-Reihe handelt weniger von dem Kampf Robert Cravens gegen die GROSSEN ALTEN. Vielmehr geht es hier um den Hintergrund von Howard Phillips Lovecraft, dem Erfinder des Cthulhu-Mythos. Wie bereits im ersten Buch nutzt Wolfgang Hohlbein auch hier wieder mehrere Handlungsstränge, um gleichzeitig von Robert wie auch Howard zu erzählen. Leider wird die Geschichte um Necron wie auch von Shannon recht schnell abgehakt, so dass viele Fragen offen bleiben. Stattdessen rückt die Geschichte um die Templer in den Vordergrund.

Wie bei vielen seiner Bücher ist auch hier die Meinung der Leser breit gefächert. In diesem Buch vermischt Hohlbein zum Beispiel das allgemeine Bild der Tempelritter mit seinen eigenen Ideen. So tragen sie nicht nur den allgemein bekannten weißen Wappenrock mit gleichschenkligem blutroten Kreuz, Kettenhemd und Schwert, sondern haben magische Fähigkeiten, die ihnen erlauben, Kontrolle über Tiere und sogar Maschinen zu erlangen.

Das Bild zu dem Softcoverbuch, welches im April 1995 zum ersten Mal veröffentlicht wurde, wurde von Gabriel Picard gezeichnet und nicht wie beim ersten Teil von Les Edwards. Es zeigt den jungen Robert Craven, wie er müde über ein paar Pergamenten zusammengebrochen ist. Doch bis auf den Hauptdarsteller hat das Bild wenig mit dem Buch zu tun. Auch dieses Buch wird durch einige Zeichnungen aufgelockert, doch wird der Zeichner namentlich nicht erwähnt. Da jedoch manche Zeichnungen die Signierung "Yakup" aufweisen, lässt es auf den Künstler Yakup Yalcincaya schließen, der auch dem ersten Band mehrere Zeichnungen zur Verfügung stellte.

Meiner Meinung nach ist dies eines der besten Bücher der Hexer-Serie. Auch wenn Wolfgang Hohlbein viele verschiedene Handlungsstränge einbaut, ist die Story doch gut lesbar und verständlich. Die Spannung bleibt bis zum Schluss bestehen und macht mit den offenen Fragen um Necron und Shannon neugierig auf den dritten Teil. Leider wirkt das Ende ein wenig gezwungen. Wolfgang Hohlbein schreibt noch eine kurze Geschichte um Robert und eine Dame namens Lady Audley McPhaerson, die weder mit der Handlung um die Tempelritter noch mit der der Drachenkrieger in Verbindung steht. Für viele mag es daher den Eindruck machen, Wolfgang Hohlbein habe dies eingefügt, damit er eine gewisse Seitenzahl zusammenbekommt.

Gerade die etwas andere Darstellung der Tempelritter machte dieses Buch zu einem der besten für mich. Ich fand es interessant zu lesen, wie Robert Craven langsam aber sicher seine Gabe akzeptiert und die ersten Versuche unternimmt, um an seine Ziele zu kommen. Es ist gut verständlich, wie der Junge mit seinen Kräften wächst.